
Der Heimatforscher Professor Dr. Dr. h.c. Albert Steeger (1885–1958) und seine Rolle im Nationalsozialismus

Porträtfoto von Albert Steeger. (LVR-Fachbereich Kommunikation)
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Am 15. März 2008 würdigte die Westdeutsche Zeitung „den wohl letzten Universalgelehrten vom Niederrhein“, „der sich auf allen Gebieten der Volks- und Heimatkunde auskannte“, der „der gesamten Landschaft seinen Stempel aufgedrückt“ und „wissenschaftliche Texte über die Geologie, die Botanik und über Siedlungsgeschichte“ verfasst habe, „die größtenteils auch noch heute gelten“. Gemeint war der 50 Jahre zuvor verstorbene, aus Lobberich stammende Wissenschaftler Albert Steeger (1885–1958), der die Entwicklung der Heimatforschung in Krefeld vor und nach 1945 maßgeblich geprägt und bei der Errichtung des Archäologischen Museums des Museumszentrums Burg Linn (früher Niederrheinisches Landschaftsmuseum, 1952) die maßgebliche Rolle gespielt hatte.[1] Die erwähnte Publikation des WZ-Kultur-Redakteurs Heinz-J. Ingenpahs bestätigte den ausgezeichneten Ruf des Heimatforschers Steeger in Krefeld: Seinen Namen tragen sowohl eine Straße (seit 1966 die frühere Greiffenbergstraße) als auch die Heimatschule bei Burg Linn (seit 1958). Die Stadtsparkasse Krefeld gab 1986 eine Albert-Steeger-Gedenkmedaille heraus. Seit 1958 bzw. 1960 verleiht der Krefelder Verein Niederrhein e.V. die Albert-Steeger-Plakette für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Heimatkulturpflege. Hinzu kommt der Albert-Steeger-Preis (früher Albert-Steeger-Stipendium), mit dem der Landschaftsverband Rheinland seit Mitte der 1950er Jahre besonders qualifizierte wissenschaftliche Arbeiten zu Themen Rheinicher Landeskunde auszeichnet.[2]
Die Geschichte dieses Preises geht auf die Initiative des Museumspflegers des Landschaftsverbandes Rheinland Dr. Karl Vogler (1907–1981) zurück, der sich für seinen Kollegen Steeger stark gemacht hat und den Vorsitzenden des Fachausschusses für landschaftliche Kulturpflege in der Landschaftsversammlung Rheinland, Friedrich-Wilhelm Goldenbogen (1914–1982) und den Landesdirektor des Landschaftsverbandes Udo Klausa (1910–1998) für das Steeger-Stipendium gewinnen konnte.[3] Letzteres wurde zum 70. Jubiläum des Heimatforschers gestiftet und würdigte dessen große „Verdienste um die landschaftliche Kulturpflege“ und um „die rheinische Landeskunde“.[4]
In den nächsten Jahrzehnten bestimmte der apologetische Duktus die Auseinandersetzung mit Albert Steeger. So wurde er in der neuen Fassung der Grundsätze für die Verleihung des Steeger-Preises (1974) zurecht als herausragender Forscher, Wissenschaftler und Heimatpfleger charakterisiert, während man seine Tätigkeit im Nationalsozialismus nicht einmal erwähnte.[5] Sieben Jahre später zeichnete der Generaldirektor der Museen der Stadt Köln, der angesehene Mittelalterarchäologe Prof. Dr. Hugo Borger (1925–2004) ein „umfassendes Lebensbild“ des ihm persönlich sehr gut bekannten Heimatforschers, der „die Vielschichtigkeit niederrheinischer Kultur in seiner Person verkörpert“ habe. Steegers Tätigkeit in der NS-Zeit wurde aber lediglich beiläufig thematisiert und etwa seine NSDAP-Mitgliedschaft sowie die Verbindung zur nationalsozialistischen Stadtverwaltung ausgeblendet.[6] Nicht zuletzt von Borgers Darstellung beeinflusst, gingen die Historiker Dr. Christoph Reichmann[7] und Dr. Stephan Laux[8] in den frühen 2000er Jahren sowie später auch Dr. Arie Nabrings von Steegers Distanz zum NS-Regime aus.
In den späten 2010er Jahren stellte der Leiter des LVR-Freilichtmuseums in Lindlar Michael Kamp dieses wohlwollende Steeger-Bild in Frage. Kamp sammelte zahlreiche Quellen über Steeger im Stadtarchiv Krefeld[9], im Landesarchiv NRW (Abteilung Rheinland in Duisburg)[10], im Museum Burg Linn[11] sowie im Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland[12] und stieß die Aufarbeitung seiner Lebensgeschichte durch den LVR an. In diesem Kontext ist die vorliegende biographische Studie entstanden, in der das von Kamp und vom Verfasser selbst aufgespürte umfangreiche Quellenmaterial systematisch ausgewertet wurde.
Während sich die Forschung bislang vor allem auf Steegers wissenschaftliche bzw. heimathistorische Tätigkeit vor und nach 1933 konzentrierte, nimmt sich die vorliegende Studie gezielt des nationalsozialistischen Abschnitts seiner Biographie an. Bestrebt die eher desparaten Quellen zu erfassen und zu analysieren, setzte sich der Verfasser dieses Beitrags besonders mit Steegers Abhandlungen aus der NS-Zeit und dabei speziell mit den Festschriften zu den Ausstellungen „2000 Jahre germanisches Bauerntum am linken Niederrhein“ (1935) und „Burg und Stadt am Niederrhein. 1000 Jahre deutsches Handwerk“ (1938) auseinander. Die bisher in den Forschungspublikationen über Steeger kaum beachteten einschlägigen Pressepublikationen aus der Vor- und Nachkriegszeit, welche Steegers Rolle im Nationalsozialismus veranschaulichen und somit besondere Aufmerksamkeit verdienen, wurden analysiert. Die ambivalente Geschichte von Steegers NSDAP-Parteimitgliedschaft und Ehrenpromotion an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (1943) wurde anhand von Quellen aus dem Bundesarchiv und Bonner Uni-Archiv rekonstruiert. Erwähnenswert sind außerdem Inventare aus dem Museum Burg Linn und mehrere Quellen aus dem Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland: etwa Dokumente aus dem Nachlass des Archäologen Prof. Dr. Franz Oelmann (1883–1963) sowie Akten aus dem Bestand des Heimatmuseums Krefeld. Bei seinen Recherchen profitierte der Verfasser maßgeblich von der fachlichen Unterstützung durch Rudolf Kahlfeld (Archiv des LVR), Dr. Christoph Dautermann und Boris Schuffels (Burg Linn) sowie Dr. Thomas P. Becker (Universitätsarchiv Bonn).
