Die Schönstattbewegung im Rheinland
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An der Südspitze Lateinamerikas, im chilenischen Punta Arenas, steht ein Wegweiser, an dem die Entfernungen zu Metropolen der Welt angebracht sind. Unter den Schildern befindet sich auch eines mit der Angabe: „Schoenstatt 13607 km“. Gemeint ist der Ortsteil des mittelrheinischen Städtchens Vallendar, der zum Ausgangspunkt einer weltweit verbreiteten Geistlichen Bewegung in der katholischen Kirche geworden ist.
1. Kloster Schönstatt
Am 22.10.1143 verfügte der Trierer Erzbischof Albero von Montreuil, dass die Augustiner-Chorfrauen des Stiftes Lonnig an der Mosel auf Bitten des Abtes Folmar (Amtszeit 1143-1147) an einen schönen Ort (eyne schoene stat, bellus locus) bei Vallendar versetzt werden sollten. Die Augustinerinnen erwarben bald umfangreiche Besitzungen. Eine spätromanische Klosterkirche mit zwei Türmen wurde errichtet, von denen noch einer steht, der zweite stürzte 1932 ein. 1348 endete die Unterstellung der Chorfrauen unter das Mutterkloster Lonnig. Im 15. Jahrhundert erfuhr das Kloster einen wirtschaftlichen und moralischen Niedergang, woraufhin der Trierer Erzbischof Johann II. von Baden 1487 das Augustinerinnenkloster von Ehrenbreitstein (heute Stadt Koblenz) nach Vallendar verlegte und es dem Reformkloster Niederwerth unterstellte. Doch bereits 1567 kam es zur Aufhebung des Klosters Schönstatt und zur Verlegung nach St. Barbara in Koblenz. Das Kloster wurde 1567 von Erzbischof Jakob III. von Eltz aufgekauft und gehörte dann verschiedenen Besitzern bis 1901.
Die Gebäude erlebten in den folgenden Jahrhunderten ein wechselvolles Schicksal. Die erstmals 1319 erwähnte, dem Erzengel Michael geweihte, Friedhofskapelle wurde im Dreißigjährigen Krieg 1633 zerstört und 1681 auf den ursprünglichen Fundamenten wieder aufgebaut. Den Kriegswirren des Jahres 1812 fiel sie abermals zum Opfer und wurde danach in der jetzigen Form nach dem alten Grundriss errichtet. Auf den Fundamenten des Ostflügels des mittelalterlichen Klosters wurde 1652-1662 das „Alte Haus“ (heute Haus St. Marien) erbaut. 1901 erwarb die Gesellschaft der Pallottiner das seit der Säkularisation in Privatbesitz befindliche Gelände des alten Klosters und richtete dort zunächst einen Teil ihres Ehrenbreitsteiner Missionsgymnasiums für junge Männer, die sich für den Beruf eines Afrikamissionars vorbereiten wollten, ein. Im Friedhofskapellchen feierten Pallottiner-Patres die Heilige Messe, wenn die Hauskapelle belegt war. 1908-1912 errichteten die Pallottiner den Neubau eines Studienheims „auf der Klostermauer“. Während des Ersten Weltkriegs Lazarett, wurde es kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs in eine Lehrerbildungsanstalt umgewandelt. 1945 wurde die Theologische Hochschule der Pallottiner von Limburg nach Schönstatt verlegt. Seit 1979 ist die Hochschule staatlich anerkannt, seit 1993 Theologische Fakultät und seit 2009 Katholische Universität mit gegenwärtig zwei Fakultäten für Katholische Theologie und Pflegewissenschaft.
2. Die Geschichte der Schönstatt-Bewegung
Am 25.10.1912 wurde Pater Joseph Kentenich zum Spiritual des Studienheims der Pallottiner in Vallendar ernannt. Sein Antrittsvortrag mit dem späteren Titel „Vorgründungsurkunde“ umreisst bereits sein Programm der eigenständigen Betätigung der Jugendlichen, die Aufforderung zur erzieherischen Arbeit an der eigenen Persönlichkeitsformung und der inneren Vorbereitung auf eine künftige apostolisch-missionarische Aufgabe. Mit interessierten Schülern gründete Kentenich in den Weihnachtsferien 1912/1913 einen Missionsverein, der sich zu einer Marianischen Kongregation weiterentwickelte (19.4.1914). Das Gründungsdatum der Schönstatt-Bewegung ist der 18.10.1914. Als „Gründungsurkunde“ gilt die Einleitung des Vortrags, den Pater Kentenich an diesem Tag vor den Studenten der Marianischen Kongregation in der dem Erzengel Michael geweihten alten Friedhofskapelle hielt. Überschrieben ist der Text „Programm: Beschleunigung der Entwicklung unserer Selbstheiligung und dadurch Umgestaltung unseres Kapellchens in ein Wallfahrtskapellchen“. Im Ersten Weltkrieg kamen Mitglieder der Schönstätter Marianischen Kongregation an verschiedene Frontabschnitte und machten religiös interessierte Soldaten mit dem pädagogisch-spirituellen Programm und der besonderen religiösen Anziehungskraft des Kapellchens im Tal bekannt. Schriftliches Mitteilungsorgan war seit 1916 die Zeitschrift „Mater ter admirabilis“, in der vor allem Briefausschnitte von Soldaten und Berichte über Ereignisse in Schönstatt zu lesen waren.
