Die Ruhrlade - Vereinigung der „führenden Persönlichkeiten der Eisen- und Kohlenindustrie im rheinisch-westfälischen Industriegebiet“
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1. Einleitung
Lade ist ein altmodisches Wort, nach dem Grimmschen Wörterbuch „ein kistenförmiger gröszerer oder kleinerer behälter“. Heute ist es gelegentlich noch als Kranken- oder Sterbelade bekannt, eine alte Bezeichnung für entsprechende Versicherungen, deren Gelder und Urkunden in einer Lade aufbewahrt wurden. Aber auch zwei weitere Lesarten der Brüder Grimm sind erwägens- oder zumindest erwähnenswert: die zusammenkunft einer zunft und die zunft selbst hiesz lade: zu éiner lade halten ward von verschiedenen handwerkern gesagt, die sich in éine corporation zusammenthaten sowie eine niederdeutsche Lesart: eine gesellschaft, gelag, mit verdächtigem nebensinne, dat is en rechte lade, eine unrechtliche, liederliche, versoffene gesellschaft.[1] Letzteres waren die zwölf überaus honorigen Herren, die sich Anfang 1928 zu der Ruhrlade zusammentaten, gewiss nicht. Um Geld ging es jedoch auch bei der Ruhrlade, um zum Teil viel Geld, das die Herren diskret für ihre wirtschaftlichen und politischen Zwecke zu verwenden gedachten, so dass ein „verdächtiger Nebensinn“ durchaus blieb. Über die Entwicklung und die Mitglieder der von 1927-1939 bestehenden Ruhrlade will dieser Beitrag näher informieren.
2. Gründung und Mitglieder der Ruhrlade
Auf den ersten Blick liest sich der Zweck der Gesellschaft, der führende Eisen- und Kohlenindustrielle „allmonatlich gesellschaftlich zusammenzuführen“ beabsichtigte, recht harmlos. Hintergrund der Initiative von Paul Reusch (1868–1956), Vorsitzender des Vorstandes der Gutehoffnungshütte AG (bis 1923 DVP), war es, diesen Personenkreis zu einer besseren Verständigung und Vertretung der gemeinsamen Interessen in lockerer Runde zu vereinigen. Die Interessenvertretung der Schwerindustriellen über das Revier hinaus war nicht so, wie sie nach ihrer Auffassung sein sollte, zumal der Reichsverband der Deutschen Industrie (RDI) sich zunehmend als Sprachrohr neuer Industriezweige verstand, wie etwa der Chemischen Industrie oder der Elektroindustrie. Eine vergleichbare Institution hatte es im Ruhrgebiet zwar schon gegeben, die 1920 gegründete „Montagsgesellschaft“, diese wurde aber rasch mit 30 bis 40 Personen zu groß und war somit im Sinne Reuschs nicht brauchbar, zudem war sie nach 1923 wieder eingegangen.
Reusch schwebte ein kleineres Kränzchen von maximal zwölf Mitgliedern vor. Er erarbeitete im Herbst 1927 einen Satzungsentwurf für diese „Ruhrlade“ zu nennende Runde und leitete diesen Entwurf im November Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (1870–1950), Vorsitzender des Aufsichtsrats der Fried. Krupp AG (DVP) und Fritz Thyssen (1873–1951), Inhaber und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Maschinenfabrik Thyssen & Co AG und der Stahlwerk Thysen AG, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Vereinigten Stahlwerke AG[2] (DNVP, 1933 NSDAP) zu. Gemeinsam berieten sie am 19. November im Berliner Büro der Gutehoffnungshütte den Satzungsentwurf und trafen folgende Auswahl der zur Mitgliedschaft einzuladenden Industriellen:
Erich Fickler (1874–1935), Generaldirektor der Harpener Bergbau AG Dortmund und Vorsitzender des Aufsichtsrats des Rheinisch-Westfälischen Kohlesyndikats[3], Karl Haniel (1877–1944), Geschäftsführer der Firma Haniel & Lueg, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gutehoffnungshütte, Leiter des Industrie-Clubs Düsseldorf[4], Peter Klöckner (1863–1940, Gründer und Klöckner-Werke AG Düsseldorf (Zentrum)[5], Arthur Klotzbach (1877–1938), Mitglied des Direktoriums der Fried. Krupp AG[6] , Ernst Poensgen (1871–1949), stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Vereinigten Stahlwerke AG, Paul Silverberg (1876–1959), Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rheinische AG für Braunkohlebergbau und Brikettfabrikation (Rheinbraun) (DVP), Friedrich (Fritz) Springorum (1886–1942), Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstands der Eisen- und Stahlwerk Hoesch AG[7] (DNVP, 1937 NSDAP), Albert Vögler (1877–1945), Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes der Vereinigten Stahlwerke AG[8] (DVP), Fritz Winkhaus (1865–1932), Generaldirektor des Köln-Essener Bergwerksvereins[9].