Blieb Albert Steeger im Nationalsozialismus „sachlich und frei von jeder Ideologie“, während die Machthaber seine Forschung aufgriffen und versuchten, diese für ihre Zwecke zu missbrauchen (Hugo Borger)[13]? War er vielleicht ein „augenscheinlich politisch nicht Involvierter“ (Stephan Laux)[14] oder vielmehr ein vorsichtiger „Mitläufer“, der sich den Umständen der nationalsozialistischen Diktatur angepasst hat, die günstige politische Konjunktur in den 1930er Jahren nutzte, um seine ambitionierten Projekte voranzutreiben und „zweifelsohne mit den Ergebnissen seiner Arbeit das Regime und seine Ideologie nachhaltig gestärkt“[15] hat (Michael Kamp)? Oder handelt sich im Fall Steeger gar um einen, vom völkischen, rassistischen und antisemitischen Gedankengut beeinflussten „braunen Heimatforscher“, der seine NS-Verstrickung nach 1945 erfolgreich vertuschen und in der Bundesrepublik Deutschland Fuß fassen konnte? Diese brisanten Fragen stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung. Zunächst werden Steegers Tätigkeit im „Dritten Reich“ und seine Rolle in NS-Organisationen analysiert. Anschließend wird insbesondere auf die von ihm konzipierten Ausstellungen „2000 Jahre germanisches Bauerntum am linken Niederrhein“ (1935) und „Burg und Stadt am Niederrhein“ (1938) eingegangen.
Albert Steeger im „Dritten Reich“
Als die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 in Berlin die Macht übernahmen, war Albert Steeger in Krefeld als Schulleiter der 1875 gegründeten Marianne-Rhodius-Realschule für Mädchen bereits gut bekannt: In der Familie des Webereidirektors Konrad Steeger und seiner Ehefrau Maria geboren, schloss er 1905 das königliche Lehrerseminar in Kempen ab und war in den nächsten Jahren in Nieukerk, Baerl und Meerbeck im Schuldienst tätig. 1912 wechselte Steeger an die Marianne-Rhodius-Schule, nahm am Ersten Weltkrieg teil und absolvierte anschließend sein Hochschulstudium in Köln (Geographie) und Bonn (Geologie). 1923 an der Universität zu Köln mit einer naturwissenschaftlichen Dissertation über „Das glaciale Diluvium des Niederrheinischen Tieflandes und seine Beziehungen zum niederländischen und norddeutschen Diluvium“ promoviert, übernahm der fünffache Familienvater – 1916 heiratete er Katharina Capell; aus der Ehe gingen drei Söhne und zwei Töchter hervor – 1926 die Leitung der Marianne-Rhodius-Schule und setzte gleichzeitig seine wissenschaftliche Forschung im Raum Krefeld fort. Der Schulrektor befasste sich dabei mit diversen biologischen, botanischen und geologischen Themen und nahm sich insbesondere der Archäologie und Siedlungsgeschichte des linken Niederrheins an. Ab 1934 konzentrierte sich Albert Steeger auf die Ausgrabungen im römischen Kastell Gelduba (Krefeld-Gellep).[16]
Noch im Frühjahr 1933 gehörte der katholisch geprägte Rektor der Zentrumspartei an. Trotzdem konnte Steeger sich schnell mit den neuen „braunen Machthabern“ arrangieren: 1933 schloss er sich der Nationalsozialistischen Kriegsversorgung (NSKOV) an; als Lehrer trat er in den NS-Lehrerbund und als Kriegsveteran in den NS-Reichskriegerbund ein. Im Zuge der Entnazifizierung (März 1948) gab Steeger die Mitgliedschaft in diesen – eher „harmlosen“ – NS-Organisationen kommentarlos zu.[17] Wesentlich brisanter waren hingegen seine NSDAP-Vergangenheit und die Mitwirkung im völkisch und rassistisch geprägten Reichskolonialbund. Wann erhielt Albert Steeger tatsächlich sein braunes Parteibuch? Im März 1948 erklärte Steeger dem Entnazifizierungsausschuss, er – einstiges Zentrumsmitglied – sei tatsächlich erst Anfang 1934 in die NSDAP aufgenommen worden. Sein Parteieintritt sei aber „ohne Rückfrage“ auf den 1. Mai 1933 zurückdatiert worden. Warum? Die Antwort auf diese Frage blieb Steeger 1948 schuldig, wobei er auf einen Brand in seinem Haus von 1943 verwies, bei dem „alle Unterlagen“ verloren gegangen seien.[18]