Nach dem Ersten Weltkrieg stellte sich die Frage, wie es mit der Kongregation weitergehen sollte. Pater Kentenich ließ sich für die entstandenen Gruppen freistellen und beantragte bei der Provinzleitung der Pallottiner die Erlaubnis zur Gründung eines „apostolischen Studenten- und Lehrerbundes“. Am 20.8.1919 trafen sich in Dortmund-Hörde einige ehemalige Soldaten und beschlossen in Abwesenheit, aber mit Wissen und Zustimmung Pater Kentenichs, die Gründung des Apostolischen Bundes. Ein Jahr später folgte die Gründung der Apostolischen Liga. Am 8.12.1920 wurde Gräfin Gertraud von Bullion (1891-1930) als erste Frau in die neue Bewegung aufgenommen.
In den 1920er Jahren breitete sich Schönstatt rasch aus. Vor allem unter Lehrerinnen und Lehrern sowie unter Theologiestudenten und Priestern fand es großen Anklang. Pater Kentenich machte sich dabei abhängig von den Anregungen und Wünschen der Mitglieder. So entstanden vielfältige Gemeinschaftsformen. Aus dem Frauenbund wurden 1926 die Marienschwestern gegründet, 1938 die „Frauen von Schönstatt“. Eigene Gruppierungen für Mädchen und Studentinnen, unverheiratete und verheiratete Frauen, für Gymnasiasten und Männer entstanden, auch erste Ansätze für eine Familienbewegung gab es. Pater Kentenich konnte für diese Aktivitäten auf die Mithilfe pallottinischer Mitbrüder zählen, die nach dem Ersten Weltkrieg einen Ersatz für die verloren gegangenen afrikanischen Missionsgebiete suchten und in der entstehenden Schönstatt-Bewegung ein wachsendes Tätigkeitsfeld erblickten. Für die 1920er und 1930er Jahre ist typisch, wie Pater Kentenich im Dialog mit der Zeit die wesentlichen Impulse der damaligen inner- und außerkirchlichen Aufbrüche aufgenommen hat, der Jugendbewegung (Seelenführerkurs „Zur Psychologie der Jugend“ von 1926), der Liturgischen Bewegung („Liturgische Exerzitien“ von 1927 und die Exerzitien über „Liturgische Werktagsheiligkeit“ von 1938/1939), der mystischen Bewegung (Seelenführerkurs über Mystik von 1927) und der Bibelbewegung (Exerzitienkurs „Der erlöste Mensch“ von 1935/1936). Das „Marianische Volksjahr“ 1934 war, bereits unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Diktatur, die vorerst letzte Gelegenheit zu öffentlichkeitswirksamer Darstellung. Viele Einkehrtage, Volksmissionen und marianische Triduen wurden gehalten sowie Bildstöcke errichtet und Bilder der Gottesmutter von Schönstatt in Kapellen und Kirchen angebracht. Für die Verwurzelung Schönstatts an der Basis war wichtig, dass die Marienschwestern schon früh in Pfarreien Filialen errichteten, zum Beispiel in den Großstädten Duisburg, Düsseldorf und Köln. Der aufkommende Nationalsozialismus, der Gedanke einer weltweiten Sendung seiner Gründung und die Sicht Pater Kentenichs von einer wachsenden Bedeutung der außereuropäischen Teilkirchen gaben den Ausschlag, dass der Gründer auf Bitten aus dem Ausland einging und ab 1933 Marienschwestern nach Südafrika, Brasilien, Argentinien und Chile aussandte.
Die auch in Schönstatt spürbare Kirchenfeindlichkeit des Nationalsozialismus und Anfragen von Seiten des Bischöflichen Ordinariats in Trier sah Pater Kentenich als Signal an, sich im Sinne einer Klärung des Selbstverständnisses auf die Grundlagen der Bewegung zurückzubesinnen. In den Jahren 1935 bis 1938 wurden einige Elemente der Spiritualität Schönstatts unter der abwertenden Bezeichnung „Sonderideen“ Gegenstand einer Auseinandersetzung zwischen Pater Kentenich und den Bischöflichen Ordinariaten Limburg und Trier. Es handelt sich um die lokale Gebundenheit an das Heiligtum, das Verständnis der Marienweihe als Liebesbündnis, die „Beiträge zum Gnadenkapital“ und den Glauben an die Sendung Schönstatts für Kirche und Welt. Die Stellungnahmen Kentenichs brachten eine theologische Vertiefung „im Glauben an die besondere Wirksamkeit der Gottesmutter in Schönstatt“, wie er 1935 formulierte.