Sämtliche aufgeforderte Herren folgten der Einladung, und so traf sich die erlesene Runde am 9.1.1928 in der Kruppschen Villa Hügel in Essen zu ihrer konstituierenden Sitzung, wobei die folgende Satzung die Billigung der Mitglieder fand[10]:
"Satzungen der Gesellschaft ‚Ruhrlade‘.
§ 1. Die Gesellschaft führt den Namen ‚Ruhrlade.‘
§ 2. Zweck der Gesellschaft ist, die führenden Persönlichkeiten der Eisen- und Kohlenindustrie im rheinisch-westfälischen Industriegebiet allmonatlich gesellschaftlich zusammenzuführen.
§ 3. Die Gesellschaft darf nicht mehr als 12 Mitglieder haben. Entsendung von Vertretern und Einführung von Gästen ist nicht gestattet.
§ 4. Im Falle, dass der Höchststand der Mitgliedschaft noch nicht erreicht ist oder ein Mitglied ausscheidet, hat jedes Mitglied das Recht, Vorschläge für eine Zuwahl zu machen.
§ 5. Die Wahl neuer Mitglieder findet gelegentlich der regelmäßigen Zusammenkünfte statt. Die Wahl ist geheim und bedarf eines einstimmigen Beschlusses sämtlicher anwesender Mitglieder.
§ 6. Alljährlich bei der Tagung im Januar ist aus der Reihe der Mitglieder ein Vorsitzender, ein stellvertretender Vorsitzender und ein Rechnungswart zu wählen.
§ 7. Die Gesellschaft tagt in der Regel am ersten Monat eines jeden Monats. Ort und Zeitpunkt der Tagung wird von dem Vorsitzenden oder im Falle seiner Behinderung von dem Stellvertreter des Vorsitzenden bestimmt, falls vorher keine anderweitige Vereinbarung getroffen ist.
§ 8. Die Unkosten der Gesellschaft werden durch Beiträge aufgebracht, deren Höhe durch Beschlüsse der Mitglieder festgesetzt wird.
§ 9. Der Rechnungswart führt die Kasse der Gesellschaft. Er hat alljährlich bei der Tagung im Februar über Einnahmen und Ausgaben des verflossenen Jahres Rechnung zu legen.
§ 10. Die Mitglieder können jederzeit durch einfache Mitteilung an den Vorsitzenden aus der Gesellschaft ausscheiden.
§ 11. Die Gesellschaft kann durch Mehrheitsbeschluss aufgelöst werden. Im Falle der Auflösung der Gesellschaft wird der vorhandene Kassenbestand durch Mehrheitsbeschluss einem wohltätigen Zweck zugeführt,
§ 12. Änderungen der Satzungen können nur mit dreiviertel Mehrheit der Mitglieder beschlossen werden.“
In der Praxis schien es nicht notwendig, die Zusammenkünfte zu stark zu reglementieren, so wurde kein Vorsitzender gewählt, Paul Reusch fungierte als Schriftführer und kümmerte sich um Organisatorisches, Fritz Springorum als „Säckelmeister“ um Beschaffung und Verteilung der Gelder. Der Kreis der Mitglieder blieb bis 1932 unverändert, Ergänzungswahlen fanden erst 1935 statt. Auch wenn es nicht in der Satzung steht, es findet sich aber in jedem Beitrag über die „Ruhrlade“ die Kleiderordnung. Um den gesellschaftlichen Charakter der „Ruhrlade“ herauszustellen, war zunächst vorgesehen, sich im Abendanzug zu treffen. Da einigen Mitgliedern, die von ferneren Orten anreisten, es lästig fanden, bereits tagsüber im Smoking herumzulaufen, verzichtete man später auf eine bestimmte Kleiderordnung. Die Treffen fanden meistens reihum in den Häusern der Mitglieder an Rhein und Ruhr statt. Gelegentliche Einladungen erfolgten etwa zur Jagd in Krupps Landsitz Blühnbach bei Salzburg (wobei auch die Mitnahme der Jagdwaffen zu regeln war) oder in das Anwesen von Reusch im Schwarzwald. Das Verbot des Einführens von Gästen wurde gelegentlich, mit Zustimmung aller Mitglieder, ausgesetzt, etwa am 11.5.1929, als die Ruhrlade mit Friedrich Flick (1883–1972) und Carl Friedrich von Siemens (1872-1941) diskutieren wollte.