Steegers Darstellung ist wenig glaubwürdig und verfolgte eher das Ziel, nicht als „Märzgefallener“, der nach der Reichstagswahl am 5. März 1933 zur NSDAP übergelaufen ist, wahrgenommen zu werden. Bestrebt, den großen Ansturm von „Märzgefallenen“ (Opportunisten und früheren politischen Gegnern) zu bremsen, verhängte der „Reichsschatzmeister der NSDAP“ Franz Xaver Schwarz (1875–1947) am 19. April 1933 eine Aufnahmesperre, die am 1. Mai in Kraft trat, zunächst verschärft, erst 1937 gelockert und zwei Jahre später aufgehoben wurde. Als Ausnahmen galten HJ-Mitglieder unter 18 Jahren, Mitglieder der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation (NSBO) sowie SA- und SS-Mitglieder.[19] Da der 47-jährige Schulrektor weder HJ- bzw. NSBO-, geschweige denn SA- oder SS-Mitglied war, war seine Behauptung aus dem Jahr 1948 wohl irreführend. Tatsächlich erhielt der Krefelder Heimatforscher die NSDAP-Mitgliedsnummer 3.475.356.[20] Zum Vergleich: der spätere SS-Brigadeführer Walter Schellenberg (1910–1952, NSDAP-Parteimitglied ab dem 1. April 1933)[21] und der Unternehmer Hans Bahlsen (1901–1959, NSDAP-Mitglied ab dem 1. Mai 1933)[22] erhielten die Nummer 3.504.508 bzw. 3.555.351. So war Steeger wohl unter etwa 1.300.000 Deutschen, die am 1. Mai 1933 „Parteigenossen“ geworden sind.[23] Gegen Steegers Version des späteren NSDAP-Parteieintritts spricht ferner seine Selbstauskunft über die Zentrumpartei (1948): letztere habe er nämlich bereits im Frühjahr 1933 – d.h. noch von der offiziellen Selbstauflösung dieser Partei Anfang Juli 1933 – verlassen.[24]
Im Hinblick auf den im Juni 1933 gegründeten, vom Reichsstatthalter in Bayern Franz Ritter von Epp (1868–1947) geleiteten Reichskolonialbund beschränkte sich Albert Steeger 1948 auf die lapidare Bemerkung, er sei dieser NS-Organisation auf Anweisung der Stadtverwaltung Krefeld beigetreten und lediglich vier Jahr Mitglied gewesen.[25] Wann trat er aber in den Reichskolonialbund ein? Und weshalb forderte die Krefelder Stadtverwaltung einen Heimatforscher, der bislang keine Berührungen mit der Kolonialproblematik hatte, auf, sich ausgerechnet im Reichskolonialbund zu engagieren? Auch diese Antwort blieb aus. Zur Krefelder nationalsozialistischen Stadtverwaltung pflegte Steeger bereits in den frühen 1930er Jahren eine enge Beziehung. Seine Ausgrabungen in Gellep und sein Ausstellungsprojekt „2000 Jahre germanisches Bauerntum am linken Niederrhein“ (Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld, vom 27 Oktober bis zum 30. November 1935) wurden von der Stadt Krefeld unterstützt, wobei der nationalsozialistische Oberbürgermeister, SA-Obersturmbannführer Dr. Alois Heuyng (1890–1973) Mitte der 1930er Jahre von seinem „unermüdlichen und uneigennützigen fachkundigen Helfer“ Steeger angetan war[26] und ihn 1936 für die Stadt gewann: Der Wissenschaftler verließ den Schuldienst und wurde mit der Leitung der Heimatforschung in Krefeld betraut. In dieser Funktion war Steeger für die Einrichtung eines Heimathauses des Niederrheins am Nordwall (1938 bis 1943) zuständig, in dem die von ihm kuratierte Ausstellung „Burg und Stadt am Niederrhein – 1000 Jahre deutsches Handwerk“ im Sommer und September 1938 gezeigt wurde.[27]
Als Heimatforscher und Museumspfleger begeisterte sich Steeger für das Konzept eines Freilichtmuseums, das er unbedingt in Krefeld errichten wollte. Während die Krefelder Stadtverwaltung sich für dieses ambitionierte Projekt aufgeschlossen zeigte, suchte Steeger gezielt die Unterstützung des Landeshauptmannes der Rheinprovinz, SA-Obergruppenführers Heinrich Haake (1892–1945) und vor allem seines Landesrates und Leiters der Kulturabteilung, Kunsthistorikers und NSDAP-Mitglieds ab 1927, Hans Joachim Apffelstaedt (1902–1944), wobei diese radikalen Nationalsozialisten wiederum ihre wohlwollende Haltung signalisierten.[28]
Die Krefelder Stadtverwaltung unterstützte 1938 Steegers Studienreisen nach Skandinavien (Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland),[29] wo die ersten Freilichtmuseen bereits vor dem Ersten Weltkrieg entstanden waren.[30] In den 1930er Jahren und in den früheren 1940er Jahren hielt sich der Heimatforscher außerdem in Belgien und vor allem in den Niederlanden auf, wo er nach eigenen Angaben geologisch-agronomische und archäologische Studien sowie Bauernhausstudien betrieben habe, Modelle von Städten und Burgen habe anfertigen und „antike häusliche Geräte“ und „niederrheinische Karten“ für seine Krefelder Projekte ankaufen lassen.[31] Die im Museum Burg Linn erhalten gebliebenen Inventare bestätigen seine rege Ankaufstätigkeit im deutsch-niederländischen Grenzraum (Venlo, Roermond) vor und nach der deutschen Okkupation des Königreichs der Niederlande im Mai 1940.[32] Da etliche Gegenstände in den besetzten Gebieten erworben worden waren, stellt sich eine wichtige Frage, ob sie zum Teil aus dem Besitz jüdischer Menschen bzw. aus dem konfiszierten Besitze von Regimegegnern stammen können? Diese brisante Frage lässt sich im Rahmen der vorliegenden Studie nicht beantworten und bleibt ein Desiderat der weiteren kritischen Steeger-Forschung.