Seit 1928 stand für (pädagogische) Tagungen und Exerzitien das „Bundesheim“ in Schönstatt zur Verfügung. Mit oft mehr als 100 Teilnehmern konnten dort Veranstaltungen abgehalten werden. Besonders die Priesterexerzitien Pater Kentenichs waren weithin bekannt und galten als pastorale und spirituelle „Tankstelle“ für zeitweise mehr als ein Zehntel des deutschen Klerus. Nach 1935 mussten die großen Tagungen eingeschränkt werden. Die Hauptarbeit des Gründers richtete sich auf die Formation der Verbände und vertieftes religiöses Wachstum Blankovollmacht. Das verdeutlicht auch die aus Tarnungsgründen gewählte neue Selbstbezeichnung der Bewegung als „Marianische Gebets- und Opfergemeinschaft“.
Eine Reihe von Mitgliedern der Schönstatt-Bewegung war Verfolgungen durch den Staat ausgesetzt. Neben schikanösen Maßnahmen, wie Strafversetzungen, Predigtverbot und Hausdurchsuchungen, wurden einige auch verhaftet und in Konzentrationslager eingeliefert. Zu ihnen gehörten enge Mitarbeiter Pater Kentenichs wie Pater Josef Fischer (1904-1978) und Pater Albert Eise (1896-1942), der Bewegung angehörende Priester (Heinz Dresbach (1911-1993), Heinrich König (1900-1942), Karl Leisner und andere, aber auch Laien wie Lotte Holubars (1893-1944). Ein weiterer Mitarbeiter, Pater Franz Reinisch (1903-1942), verweigerte als einziger Priester den Wehrdienst und den Fahneneid auf Adolf Hitler (1889-1945) und wurde dafür mit dem Tod bestraft.
Am 20.9.1941 wurde der Gründer verhaftet und nach einer Zeit im Gefängnis Koblenz in das KZ Dachau eingeliefert. Die Bewegung existierte bis zum Ende des Krieges im Untergrund weiter. Trotzdem wurden diese Jahre zu einer „Hoch-Zeit“ - so Pater Kentenich - für die Schönstatt-Bewegung, in der entscheidende Gründungen getätigt und wichtige inhaltliche Weichenstellungen getroffen wurden. So wurden unter anderem Gemeinschaften für Familien und männliche Laien gegründet, und Priester aus verschiedenen europäischen Ländern fanden den Weg zu Schönstatt.
Nach der Rückkehr aus dem Konzentrationslager am 20.5.1945 hatte Kentenich drei Ziele, die die Entwicklung der Bewegung in den folgenden Jahren prägten: Er wollte die Ansätze der internationalen Bewegung in der Schweiz, in Südafrika, Südamerika und den USA stärken. Zu diesem Zweck unternahm er von 1947 ab ausgedehnte Weltreisen.
Damit verbunden war das Ziel einer Einwurzelung der Bewegung in die jeweiligen Länder. Um die originalgetreuen Nachbildungen des Schönstatt-Heiligtums, zuerst in Südamerika und Südafrika, ab 1950 auch in Deutschland, entstanden neue Zentren der Bewegung. Schließlich ging es dem Gründer um die Klärung des Status für die neue Form einer geistlichen Bewegung in Leben und Recht der Kirche. Die Marienschwestern wurden 1948 als erstes deutsches Säkularinstitut kirchenrechtlich anerkannt. Als Folge einer Visitation der Marienschwestern durch den Trierer Weihbischof Dr. Bernhard Stein wurde das Schönstatt-Werk einer kirchenamtlichen Prüfung unterzogen. Die Periode zwischen 1949 und 1952 ist zum einen durch Bemühungen um einen positiven Ausgang der vom „Heiligen Offizium“ durchgeführten zweiten Visitation (1951-1953) und zum anderen durch ein Wachstum in der inneren Verfügbarkeit für den Willen Gottes in dieser Prüfungssituation gekennzeichnet.