3. Das Wirken der Ruhrlade
Die Ruhrlade war nach Henry Ashby Turner „sofort ein Erfolg. Sie erwies sich schnell als eine nützliche Einrichtung zur Bewältigung der verschiedensten gemeinsamen Wirtschaftsprobleme. Vorrang hatte die Vermeidung oder Beilegung von Meinungsverschiedenheiten zwischen den Firmen der Mitglieder und den weitgehend voneinander abhängigen Wirtschaftszweigen Kohle- und Stahlindustrie.“[11] Dieser permanente Prozess gegenseitiger Abstimmung war im Hinblick auf politische Fragen von „unübersehbarer[r] Bedeutung“, weniger „aus einer inneren Geschichte dieses Großindustriellenclubs […] als aus nachweisbaren Tätigkeiten der ihm Zugehörigen in den Verbänden“.[12] Reusch beispielsweise war von 1924-1930 Vorsitzender des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen, des sogenannten Langnamvereins, und der Nordwestdeutschen Gruppe des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlidustrieller (VDESI). Sein Nachfolger in beiden Verbänden wurde 1930 Fritz Springorum. Poensgen leitete seit 1929 den Verein Deutscher Eisen- und Stahlidustrieller (VDESI) auf Reichsebene, Albert Vögler war während der ganzen Weimarer Zeit Vorsitzender des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute. Fritz Winkhaus war bis Ende 1927 Vorsitzender des „Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund“ und als solcher auch Vorsitzender des Zechenverbandes. Mehrere Mitglieder der Ruhrlade spielten im Reichsverband der Deutschen Industrie (RDI) eine Rolle, an dessen Spitze von 1931-1934 Gustav Krupp von Bohlen und Halbach stand. So hatte die Ruhrlade durch ihre Mitglieder zahlreiche Gelegenheiten, ihre wirtschaftspolitischen Vorstellungen zur Geltung zu bringen.
Ihren ersten Test hatte die Ruhrlade im Vorfeld der Reichstagswahl 1928 zu bestehen, als es um die Verteilung der Spenden der Industrie an die Parteien ging. Reusch hatte bereits vor der Gründung der Ruhrlade zu erkennen gegeben, dass mit ihm eine Unterstützung Alfred Hugenbergs (1865–1951), vor dem Weltkrieg Generaldirektor der Fried. Krupp AG, nunmehr Chef des Hugenberg-Medienkonzerns und führender Funktionär der DNVP, nicht zu machen sei. Allerdings ließ sich der Anti-Hugenberg-Kurs in der Ruhrlade nicht völlig durchsetzen, weil mehrere Mitglieder Vorbehalte anmeldeten, namentlich Vögler, Krupp, Thyssen und Winkhaus, deren Unternehmen mit denen Hugenbergs verflochten waren. Außerdem galt dessen Stellung im Bergbau weiterhin als stark, auch war teilweise Sympathie für Hugenbergs deutschnationale Parolen vorhanden. Die Ruhrlade beschloss am 5.3.1928, die gesamte Wahlkampffinanzierung der Industrie durch die Lade kontrollieren zu lassen und nur industriefreundliche Kandidaten zu unterstützen. Zudem wurden der DNVP-Spitze 200.000 Mark angeboten, wenn sie fünf Industrielle auf sichere Listenplätze plazierte, was nicht möglich war. Unterstützt wurden primär Kandidaten der DVP und gemäßigte Kandidaten der DNVP. Es erhielten DVP und DNVP schätzungsweise je 200.000 Mark und das Zentrum eine kleinere Summe. Nach den Wahlen gewährte man DVP und DNVP je 5.000 Mark als monatlichen Zuschuss, der Bayerischen Volkspartei und mutmaßlich auch dem Zentrum ähnliche Zahlungen (3.000 Mark). Hugenberg übernahm trotz aller Sperrfeuer seitens der Ruhrlade Ende 1928 den Vorsitz der DNVP. Dennoch blieben die Mitglieder der Ruhrlade im Grundsatz den politischen und wirtschaftlichen Zielen der DNVP gewogen und erhofften eine erneute Regierungsbeteiligung der Partei.
Der Umfang der von der Ruhrlade verwalteten politischen Fonds ist nicht genau zu ermitteln. Turner kommt zu dem Ergebnis, dass für die Jahre 1928-1930 die „Eisenseite“, also die von den Eisen- und Stahlindustriellen erbrachten Beträge, rund 620.000 Mark jährlich ergaben. 1931 sank der Betrag wegen der Weltwirtschaftskrise auf etwa die Hälfte, während er 1932 wieder 620.000 Mark erreichte. Über die von der „Kohlenseite“ aufgebrachten Beträge liegen weniger Informationen vor, sie dürften jedoch höher als die der „Eisenseite“ gewesen sein, Turner schätzt sie für 1928-1930 auf jährlich etwa 930.000 Mark, so dass sich die bei der Ruhrlade unter dem Decknamen „Konto Wirtschaftshilfe“ laufenden Beträge für 1928-1930 auf etwa 1,2-1,5 Millionen Mark belaufen haben dürften. Für 1931 liegen keine Angaben vor, und 1932 hatte für die „Kohlenseite“ der Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund (Bergbau-Verein) die Verwaltung der politischen Geldmittel selbst in die Hand genommen.[13] Mit diesen Mitteln wurden neben Parteien und Politikern auch Organisationen und Publikationen unterstützt, die der „Ruhrlade“ genehm waren. Zu den geförderten Personen gehörte auch der Publizist und Vertreter der „Konservativen Revolution“ Edgar Julius Jung (1894–1934), der 1927 durch seine Veröffentlichung „Die Herrschaft der Minderwertigen“ Aufsehen erregt hatte. Zu den geförderten Organisationen zählte unter anderem der etwa zeitgleich mit der Ruhrlade entstandene „Bund zur Erneuerung des Reiches". Die Subvention von nahestehenden Zeitungen nahm während der Wirtschaftskrise stark zu und beanspruchte zeitweise die beträchtlichen Ressourcen der Ruhrlade stark.