Unter der Schirmherrschaft von Reichsleiter Rosenberg: Steegers wissenschaftliche Tätigkeit und Ausstellungen
Im Oktober 1943 erhielt der promovierte Geologe Steeger die Ehrendoktorwürde seiner Alma Mater, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Als Spiritus Rector der Ehrenpromotion fungierte der Direktor am Geographischen Institut, Professor Dr. Carl Theodor Troll (1899–1975). In seinem Schreiben an den Rektor der Universität, den Mineralogen und Petrologen Karl F. Chudoba (1898–1976) schlug Troll am 23. Oktober 1942 vor, das korrespondierende Mitglied des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches (ab 1938) und den „Pfleger für kulturgeschichtliche Bodenfunde“ für den Stadtkreis Krefeld-Uerdingen, die Landkreise Kempen-Krefeld und Geldern sowie die Gemeinden Kamp-Lintfort und Kapellen sowie das Amt Vluyn im Kreis Moers, Steeger „anlässlich der 125-Jahrfeier der Universität Bonn, in Anerkennung seiner ganz besonderen Leistungen auf dem Gebiete der niederrheinischen Heimatforschung in Natur- und kulturkundlicher Hinsicht den Doktor phil. ehrenhalber zu verleihen.“[33] Trolls Vorschlag wurde u.a. vom Leiter des Deutschen Instituts in Belgien, Professor Dr. Kurt Tackenberg (1899–1992), vom Direktor der Abteilung Deutsche Volkskunde des Germanischen Seminars der Reichsuniversität Straßburg, Professor Dr. Adolf Bach (1890–1972) und vom Landeshauptmann der Rheinprovinz Haake Ende 1942 befürwortet.[34] Bemerkenswert ist dabei, dass weder das NSDAP-Mitglied ab 1933, Germanist Bach noch der SS-nahe Prähistoriker Tackenberg oder der NS-Funktionär Haake Steegers Nähe zum Nationalsozialismus thematisierten und auch nicht auf seine Ausstellungen explizit eingingen. Man konzentrierte sich vielmehr auf wissenschaftliche Leistungen des Krefelders. So hielt etwa Bach ihn für „eine repräsentative Erscheinung auf dem Gebiete der niederrheinischen Heimatforschung“.[35]
Diese Bonner Ehrenpromotion, die Steegers wissenschaftliche Karriere im „Dritten Reich“ krönte, lässt sich also primär auf Steegers beachtliche Forschungsleistungen zurückführen. Allein zwischen 1933 und 1942 erschienen mehr als 30 Publikationen, in denen sich der Verfasser – so Steeger im Jahr 1948 – „ausschließlich auf Spezialfragen zur Geographie, Geologie, Archäologie und Siedlungsgeschichte des linken Niederrheins“ konzentriert habe. Er habe darüber hinaus Vorträge „vornehmlich in naturwissenschaftlichen, archäologischen, historischen und heimatkundlichen Gesellschaften und Vereinen“ gehalten, ebenso auf Ortsgruppen- bzw. Zellenabenden der NSDAP (viermal) und im NS-Lehrerbund (fünfmal) gesprochen.[36]
Die Auswertung seiner Abhandlungen bestätigt insgesamt diese Darstellung. Obgleich Steeger sich nicht als „brauner Heimatforscher“ oder als Hitlers begeisterter Anhänger hervorgetan hat, war ihm die völkische Rhetorik jedoch nicht fremd. Mit dem Nationalsozialismus vertraut und dessen Ideologie bewusst, hat er sich und seine Forschung zudem von der NSDAP instrumentalisieren lassen. Einige Beispiele sollten diese Tendenz veranschaulichen. Seinem Entnazifizierungsantrag fügte Albert Steeger 1948 „ein 1942 aufgestelltes Verzeichnis der wichtigsten wissenschaftlichen Veröffentlichungen“ bei. Das Verzeichnis enthält insgesamt 53 Publikationen, die zwischen 1913 und 1942 erschienen sind, mehr als ein Drittel davon (18) im Jahrbuch des Krefelder Vereins für Heimatkunde e.V. Die Heimat. Allerdings nahm Steeger eine Heimat-Publikation in sein Verzeichnis nicht auf: Gemeint ist der im ersten Heft des Jahres 1934 veröffentlichte kurze Beitrag „Das Hakenkreuz auf frühgeschichtlichen Funden des Niederrheins“, der in 1981 von Gisela Hückels zusammengestellten „Verzeichnis der Veröffentlichungen von Albert Steeger“ erwähnt wird[37] und u.a. im Nachlass des Archäologen, Direktors des Rheinischen Landesmuseums Bonn Professor Dr. Franz Oelmann im Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland zu finden ist.[38] Dieser Fund ist nicht überraschend: Oelmann und Steeger arbeiteten schon vor 1933 eng zusammen. Im November 1942 lobte Oelmann den Heimatforscher und befürwortete entschlossen die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Steeger: „Herr Steeger ist m.E. ein Vertreter der Heimatforschung im besten Sinne, die ihr Ziel in möglichst allseitigem Verständnis des heimatlichen Raumes sieht, die trotz scheinbarer Beschränkung in ihrer Art doch wieder sehr umfassend ist und nicht sowohl eine besondere Weite des Geistes als auch strenge wissenschaftliche Disziplin verlangt, um nicht den Gefahren des Dilettantismus zu erliegen.“[39]
In der erwähnten Heimat-Ausgabe stand das Hakenkreuz im Mittelpunkt. Bestrebt seine Loyalität zu beweisen, setzte sich das frischgebackene NSDAP-Mitglied Steeger mit der Frühgeschichte dieses Symbols am Niederrhein auseinander und pries es als „Wahrzeichnen des neuen Deutschlands“.[40]