Von 1951 bis 1965 war Pater Kentenich auf Veranlassung des „Heiligen Offiziums“ von seiner Gründung getrennt. An seinem zugewiesenen Wohnsitz in Milwaukee/USA war ihm der Kontakt mit seiner Bewegung genommen. Für Schönstatt waren diese Jahre eine schwere Zeit, viele Mitglieder Diffamierungen durch kirchliche Autoritäten ausgesetzt; die in der Bewegung tätigen Pallottiner-Patres mussten zum Teil ihre Aufgaben und den Ort Schönstatt verlassen. In Deutschland verlagerte sich der Schwerpunkt der Tätigkeit der Schönstatt-Bewegung in die Diözesen. Es entstanden lokale Schönstatt-Zentren, an denen die am Ort Schönstatt schwierig gewordene Inspirationsaufgabe wahrgenommen werden konnte.
Die 1950er und 1960er Jahre veränderten das Gefüge der Bewegung erheblich. Waren bis dahin neben den Marienschwestern vor allem Pallottiner-Patres für die Leitung und Begleitung der Schönstattgemeinschaften zuständig gewesen, so brachte es die „Leitbildfrage“ mit sich, dass viele aus den Reihen der Pallottiner den Weg nicht weiter mitgehen konnten. Am 12.10.1964 wurde durch die vatikanische Religiosen-Kongregation das Schönstatt-Werk von der „Gesellschaft vom Katholischen Apostolat“ (Pallottiner) rechtlich getrennt und für autonom erklärt. Am 18.7.1965 wurde für die Pallottiner, die weiterhin für Schönstatt tätig sein wollten, und für Diözesanpriester, die für den Dienst an der Bewegung freigestellt sein wollten, auf deren Initiative das Säkularinstitut der Schönstatt-Patres gegründet.
Am 13.9.1965 wurde Pater Kentenich überraschend durch ein Telegramm nach Rom gerufen. Die gegen ihn erlassenen Dekrete wurden - ohne dass die inhaltlichen Fragen angesprochen und geklärt worden wären - aufgehoben. Am 24.12.1965 konnte Pater Kentenich nach Schönstatt zurückkehren. In den verbleibenden knapp drei Jahren bis zu seinem Tod hielt er viele Vorträge, Tagungen und Exerzitien für die verschiedenen Gemeinschaften der Bewegung, wodurch die Beziehung zwischen Gründer und Gründung, Vater und Familie nach der langen Zeit des Exils wieder vertieft wurde. In der Aufbruchs- und Unsicherheitsphase nach dem Zweiten Vatikanum kam es ihm auf eine positive Einstellung seiner Bewegung zum Konzil und der nachkonziliaren Sendung der Kirche an. Joseph Kentenich starb am 15.9.1968 in der drei Monate zuvor eingeweihten Dreifaltigkeitskirche (Anbetungskirche) auf Berg Schönstatt nach der ersten dort von ihm gefeierten Heiligen Messe.
3. Die Schönstatt-Bewegung nach dem Tod des Gründers
Nach dem Tod des Gründers setzte bald eine Verehrung seiner Person ein. Die Anbetungskirche wurde zu einem wichtigen Zentrum der Bewegung und das Gründergrab an seiner Todesstelle in der ehemaligen Sakristei derselben zog viele Menschen an. Zwei Ereignisse prägen die Phase der Zeit unmittelbar nach dem Tod Pater Kentenichs: Ausdruck des Dankes für eine 60-jährige Geschichte und gleichzeitig Symbol für einen hoffnungsvollen Aufbruch in die Zukunft war die Krönungsfeier der internationalen Schönstatt-Bewegung zu Ehren Marias als der „Dreimal wunderbaren Siegerin von Schönstatt“ am 20.10.1974 in der Anbetungskirche in Schönstatt. Am 10.2.1975 wurde in Trier der Informativprozess zur Seligsprechung Pater Kentenichs eröffnet. Die diözesane Phase des Seligsprechungsprozesses steht vor dem Abschluss.
In die Jahre nach 1968 fallen auch die päpstliche Anerkennung der Schönstätter Marienschwestern, der Frauen von Schönstatt, der Schönstatt-Patres und des Schönstatt-Instituts Diözesanpriester sowie die bischöfliche Anerkennung der Marienbrüder als Säkularinstitute. Es kam zu einer neuen und verstärkten Akzentuierung der nationalen Schönstattfamilien. Vor allem in Lateinamerika wurde aufgrund des zahlenmäßigen Wachstums die rechtliche Struktur der Bewegung neu geordnet und eine lebensmäßige und juristische Unabhängigkeit von der Schönstatt-Bewegung in Deutschland erreicht. In Afrika ist die Bewegung vor allem in Südafrika, in Burundi, im Kongo und in Nigeria verbreitet, in Asien vor allem in Indien und auf den Philippinen. Der Prozess der Inkulturation Schönstatts in außereuropäische Kulturbereiche ist somit voll im Gang. Die Internationalisierung der Bewegung wird vor allem in den Kreisen sichtbar, in denen Bilder der Gottesmutter von Schönstatt regelmäßig von Haus zu Haus weitergegeben werden. Diese von Brasilien ausgegangene und weltweit in die Millionen zählende Bewegung der Pilgernden Gottesmutter gehört zu den pastoralen Wachstumskräften nicht nur in den Ländern Lateinamerikas.