Von Bedeutung war der 1928 ausgebrochene „Ruhreisenstreit“, in dem Mitglieder der Ruhrlade, in erster Linie Paul Reusch als Vorsitzender des Arbeitgeberverbands der Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller (Arbeit-Nordwest) involviert waren. Als Ruhreisenstreit wird die größte und folgenreichste Aussperrung während der Weimarer Republik bezeichnet, von der zwischen dem 1.11. und 3.12.1928 über 200.000 Arbeiter betroffen waren. Sie war zwar auf das Rheinisch-Westfälische Industriegebiet beschränkt, hatte aber Folgen für das gesamte Reich. Den Arbeitgebern ging es weniger um die Lohnerhöhungen als darum, das die Tarifhoheit und das System der staatlichen Zwangsschlichtung auszuhebeln. Reusch als Repräsentant der starren Haltung der Arbeitgeber hatte auch im bürgerlichen Lager eine denkbar schlechte Presse, und eine sozialdemokratische Zeitung titelte am 20./21.11.1928 „12 gegen 230.000“ – eine Anspielung auf die Ruhrlade?[14]
Wie sah es aber mit dem Bekanntheitsgrad der Ruhrlade aus? Als recht geschlossener Zirkel wirkte sie kaum in die Öffentlichkeit, mied diese sogar. Einigen Spitzenpolitikern dürfte die Lade bekannt gewesen sein, etwa den Reichskanzlern Heinrich Brüning (1885-1970, Reichskanzler 30.3.1930-30.3.1932) und Franz von Papen (1879-1969, Reichskanzler 1.6.-3.12.1932). In der breiteren politischen Öffentlichkeit scheint die Lade nur schemenhaft bekannt gewesen zu sein, wenn sich nicht um ihre Existenz sogar abenteuerliche und maßlos übertriebene Gerüchte rankten. Selbst der gut vernetzte bayerische SPD-Reichstagsabgeordnete und Nachkriegsministerpräsident Wilhelm Hoegner (1887–1980) schreibt von der „berühmte[n] ‚Bundeslade‘ Hugenbergs“[15], die zu den „Geldquellen“ gehörte, die sich Hitler erschlossen hätten. Und der erste Hitler-Biograph Konrad Heiden (1901–1966) lässt die Ruhrlade gleich zu einem „Ruhrschatz“ anwachsen, der von dem bejahrten Industriellen Emil Kirdorf (1847–1938) gehütet worden sein soll - eine Behauptung, die bis in die wissenschaftliche Literatur (etwa Karl-Dietrich Bracher, Alan Bullock, George W. Hallgarten) „vorgedrungen, allein durch ständige Wiederholung schließlich akzeptiert worden [ist] und […] vielen irreführenden Behauptungen zugrunde“ liegt.[16] Ungeachtet davon war der politische Fonds der Ruhrlade der wohl größte industrielle Fördertopf während der letzten Weimarer Jahre.