Ließ Steeger den brisanten Beitrag nach dem Krieg aus seiner Publikationsliste absichtlich entfernen? Wohl nicht. Der Heimatforscher hielt diese Veröffentlichung offenbar für nicht besonders wichtig: Jedenfalls taucht sie nicht einmal in Steegers „Schriftenverzeichnis“ auf, das der Bonner Geograph Troll seinem Ehrenpromotionsvorschlag Ende Oktober 1942 beigefügt hatte.[41]
Am 24. Februar 1938 trat Steeger in der Stadthalle Elberfeld auf. Vom Bergischen Geschichtsverein eingeladen, referierte er über die Ausgrabungen in Gellep, wo 1936 ein römisch-fränkisches Gräberfeld entdeckt worden war. Der in der „Kunst- und Heimatzeitschrift für das Bergische Land“ Bergische Heimat im Januar 1939 veröffentlichte Bericht über diese Veranstaltung legt nahe, dass der Gast aus Krefeld seine Forschungsergebnisse eher sachlich darstellte, während die Gastgeber Steegers Vortrag nutzten, um die Germanen im Geiste der NS-Ideologie zu verherrlichen: So hielt der Wuppertaler Schriftsteller und Heimatforscher Friedrich Kerst (1870–1961) seinem Kollegen Steeger zugute, „eine entwickelte, auch künstlerische Kultur der Germanen“ im 5. Jahrhundert bestätigt zu haben, „die als barbarisch verschrieen waren, aber Dinge schufen, die früher als römische Arbeit angesehen wurden“.[42] Der Wuppertaler NSDAP-Kreisleiter und zugleich Leiter des Bergischen Geschichtsvereins Alfred Straßweg (1902–1997) lobte Steeger, der einen „wertvollen Beitrag zur Erkenntnis“ geleistet habe, „dass wir auf unsere germanische Kultur stolz sein können“; seine Forschungen „erleichtern uns, die Schmähungen zurückzuweisen, die uns eine barbarische Vergangenheit vorwerfen wollen.“[43]
Knapp zweieinhalb Jahre vor seinem Vortrag in Elberfeld hatte Albert Steeger durch die Ausstellung „2000 Jahre germanisches Bauerntum am linken Niederrhein" (1935) auf sich aufmerksam gemacht. Bereits im Vorfeld dieser „Heimatschau“ wies die Essener National-Zeitung auf die weltanschauliche Dimension der Ausstellung hin: „So dient die Ausstellung auch dem Wollen unserer nationalsozialistischen Regierung, dem Volke einzuprägen, daß der Bauer der Grundpfeiler gesunden Volkstums ist…“[44]
Der Krefelder Oberbürgermeister Heuyng erwartete von Steeger eine Ausstellung, die „für die Verbreitung und Vertiefung der nationalsozialistischen Weltanschauung“ und insbesondere „der Idee von Blut und Boden hervorragende Dienste“ leisten würde.[45] Und der Heimatforscher scheint die Intention der „braunen Machthaber“ verinnerlicht zu haben: die erhaltenen Niederschriften der Sitzungen des Vorbereitungsausschusses zeigen, dass Steeger die von der Stadtverwaltung angestrebte intensive propagandistische Ausschlachtung der Ausstellung nicht nur akzeptierte, sondern diese vielmehr befürwortete und seine Fachkenntnisse der NS-Propaganda zur Verfügung stellte.[46]
Die Ausstellung bestand aus zwei einführenden (I, II) und 19 Hauptabteilungen (III bis XXI), in denen u.a. die „nationalsozialistische Aufbauarbeit“ (XX) und die „nationalsozialistische Agrarpolitik“ (XXI) behandelt wurden. Die Hauptabteilungen XX und XI wurden jedoch nicht von Steeger, sondern von der Landesbauernschaft Rheinland vorbereitet.[47] In der 1935 erschienen Festschrift stellte Steeger die Ausstellung vor, fügte zwei Hitler-Zitate ein und bediente sich dabei nationalsozialistischer Argumentationsmuster sowie völkisch gefärbter Sprache.[48] Im Hinblick auf die Hauptabteilung IV „Die römische Besatzung und Kolonisation am linken Niederrhein und die germanischen Bauern“ hob der Heimatforscher zum Beispiel hervor: „Das römische Weltreich glaubte sich durch die landsuchenden germanischen Bauernvölker bedroht und suchte die Gefahr am Rhein zu bannen. Das germanische Bauerntum des linken Niederrheins wird durch die römische Besatzung bis ins Innerste getroffen. Abgeschnitten von den rechtsrheinischen Stammesgenossen und von einer Durchsetzung durch ein wahres Völker- und Rassengemisch bedroht, kämpft es einen verzweifelten Kampf um sein völkisches Dasein. […] Mehr als 400 Jahre bleibt der linke Niederrhein besetzt. Germaniens Söhne müssen zu Tausenden römische Kriegsdienste tun. Ein gewaltiges römisches Kolonisationswerk beengt den Lebensraum des germanischen Bauern am linken Niederrhein.“[49]
In der Hauptabteilung XVI („Alte Bauergeschlechter am Niederrhein“) schreckte Steeger vor der berüchtigten Blut-und-Boden-Ideologie nicht zurück: Der niederrheinische Bauer habe „eher als der Städter […] die Verbundenheit von Rasse, Blut und Boden erkannt“. Dieser „naturfrohe, heimatstolze Bauer des Niederrheins“ – so der Heimatforscher in der Hauptabteilung XVIII („Landwirtschaft und Naturschutz“) – würde „seine Pappeln, seinen Eichenkampf, sein Feldgebüsch und seinen Feldrain erhalten und schützen.“[50] Angesichts dieser Besonderheiten erscheint es wenig überraschend, dass Steegers Fachkompetenz in der Presse hervorgehoben wurde[51] und dass hochrangige Nationalsozialisten die Ausstellung begeistert lobten und – wie der NSDAP-Gauleiter von Düsseldorf Friedrich Karl Florian (1894–1975) bei der Eröffnungsfeier am 27. Oktober[52] oder Landeshauptmann Haake in der National-Zeitung[53] – die Etablierung des „Dritten Reiches“ aus der Geschichte der Germanen ableiteten.