Das Gedenkjahr zum 100. Geburtstag des Gründers 1984/1985 machte die Größe und Vielfalt der internationalen Schönstatt-Bewegung sichtbar. Die Neubesinnung auf den durch Pater Kentenich übertragenen Auftrag für die Kirche der Gegenwart und Zukunft vereinte Vertreter der Bewegung aus aller Welt zu einer Festwoche in Schönstatt und zu einer Fahrt nach Rom. Am 20.9.1985 empfing Papst Johannes Paul II. (Pontifikat 1978-2005) die Schönstatt-Bewegung in einer eigenen Audienz und bestätigte das Charisma des Gründers und der geistlichen Bewegung Schönstatt. Das 100-jährige Jubiläum der Bewegung im Oktober 2014 wird wieder viele Menschen aus allen Teilen der Welt an den Rhein führen.
Die Schönstatt-Bewegung war geprägt vom ständigen Aufnehmen zeitgenössischer Strömungen und Anregungen seitens ihrer Mitglieder. Pater Kentenich ließ sich in seiner anthropologischen Konzeption herausfordern durch den Kommunismus und den Nationalsozialismus. In beständiger Reflexion entwickelte er kreative Gegenkräfte zur Überwindung dieser Ideologien. Seine eigene Intuition für pädagogische Zusammenhänge und wichtige Forschungserkenntnisse der neueren Pädagogik und Psychologie setzte er in seiner Bewegung ins Leben um. Immer ging es ihm darum, den Menschen auch in den tieferen Schichten seiner Seele zu erfassen, um ganzheitlich geprägte Persönlichkeiten für den apostolischen Auftrag des Christen von heute zu formen.
Von Anfang an gehört es bei allem apostolischen und gesellschaftlichen Engagement der Schönstätter und der ganzen Bewegung mit zur Grundcharakteristik der Gründung Pater Kentenichs, dass dem Bemühen um Innerlichkeit, um eine lebendige Gottesbeziehung, um eine tiefe Marienfrömmigkeit und einen dauernden Dialog mit dem „Gott des Lebens“ erste Priorität eingeräumt wird. Die übernatürliche Ausrichtung im Sinne einer „Gnadenbewegung“ von Gott auf den Menschen zu und vom Menschen zu Gott zurück zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Schönstatt-Bewegung. Im Blick auf sie spricht Pater Kentenich von einem „Einbruch des Göttlichen“. Er fasst darunter die Erfahrung der erlebten und erspürten Gegenwart des „Gottes des Lebens und der Geschichte“ vor allem in den Schlüsselereignissen der Bewegung. Die Geschichte Schönstatts ist nach Pater Kentenich nicht zu erklären ohne diese Überzeugung von der fortwirkenden Bundestreue Gottes.
4. Der Gründungsort Schönstatt
Am Gründungsort, in Schönstatt bei Vallendar, lässt sich die organisatorische Pluralität der Bewegung am deutlichsten ablesen.
In dem, dem Kapellchen gegenüberliegenden, „Alten Haus“ wohnte Pater Kentenich während des Ersten Weltkriegs. Die am 1.10.1926 gegründeten Marienschwestern hatten dort ihre erste Niederlassung. Die Marienschwestern erwarben bald weitere Gebäude in Vallendar: 1928 Haus Schönfels (heute mit Buchhandlung des Schönstatt-Verlags), 1929 Haus Sonneck, das bis 1967 als Mutterhaus diente und dann bis 1992 Generalat der Schönstatt-Patres war, 1930 Haus Wildburg, lange Jahre Internat für Marienschule (Realschule und Gymnasium für Mädchen in der Trägerschaft der Marienschwestern), 1960 Haus Marienfried. Die Schönstatt-Mädchenjugend hat seit 1958 Haus Sonnenau als ihr Jugendheim. Ab 1952 verlegten die Marienschwestern ihren Schwerpunkt auf Berg Schönstatt, wo ein Schulungsheim entstand, in dem Pater Kentenich von 1965-1968 wohnte, ein Noviziatshaus, die Missionszentrale und das Mutterhaus. Als Dankesgeschenk für den Schutz, den die Schönstatt-Bewegung während der Zeit des Nationalsozialismus erfuhr, wurde 1965-1968 die Dreifaltigkeitskirche (auch Anbetungskirche genannt) erbaut, mit der Grabstätte des Gründers wurde sie zum Ziel vieler Schönstätter und Wallfahrer aus der ganzen Welt. An die Kirche angebaut ist das Haus des Anbetungszweiges der Marienschwestern. Weitere zentrale Gebäude auf Berg Schönstatt sind die Bildungsstätte Marienland für die Frauengemeinschaften der Bewegung und das Pater-Kentenich-Haus mit einer Dokumentation über den Gründer.