4. Krise und Ende der Weimarer Republik 1930-1933
Nach der Auflösung des Reichstages 1930 war die Ruhrlade bestrebt, die Zersplitterung der nichtsozialistischen Parteien zu verhindern, in der richtigen Einsicht, dass diese Zersplitterung ein (auch kostspieliger) Anachronismus sei, der durch eine bürgerliche Einheitspartei behoben werden müsse Die Abspaltung einiger Gruppen von der DNVP im Sommer 1930 schien diese Absicht zunächst zu begünstigen. Unmittelbar nach der Festsetzung von Neuwahlen am 14. September ließ die Ruhrlade erkennen, dass die bürgerlichen Parteien nur noch dann mit ihrer Unterstützung rechnen könnten, wenn sie zusammenarbeiteten. So beschloss die Ruhrlade am 28. Juli, allen zur Kooperation bereiten Parteien finanzielle Zuwendungen zukommen zu lassen, von der von Hugenberg geführten DNVP bis zur linksliberalen Deutschen Staatspartei, der früheren Deutschen Demokratischen Partei. In diesem Spektrum waren von den bedeutenderen Parteien das Zentrum, die Bayerische Volkspartei und die Deutsche Volkspartei vertreten. Nach Turner erscheint im Rückblick „die Politik der ‚Ruhrlade‘ während des Wahlkampfes von 1930 in positivem Licht. Ihr Ziel war, die gemäßigte Mitte des Reichstags zu stärken und Hugenberg und die DNVP zu zwingen, sich die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit den gemäßigten Gruppen offenzuhalten, statt sich in unfruchtbare Opposition zurückzuziehen.“[17] Trotz grundsätzlicher Skepsis gegenüber dem Parlamentarismus scheinen die Mitglieder der Ruhrlade, obwohl sie deren Zielsetzung billigten, mit Brünings Notverordnungen als hauptsächlicher Form der Rechtsetzung nur vorübergehend einverstanden gewesen zu sein. Die Politik der Ruhrlade, wenn sie erfolgreich gewesen wäre, hätte möglicherweise eine Rückkehr zur parlamentarischen Regierung erleichtert. Das Ergebnis der Reichstagswahl erbrachte indes einen Rückgang der Stimmen des bürgerlichen Lagers von rund 42 Prozent 1928 auf 30 Prozent. Eine Regierungsbildung wäre theoretisch nur mit Hilfe der Sozialdemokraten möglich gewesen, und diese lehnte die Ruhrlade natürlich kategorisch ab. Die Höhe der seitens der Ruhrlade an die Parteien gezahlten Gelder dürfte in etwa den Beträgen von 1928 entsprochen haben.
Nachdem auch durch das Wahlergebnis der Versuch gescheitert war, die bürgerlichen Parteien zur Zusammenarbeit zu bewegen, suchte die Ruhrlade nach einer politischen Alternative. Diese schien ihnen zunächst die Regierung Brüning zu bieten, von der sie sich eine Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik in ihrem Sinne erhoffte. Hier ging es vor allem um die staatliche Zwangsschlichtung bei Tarifstreitigkeiten und die Unverletzlichkeit der Tarifverträge, die aus Sicht der Ruhrlade wie auch weiter Kreise der Wirtschaft einen wirtschaftlichen Aufschwung aus der Depression verhinderten, weil sie Löhne und Preise künstlich stützten. So sprachen Mitglieder der Ruhrlade häufiger bei Brüning vor, der sie auch empfing und sich Ihre Anregungen und Bedenken anhörte. Ihre Vorstellungen fassten sie in einer umfangreichen Denkschrift vom 30.7.1931 zusammen,[18] die unter anderem von Krupp, Klöckner, Silverberg, Vögler, Springorum und Reusch unterzeichnet war. Kritikpunkte waren vor allem „der lohnpolitische Irrgarten“, die „Erstarrungserscheinungen“ durch die hohen staatlichen Ausgaben, die Notwendigkeit einer umfassenden „Reform der Verwaltung von Reich, Ländern und Gemeinden“, eine „Verminderung des Besoldungsaufwandes“, eine „Reform unseres Sozialsystems“, eine Auflockerung der „überwuchernde[n] kollektivistischen[n] Zwangswirtschaft“, vor allem bei Arbeitszeit und Löhnen. Diese Eingabe blieb nach Aktenlage unbeantwortet, Brüning dürfte den Wirtschaftsvertretern aber mehr als einmal zu verstehen gegeben haben, dass vor allem die geforderten sozialpolitischen Maßnahmen mit Rücksicht auf die seine Regierung tolerierende SPD nicht machbar seien. So ließ die Begeisterung der Ruhrlade für Brüning bald nach. Spätestens ab Herbst 1931 standen ihre Mitglieder der Regierung Brüning ablehnend-oppositionell gegenüber.
Das Jahr 1932 sah die Ruhrlade in keiner guten Verfassung. Gleich mehrere Themen waren es, die den bisher guten Zusammenhalt der Gruppe trübten und sie vorübergehend handlungsunfähig machten. Unter anderem die negative finanzielle Entwicklung der teils im Besitz der Ruhrindustriellen befindlichen „Deutschen Allgemeinen Zeitung“, die weiterhin kritisch beäugte Politik Hugenbergs an der Spitze der DNVP, die Einstellung gegenüber der NSDAP (Fritz Thyssen bekannte sich offen zu der Partei), schließlich die Gelsenberg-Affäre, der heimliche Verkauf eines Aktienpakets der Gelsenkirchener Bergwerks AG und damit zugleich der Sperrminorität der Vereinigten Stahlwerke AG durch Friedrich Flick an die damals mehrheitlich staatseigene Dresdner Bank zu einem überteuerten Preis. Die Differenzen führten dazu, dass im ersten Halbjahr 1932 die Wahlkämpfe vor der Wahl des Reichspräsidenten und des Preußischen Landtags mehr oder weniger ohne spürbare finanzielle Mitwirkung der Ruhrlade verliefen, auch im zweiten Halbjahr fanden keine Treffen statt. Wegen dieser Meinungsverschiedenheiten, auch wegen der weiterhin aktiven Opposition der Ruhrlade gegen Hugenberg, entschloss sich der Vorsitzende des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund, Karl Brandi (1875–1937), Mitte 1932, die Verteilung der beträchtlichen Gelder der „Bergbauseite“, die bislang über die Ruhrlade verteilt wurden, in eigener Regie fortzuführen.[19] Brandi gehörte als beamteter Bergbau-Funktionär der elitären Ruhrlade nicht an.