1938 wurde die Festschrift zur Ausstellung „Burg und Stadt am Niederrhein – 1000 Jahre deutsches Handwerk“ veröffentlicht, in der der für das Ausstellungsprojekt zuständige Heimatforscher Steeger gleich fünf Abhandlungen publizierte. Während einzelne Aufsätze in der Festschrift völkisch beeinflusst sind, ist dies bei Steegers Beiträgen nicht der Fall.[54] Dabei hätte man gerade in dieser Festschrift eine solche „völkische Forschung“ erwarten können, denn als Schirmherr der Ausstellung fungierte der Chefideologe der NSDAP, der „Beauftragte des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP“ Reichsleiter Alfred Rosenberg (1893–1946). Die besagte Ausstellung galt bereits Ende April 1938 als „Rosenbergs Projekt“. So hob die Düsseldorfer Rheinische Landeszeitung am 29. April hervor: „In den ersten Tagen des Juni wird Reichsleiter Rosenberg die große heimatgeschichtliche Schau, die zugleich eine betont politisch-weltanschauliche Note haben wird, eröffnen.“[55]
Am 3. Juni 1938 kam Rosenberg tatsächlich nach Krefeld und pries die Ausstellung als eine Veranstaltung, die „ein tiefes Bewusstwerden der schöpferischen Kräfte einer starken Vergangenheit“ bedeute[56] und „ein Stück deutschen Lebens mit seiner Vielfältigkeit und schöpferischen Kraft zeigen und damit den Menschen von heute wieder stärker als bisher mit dem Schaffenden der Vergangenheit verbinden“ sollte.[57] NSDAP-Gauleiter Florian eiferte Rosenberg nach: Die Krefelder Ausstellung leiste einen „Beitrag zur deutschen Kulturpflege und zu weiterer Festigung des wiedererstarkten deutschen Lebensgefühls“.[58] Der Krefelder Oberbürgermeister Heuyng nutzte die wohlwollende Haltung Rosenbergs und Florians, um sich als Förderer der Heimatforschung zu profilieren, und würdigte gleichzeitig Steeger, dem er die Aufmerksamkeit der NS-Prominenz verdanke: „Und wenn noch einer der führenden Geister der nationalsozialistischen Idee wie Reichsleiter Alfred Rosenberg die Schirmherrschaft übernimmt, dann ist dieser Vorgang für diejenigen, die die Ausstellung ausrichteten, nicht nur die Bestätigung dafür, dass die sich auf dem richtigen Wege befinden, sondern auch schönste Krönung ihres Wollens und Strebens. Tief dankbar bin ich allen, die uns halfen. Direktor Dr. Steeger drücke ich besonders herzlich die Hand.“[59]
Ausblick
Durch den Entnazifizierungsausschuss im März 1948 als „Mitläufer“ eingestuft, konnte Albert Steeger seine Karriere in der Bundesrepublik fortsetzen.[60] In den späten 1940er Jahren stieg er zum Museumsleiter der Stadt Krefeld auf und war 1952 bei der Einrichtung des Landschaftsmuseums federführend. Wie schon in der NS-Zeit setzte er sich unermüdlich für das Projekt eines rheinischen Freilichtmuseums in Krefeld ein, das jedoch nicht umgesetzt wurde.[61]
Im „Dritten Reich“ als renommierter Heimatforscher anerkannt, genoss der „sehr verdienstvolle Museumsdirektor“[62] Steeger in der Bundesrepublik der 1950er Jahre großes Ansehen: 1954 wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die feierliche Zeremonie fand am 3. November im Marianne-Rhodius-Zimmer des Jagdschlosses der Linner Burg statt. Anwesend war u.a. Steegers alter Bekannter aus der Vorkriegszeit Dr. Karl Vogler. Noch 1938 hatte Vogler – damals Museumspfleger der Rheinprovinz – den Kurator der Ausstellung „Burg und Stadt am Niederrhein – 1000 Jahre deutsches Handwerk“, Steeger, als eine Persönlichkeit gelobt, „deren ordnender und gestaltender Geist nicht allein Linie in das Ganze zu bringen vermag, sondern dem es auch gelingt, aus der Gesamtübersicht heraus die Erkenntnisse klar zu entwickeln und in ihrer Problemstellung zu umreißen.“[63] Kurze Zeit später setzten sich Steeger und Vogler für die Errichtung eines Freilichtmuseums in Krefeld ein.[64] 1954 vertrat Vogler bei der feierlichen Zeremonie in Krefeld als Kulturreferent für die „Landschaftliche Kulturpflege“ den vor kurzem gegründeten Landschaftsverband Rheinland und gab zu Protokoll, „seit vielen Jahren mit der Arbeit Dr. Steegers eng verbunden“ zu sein.[65] Die Neue Rhein Zeitung, die einen Bericht über die Zeremonie im Jagdschloss veröffentlichte, feierte Mitte der 1950er Jahre den „verdienten niederrheinischen Wissenschaftler“ Steeger[66] und leistete somit einen Beitrag zur Entstehung des Mythos Steeger in Krefeld. Gleichzeitig blendete sie jedoch den nationalsozialistischen Abschnitt seines ereignisreichen Lebens aus.
Die vorliegende Studie zeigt aber, dass die NS-Episode eine besonders wichtige Etappe seines Lebens darstellt. Borgers unkritische Darstellung des „sachlichen und freien von jeder Ideologie Forschers“ lässt sich nicht bestätigen. Als „augenscheinlich politisch nicht Involvierter“ (Laux) kann Steeger wiederum nicht charakterisiert werden. Obschon sich Albert Steeger im „Dritten Reich“ nicht als überzeugter Nationalsozialist oder „brauner Heimatforscher“ profiliert hat, war seine Distanz zum Nationalsozialismus jedoch deutlich kürzer, als Steeger dies in den späten 1940er Jahren suggeriert hat und wie es lange Zeit in der Forschung angenommen wurde. Denn der Heimatforscher agierte pragmatisch, ja opportunistisch und ließ sich bewusst auf die Zusammenarbeit mit dem NS-Regime ein. Schon früh trat er in die NSDAP ein und gehörte zum rassistischen Reichskolonialbund. Obgleich Steeger sehr vorsichtig agierte, die völkische Rhetorik nach Möglichkeit vermied und sich auf die Heimatforschung konzentrierte, profitierte er von einer günstigen politischen Konjunktur, einem hohen Stellenwert „germanischer Themen“ im Nationalsozialismus und ihm gegenüber wohlwollend gesinnten NS-Funktionären wie Heuyng, Florian und später Rosenberg, die das Propagandapotential seiner Forschungsprojekte erkannten und letztere unterstützen, um das völkische Gedankengut zu verbreiten. Somit kann die Einschätzung Michael Kamps als Ergebnis von dessen am Anfang dieses Beitrags erwähnten Studien als zutreffend bezeichnet werden: Durch seine Forschung hat Albert Steeger zur ideologischen Konsolidierung des NS-Regimes am Niederrein nachhaltig beigetragen.
- 1: Heinz-J. Ingenpahs, Todestag von Albert Steeger – Krefelds letztes Universalgenie, in: Westdeutsche Zeitung v. 14.3.2008, abgerufen unter: https://www.wz.de/nrw/krefeld/todestag-von-albert-steeger-krefelds-letztes-universalgenie_aid-31425767 (abgerufen am 12.11.2020).
- 2: Vgl. Elisabeth Kremers: Das Gedenken an Albert Steeger (1. November 1895 – 15. März 1958), in: Die Heimat 79 (2008), S. 110–112.
- 3: Voglers Schreiben an Goldenbogen v. 29. September 1955 in Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland Pulheim-Brauweiler (künftig: ALVR) Nr. 17091. Zu Klausa und Goldenbogen siehe Alexander Friedman, Der Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland Udo Klausa (1910–1998) im Spiegel von Weggefährten und Kritikern, Berlin 2020, S. 86f.
