Epoche 1609 bis 1794 - Vom jülisch-klevischen Erbfolgestreit bis zum Ende des Ancien Regime Der kinderlose Tod Herzog Johann Wilhelms von Jülich-Kleve-Berg (Regentschaft 1592-1609) am 25.3.1609 löste einen Streit um sein Erbe aus, in dem machtpolitische, konfessionelle und dynastische Interessen der führenden europäischen Staaten aufeinander stießen. Während der Kaiser eine Schiedsrichterrolle beanspruchte und die Festung Jülich besetzen ließ, setzten sich die lutherischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg (Regentschaft 1608-1619) und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, ohne eine rechtliche Entscheidung abzuwarten, in den Besitz der Territorien.
Biographie Sophie von la Roche Sophie von La Roche etablierte in Koblenz den ersten Literatursalon am Mittelrhein mit breiter Ausstrahlung auf ganz Deutschland; sie pflegte Kontakte zu führenden Schriftstellern der Zeit, war selbst als Schriftstellerin erfolgreich und prägte das Genre des Frauen- und Briefromans.
Biographie Heinrich Heine Heinrich Heine gehört zu den bedeutenden europäischen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts und war einer der Hauptvertreter der deutschen Vormärzliteratur. Noch in der Romantik wurzelnd, ließen ihn seine in der Form innovativen und inhaltlich gesellschaftskritischen Werke in seiner Zeit zu einem gleichermaßen beliebten wie angefeindeten Wegbereiter der Moderne werden. Heute ist er weltweit neben Goethe der bekannteste deutsche Autor, nicht zuletzt auch wegen der vielen Vertonungen seiner Gedichte.
Biographie Johann Christian von Stramberg Das Lebenswerk von Christian von Stramberg, der “Rheinische Antiquarius“, ist bis heute ein Unikat. Auch wenn es in der Kritik steht, weil es weder wissenschaftlich erarbeitet noch hinlänglich verlässlich ist, wird darin Vieles festgehalten, was sonst wohl nicht überliefert wäre. So bleibt Strambergs Werk eine vielgenutzte und unverzichtbare Quelle zur rheinischen Geschichte.
Epoche 1794 bis 1815 - Aufbruch in die Moderne. Die "Franzosenzeit" Wie kaum ein anderes Ereignis hat die französische Revolution die Geschichte des Rheinlandes nachhaltig geprägt. Rund 20 Jahre herrschten die Franzosen zwischen 1794 und 1814 am Rhein. In diesen Jahren entwickelte sich Frankreich vom Land der Revolution zum Kaiserreich und zur dominierenden Macht im Staatengebilde des damaligen Europa.
Thema Deutsche, Franzosen und der Rhein Mythen helfen, ein kollektives Gedächtnis herzustellen und sind Grundlage der Existenz einer Nation. Der „Mythos Rhein“ kann als solch ein Mythos betrachtet werden. Er vermittelt ein Gefühl des Weiterlebens der Vergangenheit und bewies sich als eine Möglichkeit, die Erinnerung an die Geschichte zu bewahren und zu reaktivieren. Nach Lucien Febvre habe dieser in seiner Geschichte zwei Gesichter: einerseits der verbindende Rhein als Verkehrsweg zwischen den Regionen Europas, andererseits der trennende Rhein als Grenze und Ort der Konfrontation zwischen lateinisch und germanisch geprägten Kulturen. So wurde er von deutscher Seite als „deutscher Strom“ von französischer Seite jedoch als „natürliche Grenze“ angesehen.
Biographie Amalie von Lassaulx Amalie (Sr. Augustine) von Lassaulx leitete als erste Oberin den Aufbau des von Borromäerinnen geführten Johanneshospitals in Bonn. Da sie sich weigerte, das Dogma von der päpstlichen Unfehlbarkeit (1870) anzuerkennen, wurde sie aus der Kongregation ausgeschlossen. Sie gehörte zur altkatholischen Bewegung, aus der nach ihrem Tod die altkatholische Kirche hervorging.
Biographie Johann Claudius von Lassaulx Johann Claudius von Lassaulx war Bauinspektor, Architekt und Denkmalpfleger aus Koblenz. Seine zahlreichen Bauwerke in der Region des Mittelrheins zeichnen ihn als bedeutenden Vertreter des Frühhistorismus aus. Johann Claudius von Lassaulx wurde am 27.3.1781 als ältestes von sieben Kindern des Juristen Peter Ernst von Lassaulx (1757-1809) und Anna Barbara Welter (1756-1799) in Koblenz geboren. Sein Vater, ab 1753 als Hochgerichtsschöffe in Trier nachweisbar, wurde 1768 von Kurfürst Clemens Wenzeslaus zum Wirklichen Geheimen Rat ernannt;