Für Exerzitien und Tagungen wurde 1928 das „Bundesheim“ errichtet. Pater Kentenich gehörte von 1928-1951 zur dortigen Hausgemeinschaft der Pallottiner. Nach der Trennung von Schönstatt-Werk und Pallottinern unterhielten Letztere bis 1996 im „Pallotti-Haus“ ein Exerzitien- und Tagungszentrum. Derzeit beherbergt das nun von der Schönstatt-Bewegung betriebene Gebäude die Sekretariate der Vorbereitung des Jubiläumsjahrs 2014 und von „Schoenstatt-TV“.
Die Frauen von Schönstatt, ein Säkularinstitut von allein lebenden Frauen, bezogen das 1949-1952 erbaute Haus Regina, in dem Pater Kentenich 1965-1968 mehrmals zu Besuch weilte. Ein vom Gründer 1967 eingeweihtes Jugendhaus und das Altenwohnheim Reginaberg sind die weiteren Gebäude dieser Gemeinschaft.
Die Schönstatt-Diözesanpriester erwarben 1950 die Marienau. 1810 auf dem Gelände des Augustinerinnenklosters als Tucherei errichtet, war es 1887-1920 Lehrerinnenseminar und anschließend Provinzialat der Steyler Missionsschwestern. 1899-1902 erhielt die selige Blandine Merten hier ihre Lehrerinnenausbildung. Seit 1980 ist der Schönstatt-Priesterbund hier ansässig, nachdem das Schönstatt-Institut Diözesanpriester das Priesterhaus Berg Moriah als internationales Zentrum errichtet hat. Im Priesterhaus Berg Moriah befindet sich heute auch der Altar, der während des Zweiten Weltkriegs in der Kapelle des Priesterblocks im Konzentrationslager Dachau stand und an dem der selige Karl Leisner am 17.12.1944 zum Priester geweiht wurde.
Die Schönstatt-Patres haben ihre Niederlassung auf Berg Sion, seit 1974 das Provinz- und Noviziathaus, seit 1980 das Anbetungshaus und seit 1992 das Vaterhaus. Dieser Gemeinschaft gehört auch der Patris-Verlag mit Versandbuchhandlung in der Höhrer Straße an.
Die Familien erwarben Haus Nazareth, eine ehemalige Fabrikantenvilla, das heute Sitz des Schönstatt-Instituts Familien ist. 1985 wurde das Haus der Familie seiner Bestimmung übergeben. Es ist Tagungs- und Erholungsstätte. Der Schönstatt-Familienbund erwarb 1976 den „Josef-Kentenich-Hof“ in Hillscheid (Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen) und baute ihn für die Zwecke der Gemeinschaft aus.
Die Schönstätter Marienbrüder hatten ihre ersten Niederlassungen in der Alten Goldschmiede (früher eine dem Lehrerinnenseminar der Marienau zugeordnete Schule und heute Sitz des Leiters der deutschen Schönstatt-Bewegung sowie des Pressebüros der Bewegung) und im Josef-Engling-Haus, bevor sie das Mario-Hiriart-Haus mit einer Goldschmiede-Kunstwerkstatt erbauten. In der Trägerschaft der Marienbrüder ist das für die Schönstatt-Mannesjugend 1984 erbaute Jugendzentrum Marienberg. Ebenfalls auf dem Marienberg (früher Hühnerberg) sind die drei Häuser von Haus Tabor neben dem Kapellchen der Schönstatt-Männerbewegung. Der Schönstatt-Männerbund hat seinen Sitz im Haus St. Josef am Gilgenborn.
Der Schönstatt-Frauenbund erbaute 1967 Haus Mariengart am Fuß des Marienbergs. Das bis dahin als Gemeinschaftszentrale dienende Haus in der Höhrer Straße ist heute Sitz des „Lichtzeichen e.V.“, einer Initiative zur Begleitung schwangerer Frauen in Konfliktsituationen.
Bereits in den 1930er Jahren wurde neben dem Alten Haus eine Notkirche errichtet, die seit 2012 „Pallotti-Kirche“ heißt und als „Junge Kirche im Tal“ bekannt ist für experimentelle Liturgieformen. Für die Schönstatt-Bewegung wurde 1974 das Pilgerheim Haus Schönstatt erbaut. Seit 1978 stand mit dem Pilgerzelt, das ursprünglich Teil einer Bundesgartenschau war, ein großer Gottesdienstraum zur Verfügung. An dessen Stelle wurde 1999 die Pilgerkirche errichtet, eine Rundkirche aus Holz in Zeltform mit Platz für circa 1.500 Personen. Für größere Veranstaltungen steht der Pilgerplatz zur Verfügung, auf dem mehr als 10.000 Personen Platz finden können.