- 4: Schreiben des Direktors des Landschaftsverbandes Rheinland Udo Klausa an die Mitglieder des Landschaftsausschusses v. 21 Oktober 1955 betr.: Errichtung eines Stipendiums, in ALVR Nr. 17091.
- 5: ALVR Nr. 80211.
- 6: Hugo Borger, Albert Steeger (1885–1958), in: Albert Steeger, Studien zur niederrheinischen Landeskunde, Kevelaer 1981, S. 13–23, hier S. 18, 22.
- 7: Vgl. Christoph Reichmann, Das „Heimatmuseum des Niederrheins“ in Krefeld, in: Wolfgang Cilleßen (Hrsg.), „Heimatliebe
- 8: Vgl. Stephan Laux, Zwischen Traditionalismus und „Konjunkturwissenschaft“: Der Düsseldorfer Geschichtsverein und die rheinischen Geschichtsvereine im Nationalsozialismus, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 141–142 (2005/2006), S. 108–157.
- 9: Vgl. Stadtarchiv Krefeld, 4/2957 und 4/3019; Bildarchiv, Objekt 13726 (Haus der Heimat am Nordwall, Fotos von Ausstellungen und von dem 1943 kriegszerstörten Gebäude).
- 10: Vgl. Entnazifizierungsverfahren Albert Steeger, in Landesarchiv Norrhein-Westfalen Duisburg (künftig LA NRW) R, NW 1010 Nr. 11849.
- 11: Vgl. unverzeichnete Dokumente im Zusammenhang mit Steegers Planungen eines Freilichtmuseums in Krefeld-Linn (Fotos, Pläne u.a.).
- 12: Vgl. ALVR Nr. 12634 und 12635 (Heimatmuseum in Krefeld). Der Verfasser dieses Beitrags hat sich mit M. Kamp hinsichtlich Steeger persönlich ausgetauscht, wofür diesem herzlich gedankt sei.
- 13: Borger, Albert Steeger (1885–1958), S. 18.
- 14: Laux, Zwischen Traditionalismus und „Konjunkturwissenschaft“, S. 145.
- 15: Michael Kamps E-Mail an Alexander Friedman v. 17. November 2020.
- 16: Vgl. Borger, Albert Steeger (1885–1958), S. 13f., 18.
- 17: Vgl. Entnazifizierungsverfahren Albert Steeger, in LA NRW R, NW 1010 Nr. 11849.
- 18: Vgl. ebd.
- 19: Vgl. Jürgen F. Walter, Wer durfte NSDAP-Mitglied werden und wer musste draußen bleiben?, in: Jürgen F. Walter (Hrsg.), Junge Kämpfer, alte Opportunisten. Die Mitglieder der NSDAP 1919–1945, Frankfurt am Main 2016, S. 15–39, insbesondere S. 21.
- 20: Vgl. Albert Steegers NSDAP-Mitgliederkarteikarten (NSDAP-Gaukartei, NSDAP-Zentralkartei), in Bundesarchiv Berlin (künftig: BArch) R 9361-VIII Karteikarte 22890047 u. BArch R. 9361 – IX Kartei 42551217.
- 21: Vgl. Reinhard R. Doerries, Hitler’s Intelligence Chief. Walter Schellenberg, New York 2009, S. 7.
- 22: Vgl. Arne Semsrott, Neue Dokumente: Bahlsen kooperierte mit SS und leitete Fabrik im besetzten Kiew, abgerufen unter: https://fragdenstaat.de/blog/2019/05/17/neue-dokumente-bahlsen-kooperierte-mit-ss-und-leitete-fabrik-im-besetzten-kiew/ (abgerufen am 20.12.2020).
- 23: Vgl. Christoph Wagner, Entwicklung, Herrschaft und Untergang der nationalsozialistischen Bewegung in Passau 1920 bis 1945, Berlin 2007, S. 146.
- 24: Vgl. Entnazifizierungsverfahren Albert Steeger.
- 25: Vgl. ebd.
- 26: Dr. Heuyng, Oberbürgermeister: Zum Geleit!, in: 2000 Jahre germanisches Bauerntum am linken Niederrhein. Festschrift zur Ausstellung im Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld 27. Oktober bis Ende November 1935 (Sonderheft der Krefelder Zeitschrift für Niederrheinische Heimatpflege „Die Heimat“, Heft 3-4), Krefeld 1935, S. 146.
- 27: Vgl. Reichmann, Das „Heimatmuseum des Niederrheins“ in Krefeld, S. 351.
- 28: Vgl. Steegers Schreiben an Apffelstaedt v. 29. März 1940; Apffelstaedts Schreiben an Steeger v. 8. April 1940, in ALVR Nr. 12638.
- 29: Vgl. Reichmann, Das „Heimatmuseum des Niederrheins“ in Krefeld, S. 351
- 30: Vgl. Lizette Gradén, Performing Nordic Spaces in American Museums: Gift Exchange, Volunteerism and Curatorial Practice, in: Peter Aronsson/ Lizette Gradén (Ed.), Performing Nordic Heritage. Everyday Practices and Institutional Culture, London New York 2013, S. 189–220, hier S. 190f.
- 31: Entnazifizierungsverfahren Albert Steeger.
- 32: Hierzu siehe Museum Burg Linn, Krefeld, Inventarverzeichnisse 1930–1960.
- 33: Schreiben des Direktors am Geographischen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Professor Dr. Carl Theodor Troll an den Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Professor Dr. Karl F. Chudoba auf dem Dienstwege über den Dekan der Philosophischen Fakultät v. 23. Oktober 1942 betr. Ehrenpromotion für Herrn Dr. A. Steeger anlässlich der 125-Jahrfreier der Universität, in Universitätsarchiv Bonn (künftig: UA Bonn), PF 77-646.
- 34: Vgl. Gutachten des Direktors der Abteilung Deutsche Volkskunde des Germanischen Seminars der Reichsuniversität Straßburg, Professor Dr. Adolf Bach v. 5. November 1942; Schreiben des Leiters des Deutschen Instituts in Belgien, Professor Dr. Kurt Tackenberg an den Dekan der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Professor Dr. Hans Herter v. 13. November 1942; Schreiben des Landeshauptmannes der Rheinprovinz, SA-Obergruppenführer Heinrich Haake an den Dekan der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Professor Dr. Hans Herter v. 14. Dezember 1942, in UA Bonn, PF 77-646.