Die Regierung unter Franz von Papen, die am 1.6.1932 in der Nachfolge Brünings ernannt worden war, stieß auf „begeisterte Zustimmung“[20] der Ruhrlade. Man erhoffte von Papen durchgreifende wirtschaftsfreundliche Maßnahmen im Rahmen seiner autoritären Politik. Papen wurde von mehreren Mitgliedern der Ruhrlade schon seit längerem unterstützt, auch finanziell, zudem durch Förderung seiner Aktienmehrheit im Aufsichtsrat der Zentrumszeitung „Germania“[21]. Irgendeine Mitwirkung am Sturz Brünings und der Ernennung von Papens ist aber auszuschließen. Die Amtsenthebung der preußischen Staatsregierung unter Otto Braun (1872-1955, preußischer Ministerpräsident 1920-März 1921, erneut ab November 1921) durch den „Preußenschlag“ am 20.7.1932 wurde von der Ruhrlade begrüßt, für die den Reichskanzler unterstützenden Parteien stellte sie vor der Reichstagswahl am 31. Juli 360.000 Mark zur Verfügung. Auch für die Reichstagswahl im November sammelte der Schatzmeister Springorum wiederum Mittel ein zur Unterstützung von Papens. Das Geld wurde aber – im Gegensatz zum Sommer – nicht mehr Reichswehrminister Kurt von Schleicher (1882–1934, Reichswehrminister 1.6.-3.12.1932, Reichskanzler 3.12.1932-28.1.1933) übergeben, weil man mutmaßte, dieser habe Gelder aus dem Sommer zweckentfremdet. Dies trug mit dazu bei, dass auch die Mitglieder der Ruhrlade, wie die gesamte Großindustrie, die Feindschaft gegen den nur kurz amtierenden Reichskanzler teilten, vor allem wegen dessen gewerkschaftsfreundlicher Politik.
5. Die Ruhrlade und der Nationalsozialismus
Wie schon angedeutet, war 1932 die Haltung der Mehrheit der Mitglieder der Ruhrlade gegenüber dem Nationalsozialismus eher ablehnend, wobei nicht nur dessen unausgegoren wirkendes Wirtschaftsprogramm eine Rolle spielte. Einzig Fritz Thyssen galt spätestens seit 1931 als tatkräftiger Anhänger und Förderer Hitlers und seiner Bewegung. Die vorübergehende Mitwirkung Albert Vöglers im „Keppler Kreis“, dem von Wilhelm Keppler (1882–1960) auf Veranlassung Adolf Hitlers (1889-1945) im Frühjahr 1932 gegründeten „Studienkreis für Wirtschaftsfragen“ blieb ohne nennenswerte Ergebnisse. Ausgerechnet das einzige jüdische Mitglied der Ruhrlade, Paul Silverberg, bemühte sich im Herbst 1932 um Annäherung an die NSDAP. Ein Gespräch Silverbergs mit Hitler blieb ergebnislos, ebenso verlief seine Kontaktaufnahme mit Gregor Strasser (1892–1934), dem Reichsorganisationsleiter der NSDAP, nachdem dieser im Dezember 1932 von seinen Ämtern zurückgetreten war. Die im November 1932 an Reichspräsident Paul von Hindenburg (1847–1934, Reichspräsident 1925-1934) gerichtete Eingabe von Industriellen, Bankiers und Großagrariern, größtenteils Mitglieder des Keppler-Kreises, in der die Übertragung der Regierungsgewalt an Hitler gefordert wurde, weist aus dem Kreis der Ruhrlade nur die Unterschrift von Fritz Thyssen auf.[22] Einige Tage später wurde dem Büro des Reichspräsidenten außerdem mitgeteilt, dass auch Reusch, Springorum und Vögler grundsätzlich voll und ganz auf dem Boden der Eingabe stehen, aber nicht zu unterzeichnen wünschen, da sie politisch nicht hervortreten wollen.[23]
Über die Kontakte von Papens zu Hitler und die Verhandlungen über die Bildung einer „Regierung der nationalen Konzentration“ waren die Herren der Ruhrlade seit dem 7.1.1933 informiert. Es spricht weder für politischen Weitblick noch die Menschenkenntnis der Mitglieder der Ruhrlade, dass sie weiterhin auf von Papen setzten und sogar in Erwägung zogen, ihn anstelle des weiterhin ungeliebten Hugenberg an die Spitze der DNVP zu setzen. Auch wenn von Papen dann als Vizekanzler in der Regierung Hitler und kurzlebiger Reichskommissar für das Land Preußen nicht der starke Mann der Regierung war, als den er sich sah, hat die Ruhrlade mutmaßlich ihre Gelder für den Wahlkampf vor der Reichstagswahl am 5. März mehrheitlich oder gar in Gänze dem Vizekanzler zur Verfügung gestellt. Von einer tätigen Mitwirkung der Ruhrlade in toto oder einzelner Mitglieder an der Vorbereitung der Machtübernahme Hitlers am 30. Januar kann indes keine Rede sein.