Die einzelnen Gemeinschaften haben bei ihren Niederlassungen auch ein Schönstatt-Kapellchen errichtet, das dem Urheiligtum äußerlich genau nachgebildet und auf die spirituellen Akzente der jeweiligen Gemeinschaft abgestimmt ist.
Für die Schönstatt-Familie ist Schönstatt der Ort des Ursprungs der Bewegung, ihr Zentrum und ihre geistliche Heimat. Die beiden Schwerpunkte der Ausstrahlung des Orts Schönstatt sind das Apostolat und die Innerlichkeit. Deshalb gibt es sowohl Stätten des Gebets und der Zurückgezogenheit wie auch Schulungsgebäude und Räume für eine große Öffentlichkeit. Das drückt sich durch die Zuordnung von Heiligtümern und Wohn- und Tagungshäusern aus. Das Fluidum eines Ortes wird bestimmt durch die Personen und Gemeinschaften, die dort wohnen. Deshalb haben vor allem die Gliederungen mit einem stärkeren Gemeinschaftsleben ihre Hauptniederlassungen in Schönstatt.
5. Zentren der Bewegung im Rheinland
Im Rheinland gibt es neben Schönstatt weitere Orte, an denen sich Niederlassungen der Bewegung finden. Sie sollen in ihrer geschichtlichen Entwicklung kurz vorgestellt werden.
5.1 Bistum Trier
Im Koblenzer Stadtteil Metternich erwarben die Marienschwestern 1949 von der Stadt eine Fabrikantenvilla, das „Metternicher Schlösschen“. Es ist Sitz der 1946 errichteten Providentia-Provinz mit dem Einzugsgebiet des Bistums Trier, zu der etwa 200 Schwestern gehören. Erste Provinzoberin war Schwester M. Emilie Engel (1893-1955), die durch die seelsorgliche Unterstützung Pater Kentenichs traumatische Angstzustände überwinden und nach ihrer seelischen Heilung lange Jahre als Novizenmeisterin junge Schwestern in die Gemeinschaft einführen konnte. Das Grab Schwester Emilies, deren Seligsprechungsprozess sich in der römischen Phase befindet, ist Anziehungspunkt für viele Menschen.
Idyllisch gelegen ist das Schönstatt-Heiligtum in der Stadt Trier, das 1987 eingeweiht wurde. Das Zentrum der Schönstatt-Bewegung des Bistums Trier ist der Wünschberg in Lebach im Saarland. Dort wurde 1970 ein Kapellchen und 1978 ein Tagungshaus errichtet.
5.2 Erzbistum Köln
In der Kölner Elendskirche (St. Gregorius im Elend) wurde 1934 durch Pater Kentenich in einer Seitenkapelle ein Bild der Gottesmutter von Schönstatt angebracht. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde diese Kapelle nicht wieder aufgebaut. 1963 erfolgte der Bau eines originalgetreuen Schönstatt-Heiligtums neben der Elendskirche. Am 30.10.1966 besuchte Pater Kentenich dieses Zentrum der Bewegung in seiner heimatlichen Bischofsstadt. Aus Personalmangel mussten die Marienschwestern ihre Niederlassung im nahe gelegenen Schönstatthaus inzwischen wieder aufgeben.
Die erste originalgetreue Nachbildung des Kapellchens in Schönstatt wurde am 2.7.1950 in Kreuzweingarten bei Euskirchen eingeweiht. Die Marienschwestern hatten dort 1947 Haus Broich erworben, ein Herrenhaus der Familie von Mallinckrodt aus dem Jahr 1899, und es in Maria Rast umbenannt. Heute ist es eine Bildungsstätte.
Auf Initiative des Münsteraner Bischofs Heinrich Tenhumberg (Episkopat 1969-1979), der dem Säkularinstitut der Schönstatt-Diözesanpriester angehörte, wurde 1970 in Bonn der Kreuzberg erworben. Die dortige Kirche wurde während des Dreißigjährigen Krieges erbaut und erhielt 1751 mit der von Balthasar Neumann errichteten Heiligen Stiege ein Wallfahrtsziel, das besonders während der Karwoche viele Menschen anzieht. In der Tradition der Serviten, Jesuiten und Franziskaner sind seit 1980 Schönstätter Marienbrüder auf dem Kreuzberg. Sie betreiben ein Sprachenzentrum für ausländische Studierende und betreuen das 1987 im Park errichtete Schönstatt-Kapellchen.
