Biographie Franz Bracht Franz Bracht baute als Oberbürgermeister die Stadt Essen aus und stabilisierte ihre Finanzen von 1924 bis 1932. Am Ende der Weimarer Republik trug er nach dem „Preußenschlag“ 1932 als stellvertretender Reichskommissar und Reichsminister zum Weg Deutschlands in die Hitler-Diktatur bei.
Biographie Robert Lehr Robert Lehr war ein bedeutender Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf in der Weimarer Republik. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich für eine Neuordnung der Bundesländer und die Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen ein. Von 1950 bis 1953 gestaltete er als Bundesinnenminister die Innenpolitik der Anfangsjahre der Bundesrepublik maßgeblich mit. Als erster Präsident der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" (SDW) engagierte er sich für den Natur- und Umweltschutz.
Biographie Karl Jarres Karl Jarres war ein bedeutender Kommunalpolitiker im Rheinland und Reichspolitiker der Weimarer Republik. Karl Jarres wurde am 21.9.1874 in der bergischen Stadt Remscheid als Sohn des evangelischen Kaufmanns Rudolf Jarres und seiner Frau Maria, geborene Busch, geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften in Bonn, Berlin, London und Paris wurde Jarres 1897 in Erlangen zum Dr. jur. promoviert. Seine steile Karriere in der Kommunalpolitik begann er 1901 mit seiner Anstellung zum Assessor bei der Stadt Düren.
Biographie Wilhelm Kreis Kreis war ein einflussreicher Architekt, der das Rheinland vom späten Kaiserreich bis in die Zeit des Wiederaufbaus in den 1950er Jahren stark geprägt hat. Der Sohn Wilhelm Heinrich des Bezirksgeometers Franz Kreis (1829-1909) und seiner Frau Susanne (1841-1932), geborene Engelmann, wurde am 17.3.1873 in Eltville im Rheingau geboren. Er hatte acht Geschwister. Am 6.12.1899 heiratete Kreis gegen den hartnäckigen Widerstand seiner streng katholischen Familie die Protestantin jüdischer Abstammung und Tochter eines Fabrikdirektors aus Braunschweig, Hedwig R. Hähn. Die Ehe blieb kinderlos.
Thema Reichstagswahlen und Reichstagsmandate der Rheinprovinz 1918 bis 1933 Wahlen sind Personalentscheidungen der Wählerinnen und Wähler, durch die politische Verantwortungsträger rekrutiert und legitimiert werden sollen. Mit Wahlen werden Repräsentativorgane wie der Reichstag oder Personen für ein Wahlamt bestimmt. Sie können in der Gesellschaft vorhandene Interessen und Strömungen integrieren. Durch Wahlen sollen politische Prozesse beeinflusst und Wähler für bestimmte gesellschaftliche Werte und Ziele mobilisiert werden. Wahlen sind ein entscheidendes Element der Demokratie.
Thema Die rheinischen Großstädte während der Weltwirtschaftskrise 1929-1933 (Teil I – Rahmenbedingungen und Ausgangslage vor der Krise) Die so genannte „Weltwirtschaftskrise“ oder „Große Depression“ in den Jahren 1929 bis 1932/1933 ist unter temporärem Maßstab nur eine historische Episode. Ihre politische und ökonomische Wirkungsgeschichte, welche sich bis in den Anfang des 21. Jahrhunderts verfolgen lässt, gehört zu den nachhaltigsten der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. In der Geschichte der Theorie der Wirtschaftspolitik fand sie ihren Niederschlag in der Entwicklung einer antizyklischen Konjunkturpolitik, die nach dem Begründer, dem britischen Ökonomen John M. Keynes (1886-1946) als „Keynesianismus“ bezeichnet wird. Für die Großstädte im Rheinland sollte diese Wirtschaftskrise ganz außerordentliche und tief greifende Herausforderungen stellen. Die sechs größten unter ihnen mit mehr als 200.000 Einwohnern lagen im nördlichen Rheinland.
Thema Die rheinischen Großstädte während der Weltwirtschaftskrise 1929-1933 (Teil II – Verlauf der Weltwirtschaftskrise) Bedient man sich des Elektrizitätsverbrauchs als einem zeitnahen Indikator der lokalen Wirtschaftskonjunktur, weil er unmittelbar in den Statistiken der kommunalen Versorgungsunternehmen nachgewiesen werden kann, dann ergeben sich detaillierte Verläufe, die nach der statistischen Ausschaltung der saisonalen Komponente für Industrie und Gewerbe die große Depression belegen. Die Konjunktur ließ in der zweiten Hälfte 1929 spürbar nach, blieb aber im Ruhrgebiet noch befriedigend. Die Stimmung verschlechterte sich. Mit dem Börsenkrach im Oktober 1929 fühlten sich die Skeptiker im Blick auf die Zukunft bestätigt. Im Sommer 1930 wie im Winter 1930/1931 lagen alle Zahlen unter den jeweiligen Vorjahreswerten. Ende 1930 erreichten die Aktienkurse nur noch 60 Prozent des Durchschnitts von 1929. In den konsumnahen Wirtschaftsbranchen verlief der Abschwung der Wirtschaft aber sogar milder als im Reichsdurchschnitt. Die Zinsen auf dem Kapitalmarkt sanken von Mitte 1929 bis August 1930 von über 8,5 auf 4 Prozent, was aber wegen des unsicheren konjunkturellen Umfelds für Umschuldungen, nicht aber für Investitionen genutzt wurde. Danach stiegen die Zinsen deutlich an, weil die Sicherheit neuer Kredite in Frage stand und sich das Kreditangebot stark verknappte.
Biographie Walter Kaesbach Walter Kaesbach prägte als Direktor der Kunstakademie Düsseldorf von 1924 bis 1933 deren Ruf als Förderin der Moderne. Er unterstützte die Künstler des Expressionismus und stiftete seine Privatsammlung seiner Heimatstadt Mönchengladbach.
Biographie Hans Luther Hans Luther war in den Anfangsjahren der Weimarer Republik Oberbürgermeister der Stadt Essen. In der Folgezeit bestimmte er als Reichspolitiker maßgeblich die Außen- und Wirtschaftspolitik Deutschlands. Er stabilisierte nach der Hyperinflation die Währung und konnte die Lasten Deutschlands aus dem Versailler Vertrag mindern. Nach 1945 war er am Wiederaufbau des Finanz- und Bankenwesens beteiligt.