In der Folgezeit, unter der sich rasch konsolidierenden Herrschaft der Nationalsozialismus, wurde der vornehmste Zweck der Ruhrlade, Geld zu interessenpolitischen Zwecken rasch gegenstandslos, da Adolf Hitler und Hermann Göring (1893-1946) ziemlich klar zu erkennen gaben, dass Zahlungen, und zwar beträchtliche, nur noch an die NSDAP erwünscht seien. Dies mündete dann in die „Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft“, die vom Reichsverband der Deutschen Industrie, an seiner Spitze Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, koordiniert wurde. Der Wirtschaft kam es darauf an, so Krupp schon am 24.3.1933 an Hitler,[24] die Sammlung und Mitwirkung aller aufbauwilligen Kräfte herbeizuführen. Die deutsche Industrie […] wird alles tun, um der Reichsregierung bei ihrem schweren Werk zu helfen. Sie tat dies mit einem Jahresbeitrag in Höhe von 5 Promille der Jahreslohn- und Gehaltsumme der Unternehmen.
6. Das Ende der Ruhrlade
Im Gegensatz zu den anderen Interessenvertretungen der Wirtschaft, die im Zuge des sogenannten ständischen Aufbaus der Wirtschaft gleichgeschaltet wurden, blieb der Ruhrlade dieses Schicksal erspart. Allerdings ging dies mit zunehmender Einflusslosigkeit der Ruhrlade einher. Sie diente mehr und mehr wieder dem ursprünglichen Satzungszweck, die Mitglieder „gesellschaftlich zusammenzuführen“. In einem Fall klappte das allerdings nicht mehr, bei Paul Silverberg. Dieser hatte im Frühjahr 1933 auf seine Ämter verzichten müssen und emigrierte später in die Schweiz. Quasi zum Abschied lud Silverberg die Mitglieder Ruhrlade noch einmal auf sein bergisches Anwesen Hoverhof ein. Paul Reusch, obwohl mit Silverberg befreundet, nahm unter fadenscheinigen terminlichen Gründen nicht teil. Silverberg wurde bis 1935 als Mitglied der Ruhrlade weitergeführt, erhielt jedoch keine Einladungen mehr. Im Übrigen wurden die Treffen im Laufe der folgenden Zeit deutlich reduziert.
Nachdem die Mitglieder Winkhaus 1932 und Fickler 1935 verstorben waren, zudem für Silverberg ein Nachfolger zu wählen war, fanden im Sommer 1935 Nachwahlen zur Ruhrlade statt. Gewählt wurden bemerkenswerterweise nur Vertreter der neueren Industrien, der chemischen und der Elektroindustrie: Carl Bosch (1874–1940) Vorsitzender des Aufsichts- und Verwaltungsrats der IG Farbenindustrie AG[25], Hermann Bücher (1882–1951), Vorsitzender des Direktoriums der AEG[26], Carl Friedrich von Siemens, Vorsitzender der Aufsichtsräte der Siemens & Halske AG, der Siemens-Schuckert-Werke AG und der Siemens-Planiawerke AG, von 1924-1934 zudem Vorsitzender des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft.[27]
Aber auch von diesen neuen Mitgliedern gingen keine nennenswerten Impulse zu einer Reaktivierung der Ruhrlade mehr aus. Man traf sich weiterhin gelegentlich im engsten Kreise, bot auch hin und wieder mittleren Funktionären des Regimes einen prachtvollen Rahmen zur Selbstdarstellung. Die Absicht, die Mitgliederzahl zu vergrößern, scheiterte im April 1938 kläglich. Zwar verständigte man sich noch auf eine entsprechende Änderung der Satzung, die zur Mitgliedschaft eingeladenen Herren, dieses Mal wiederum aus den alten Industrien, gaben jedoch zu erkennen, dass sie kein Interesse hätten. Es handelte sich um: Erich Tgahrt (1882–1945), Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstands der Eisen- und Stahlwerk Hoesch AG[28], Wilhelm Zangen (1891–1971), Vorsitzender des Vorstandes der Mannesmann AG[29], Ernst Buskühl (1880–1945), Vorsitzender des Vorstandes der Harpener Bergbau AG Dortmund[30].
