Biographie Hermann Bleibtreu Basis der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Aktivitäten von Hermann Bleibtreu waren die im Familienbesitz befindlichen Alaungruben und -hütten auf dem Ennert (bei Bonn). Die langfristig erfolgreiche Gründung der Portlandzement-Fabriken in Züllchow (ehemals Kreis Stettin) und Oberkassel (heute Stadt Bonn) machten ihn zum Pionier der großtechnischen Erzeugung des Baustoffs in Deutschland, seine Vorarbeiten zur Erschließung linksrheinischer Abbaufelder zu einem Wegbereiter der rheinischen Braunkohleindustrie.
Biographie Hermann Friedrich Wilhelm Brassert Aus einer alten Beamtenfamilie stammend schuf Hermann Brassert das moderne preußische Bergrecht. In seine Zeit an der Spitze des Oberbergamts Bonn fällt die praktische Umsetzung des Regelwerks und die Ausweitung des Bezirks durch Einbeziehung nichtpreußischer Gebiete.
Biographie Wilhelm Ludwig Deichmann Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Spitze führender Kölner Bankhäuser machte sich Deichmann um die Beratung und Finanzierung der aufstrebenden westdeutschen Industrie verdient. Das von ihm in Lannesdorf (heute Stadt Bonn) erworbene Landhaus wurde schnell zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt am Rhein und erhielt 1949 als Bonner Hauptquartier des US-Hochkommissars John McCloy (1895-1989) neue Bedeutung.
Thema Bonn im Bombenkrieg 1939-1945 Das heutige Stadtgebiet von Bonn ist alliierten Bombardierungen in sehr unterschiedlicher Intensität ausgesetzt gewesen: Glimpflich davon kamen Bad Godesberg, Hardtberg und Oberkassel. Im Industrieort Beuel waren besonders das brückennahe Zentrum und die Rheinfront betroffen, des Weiteren indirekt (durch Explosion eines abgestellten Munitionszuges) das Gebiet um den Bahnhof. Auch in Bonn litten die flussnahen Gebiete am meisten, wurde somit vor allem die Altstadt stark zerstört. Wer 1949 aus der Bizonenhauptstadt Frankfurt kommend mit der Fähre ins Linksrheinische übersetzte, sah vor sich eine Ruinenlandschaft, über die sich einsam die Türme des Münsters erhoben. Der in Trümmern liegende Stadtkern, „das Herz der im Zeitenlauf groß gewordenen Mittelstadt“ (Fehre), wurde noch lange als offene Wunde empfunden, besonders im Kontrast zum großbürgerlichen Villenstreifen rheinaufwärts, welcher jetzt die Staatsorgane der frühen Bundesrepublik beherbergte, oder zu den weitgehend intakten Gründerzeitvierteln in Bad Godesberg und der Bonner Südstadt.
Biographie Franz Proenen Als bedeutendster Vertreter der vierten Generation in der Leitung der 1788 gegründeten Firma “Bierbaum-Proenen” wagte Franz Proenen den Sprung vom Textilhandel zur Massenproduktion von Markenware. Unterstützt von seinem Bruder Adolf (1884-1964) nahm er 1929/1930 die Fließfertigung nach US-Vorbild auf und brachte das Familienunternehmen an die Spitze der Kölner Bekleidungswerke (1937: circa 1.500 Mitarbeiter).
Biographie Johannes Klais Während einer Epoche reger kirchlicher Bautätigkeit gründete Johannes Klais 1882 in Bonn die Orgelbaufirma und führte sie schnell vom Handwerksbetrieb zu einer der bedeutendsten katholischen Orgelmanufakturen des Rheinlands. Das heute von der vierten Generation geleitete Unternehmen wird zu den “hidden champions” mittelständischer deutscher Weltmarktführer gezählt.
Biographie Familie Neusser Seit 1801, als Peter Neusser in die 1725 gegründete Bonner Hofbuchdruckerei einheiratete, hat in ununterbrochener Folge ein Mitglied der Familie an der Spitze der Firma gestanden. Die Konzentration auf die Region und das Zeitungsgeschäft machte das Haus Neusser zum heute ältesten Familienunternehmen im IHK-Bezirk Bonn.
Biographie Carl Duisberg Organisationstalent und strategisches Denken ließen Duisberg bis 1914 vom einfachen Bayer-Chemiker zum prominentesten Vertreter der erfolgsgewohnten deutschen Chemie- und Pharmaindustrie aufsteigen. In der Weimarer Republik vollendete er die Konzentration des Industriezweigs und widmete sich verstärkt ehrenamtlichen Aufgaben als Verbandsführer sowie in der Wissenschafts- und Studienförderung. Friedrich Carl Duisberg wurde am 29.9.1861 in Barmen (heute Stadt Wuppertal) geboren. Die Familie war evangelisch. Sowohl sein Vater Carl (1827-1896) als auch seine Mutter Wilhelmine, geborene Weskott (1832-1920), gehörten dem örtlichen Bandwirkergewerbe an. Mit mütterlicher Hilfe gelang es dem einzigen Sohn aus dieser Familientradition auszubrechen.
Biographie Heinrich von Dechen Trotz nur rudimentärer akademischer Vorbildung stieg Heinrich von Dechen schnell in höchste Positionen der preußischen Bergverwaltung auf. Nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst setzte er seine bahnbrechenden geologischen Forschungen fort und engagierte sich in gelehrten Gesellschaften, als Vereinsgründer, Berater und Stifter. Ernst Heinrich Carl von Dechen wurde am 25.3.1800 als zweiter Sohn des Geheimen Regierungsrats Ernst Theodor von Dechen (1768-1826) und seiner Ehefrau Elisabeth, geborene Martinet (1773-1859) in Berlin geboren. Sein Vater, Spross einer 1684 geadelten Beamtenfamilie, war dort im preußischen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten tätig.
Biographie Friedrich Soennecken Der Bilderbuch-Aufstieg des Friedrich Soennecken vom mittellosen Lehrling zum Pionier der deutschen Schreibwarenindustrie fällt in die Periode des Deutschen Kaiserreichs. Zeittypisch sind das Verantwortungsbewusstsein des Fabrikherrn für Belegschaft und Region und die unbedingte Identifikation mit Monarchie und starkem Staat. Um so bitterer fiel 1918 die Enttäuschung über Niederlage und Revolution aus.