- 35: Gutachten Adolf Bach v. 5. November 1942.
- 36: Entnazifizierungsverfahren Albert Steeger.
- 37: Vgl. Gisela Hückels, Verzeichnis der Veröffentlichungen von Albert Steeger, in: Steeger, Studien zur niederrheinischen Landeskunde, S. 363–373, hier S. 366.
- 38: Vgl. Albert Steeger, Das Hakenkreuz auf frühgeschichtlichen Funden des Niederrheins (Sonderabdruck, „Die Heimat“, Jahrgang 13, Heft 1, 1934). ALVR Nachlass Franz Oelmann Nr. 177.
- 39: Schreiben des Direktors des Rheinischen Landesmuseums Bonn, Professor Dr. Franz Oelmann an den Dekan der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Professor Dr. Hans Herter v. 10. November 1942, in UA Bonn, PF 77-646.
- 40: Steeger, Das Hakenkreuz auf frühgeschichtlichen Funden des Niederrheins.
- 41: Veröffentlichungen von Dr. A. Steeger, in UA Bonn, PF 77-646.
- 42: Friedrich Kerst, Vortrag über neue Kunde von den niederrheinischen Germanen, in: Bergische Heimat. Kunst- und Heimatzeitschrift für das Bergische Land. Heft 1 (Januar 1939), S. 108f., hier S. 108.
- 43: Ebd., S. 109.
- 44: „2000 Jahre germanisches Bauerntum am Niederrhein.“ Die ersten Vorbereitungen, in: National-Zeitung v. 14.9.1935.
- 45: Schreiben des Oberbürgermeisters der Stadt Krefeld-Uerdingen a. Rh. (Dr. Heyung) an den Oberpräsidenten der Rheinprovinz (Haake) v. 3. Oktober 1935 betr. Schreiben vom 25. September 1935 VI Tagebuch-Nr. 1553, in ALVR Nr. 12634.
- 46: Vgl. Niederschriften der Sitzungen des Ausschusses zur Vorbereitung der Ausstellung „2000 Jahre Germanisches Bauerntum am linken Niederrhein“ v. 28. August, 14. Oktober und 23. Oktober 1935, in ALVR Nr. 12634.
- 47: Vgl. Reichmann, Das „Heimatmuseum des Niederrheins“ in Krefeld, S. 350.
- 48: Vgl. Albert Steeger, Die Ausstellung „2000 Jahre germanisches Bauerntum am linken Niederrhein“, in: 2000 Jahre germanisches Bauerntum am linken Niederrhein, S. 148–151, hier S. 148, 151.
- 49: Ebd., S. 149.
- 50: Ebd., S. 151.
- 51: K. G. Pfeill, Die Bauernausstellung in Krefeld. Zweitausend Jahre germanisches Bauerntum am linken Niederrhein. Ein Rundgang, in: Kölner Volkszeitung v. 31.10.1935.
- 52: „Germanische Geschichte ist Bauerngeschichte“. Gauleiter Florian eröffnet die Krefelder Ausstellung „2000 Jahre germanisches Bauerntum am linken Niederrhein“, in: Rheinische Landeszeitung v. 28.10.1935.
- 53: Landeshauptmann Haake über die Krefelder Ausstellung, in: National-Zeitung v. 8.12.1935.
- 54: Vgl. Festschrift Ausstellung Burg und Stadt am Niederrhein – 1000 Jahre Deutsches Handwerk. Heimathaus des Niederrheins, Krefeld, Nordwall, Juni bis September 1938 (Sonderheft der Krefelder Zeitschrift für Niederrheinische Heimatpflege „Die Heimat“, Jahrgang 17, Heft 2–3), Krefeld 1938.
- 55: „Burg und Stadt am Niederrhein. Anfang Juni wird Reichsleiter Rosenberg Krefelds Heimatschau eröffnen“, in: Rheinische Landeszeitung v. 29.4.1938. Hierzu siehe auch Ausstellung: Burg und Stadt am Niederrhein, in: Niederrheinische Volkszeitung v. 29.4.1938.
- 56: Gästebuch der Stadt Krefeld, in Stadtarchiv Krefeld 55/395.
- 57: Geleitwort des Herrn Reichsleiter Alfred Rosenberg, in: Festschrift Ausstellung Burg und Stadt am Niederrhein.
- 58: Geleitwort des Gauleiters Florian, in: Festschrift Ausstellung Burg und Stadt am Niederrhein.
- 59: Geleitwort des Oberbürgermeisters Dr. Heuyng, in: Festschrift Ausstellung Burg und Stadt am Niederrhein.
- 60: Vgl. Entnazifizierungsverfahren Albert Steeger.
- 61: Vgl. Borger, Albert Steeger (1885–1958), S. 20
- 62: Ein hochverdienter Mann. Dr. Albert Steeger erhielt das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublk, in: Neue Rhein Zeitung v. 4. November 1954.
- 63: Geleitwort des Museumspflegers der Rheinprovinz Dr. Vogler, in: Festschrift Ausstellung Burg und Stadt am Niederrhein.
- 64: Vgl. Freilichtmuseum Krefeld-Linn, 20. April 1940. ALVR Nr. 12638. Hierzu siehe auch Reichmann, Das „Heimatmuseum des Niederrheins“ in Krefeld, S. 351.
- 65: Ein hochverdienter Mann.
- 66: Lo., Altbert-Steeger-Stipendium. Eindrucksvolle Ehrung des verdienten niederrheinischen Wissenschaftlers, in: Neue Rhein Zeitung v. 3. November 1955.
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Friedman, Alexander, Der Heimatforscher Professor Dr. Dr. h.c. Albert Steeger (1885–1958) und seine Rolle im Nationalsozialismus, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/der-heimatforscher-professor-dr.-dr.-h.c.-albert-steeger-1885%25E2%2580%25931958-und-seine-rolle-im-nationalsozialismus-/DE-2086/lido/60d04454df2696.84718577 (abgerufen am 19.02.2025)
Veröffentlicht am 21.06.2021, zuletzt geändert am 22.06.2021