Im Herbst 1939 schlief die Ruhrlade „sang- und klanglos“ ein. Noch terminierte Sitzungen wurden verschoben, dann abgesagt, etwa wegen der „durch die Verdunkelung erschwerten Verkehrsverhältnisse“ und wegen der „gegenwärtig politisch außerordentlich kritischen Lage“, wie Paul Reusch an Vögler schrieb.[31]
Eine Bilanz der Tätigkeit der Ruhrlade muss ernüchternd ausfallen. Trotz erheblicher Geldmittel, die die Ruhrlade in die Hand nahm, um die Politik in ihrem Sinne zu beeinflussen, blieben ihre Aktivitäten im Grunde ergebnislos. Das lag vor allem daran, dass die Ruhrlade „im Gegensatz zu weitaus ärmeren Interessengruppen nicht das bieten konnte, worauf es in einer von Wahlen abhängigen Politik vor allem ankommt: große, geschlossene Wählergruppen“.[32]
Ungedruckte Quellen
Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv, Köln 40010124/1: Satzungen der Ruhrlade.
Gedruckte Quellen/Online
Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik: Das Kabinett Brüning I und II (1930-1932), bearb. von Tilman Koops, 3 Bände. Boppard 1982/1990. [online]
Literatur
Kursiv = Kurzzitierweise
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- 1: Band 12, Sp. 86:
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- 7: Ellerbrock, Karl-Peter, Springorum, Friedrich, in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 763-764 [Online-Version]; URL:
- 8: Lilla, Reichswirtschaftsrat, S. 526-527, Nr. 545.
- 9: Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE) (10), 1999, S. 528. http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0000/adr/getPPN/133794474/
- 10: Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv, Köln 40010124/11.
- 11: Turner, Faschismus, S. 117.
- 12: Schulz, Deutschland, S. 128.
- 13: Turner, Faschismus, S. 125-127.
- 14: Langer, Macht, S. 411.
- 15: Hoegner, Die verratene Republik, S. 149.
- 16: Turner, Faschismus, S. 127 mit Anm. 33.
- 17: Turner, Faschismus, S. 132.
- 18: Akten der Reichskanzlei Brüning, Band 2, 1982, Nr. 422: http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0pa/bru/bru2p/kap1_1/para2_170.html; weitere Unterzeichner waren Carl Friedrich von Siemens, Hermann Bücher, Ernst von Borsig (1869-1933).
- 19: Abelshauser, Ruhrkohle, S. 68.
- 20: Turner, Faschismus, S. 145.
- 21: Petzold, Franz von Papen, S. 42–47.
- 22: Czichon, Wer verhalf Hitler, S. 69-71 (Nr. 10).
- 23: Czichon, Wer verhalf Hitler, S. 71-72 (Nr. 12).
- 24: Czichon, Wer verhalf Hitler, S. 83-84 (Nr. 29).
- 25: achdem die Mitglieder Winkhaus 1932 und Fickler 1935 verstorben waren, zudem für Silverberg ein Nachfolger zu wählen war, fanden im Sommer 1935 Nachwahlen zur Ruhrlade statt. Gewählt wurden bemerkenswerterweise nur Vertreter der neueren Industrien, der chemischen und der Elektroindustrie: Carl Bosch (1874–1940) Vorsitzender des Aufsichts- und Verwaltungsrats der IG Farbenindustrie AG
- 26: Lilla, Reichswirtschaftsrat, S. 335, Nr. 77.
- 27: Lilla, Reichswirtschaftsrat, S. 506-507, Nr. 505.
- 28: Ellerbrock, Karl-Peter, Tgahrt, Erich, in: Neue Deutsche Biographie 28 (2016), S. 67.
- 29: Luntowski, Hitler, S. 239.
- 30: Pudor, Fritz, Buskühl, Ernst, in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 69-70. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/gnd133303438.html
- 31: Zitiert nach Luntowski, Hitler, S. 155.
- 32: Turner, Faschismus, S. 155-156.
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Lilla, Joachim, Die Ruhrlade - Vereinigung der „führenden Persönlichkeiten der Eisen- und Kohlenindustrie im rheinisch-westfälischen Industriegebiet“, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/die-ruhrlade---vereinigung-der-fuehrenden-persoenlichkeiten-der-eisen--und-kohlenindustrie-im-rheinisch-westfaelischen-industriegebiet/DE-2086/lido/5c49a09fa17da5.20259260 (abgerufen am 05.12.2024)