5.3 Bistum Aachen
Dort ist die Schönstatt-Bewegung seit den 1960er Jahren organisiert. 1970 wurde in Puffendorf (Stadt Baesweiler) ein Kapellchen eingeweiht, das in Anlehnung an die in Aachen angesiedelten Missionswerke den Titel „Missio-Patris-Heiligtum“ erhielt. Zwei Jahre später wurde ein Tagungshaus errichtet. Die Schönstatt-Bewegung des Bistums wird von ehrenamtlich tätigen Laien getragen.
5.4 Bistum Essen
Joseph Kentenich musste 1894 von seiner Mutter Katharina in ein Waisenhaus gegeben werden. Die unverheiratete Frau fand durch Vermittlung ihres Beichtvaters einen Platz im Vinzenzhaus in Oberhausen, das von den Arenberger Dominikanerinnen betrieben wurde. Fünf Jahre war Kentenich in Oberhausen, bis er 1899 in das Ehrenbreitsteiner Nachwuchsgymnasium der Pallottiner eintrat.
Das erste Kapellchen der Schönstatt-Bewegung entstand 1961 in Gelsenkirchen-Horst. 1970 übernahm die Schönstatt-Familie den „Husmannshof“ in Essen-Kray von den Unbeschuhten Karmelitern. Dort wurde 1971 ein Kapellchen durch Bischof Franz Hengsbach geweiht. Inzwischen musste das Gebäude, in dem eine Filiale der Marienschwestern untergebracht war und Räume für die Treffen der Bewegung zur Verfügung standen, aus finanziellen Gründen verkauft werden.
5.5 Bistum Münster
Im rheinischen Teil des Bistums Münster sind die ersten Spuren der Schönstatt-Bewegung in Duisburg zu finden. Bereits zwei Wochen nach der Gründung der Marienschwestern, am 15.10.1926, wurde die erste Filiale der jungen Gemeinschaft in der Pfarrei St. Bonifatius (Duisburg-Hochfeld) errichtet. 75 Jahre waren die Schwestern in Duisburg tätig. Pater Kentenich kam häufig in die Industriestadt, um pädagogische und sozialethische Tagungen und Vorträge zu halten.
1960 verlegten die Marienschwestern ihr Provinzialat für den norddeutschen Raum von Euskirchen nach Borken. Die „Schönstatt-Au“ ist heute Bildungszentrum und Wallfahrtsort. Etwa 60 Marienschwestern leben im Provinzhaus, an das ein Pflegeheim angeschlossen ist. Die Marienschwestern sind auch Träger der Schönstätter Marienschule, einer Realschule für Mädchen.
Vom Niederrhein stammt der erste Selige der Schönstatt-Bewegung: Karl Leisner wurde in Rees geboren. Während seines Theologiestudiums in Münster fand der in der Jugendarbeit als Diözesan-Jungscharführer tätige Leisner zur Schönstatt-Bewegung. 1939 zum Diakon geweiht, wurde der lungenkranke Leisner im November verhaftet und in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau gebracht, wo er die Priesterweihe empfing; er starb wenige Monate nach seiner Entlassung an den Folgen der Haft. 1996 sprach ihn Johannes Paul II. in Berlin selig. Als Ausgangspunkt für Besuche an seinem Grab im Xantener Dom und für die Schönstatt-Bewegung des Niederrheins dient der Oermter Marienberg bei Issum.
Quellen
Archivmaterial findet sich in den Zentralhäusern der Schönstatt-Bewegung in Vallendar.
Literatur
Monatszeitschrift basis, Patris-Verlag Vallendar-Schönstatt.
Hug, Heinrich M., (Welt)Geschichte eines Heiligtums, Vallendar-Schönstatt 2003.
Schmiedl, Joachim, Art. Schönstatt, Geschichte, in: Brantzen, Hubertus [u.a.] (Hg.), Schönstatt-Lexikon. Fakten - Ideen – Leben, Vallendar-Schönstatt 1996, S. 342-347.
Schmiedl, Joachim, Art. Schönstatt, Ort, in: Brantzen, Hubertus [u.a.] (Hg.), Schönstatt-Lexikon, Vallendar-Schönstatt 1996, S. 347-350.
Vierteljahresschrift Regnum, Patris-Verlag Vallendar-SchönstattBrantzen, Hubertus [u.a.] (Hg.), Schönstatt-Lexikon. Fakten - Ideen – Leben, Vallendar-Schönstatt 1996.
Quellen
Homepage der Schönstatt-Bewegung. [Online]
Homepage des Internationalen Auftritts der Schönstatt-Bewegung. [Online]
Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.
Schmiedl, Joachim, Die Schönstattbewegung im Rheinland, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/die-schoenstattbewegung-im-rheinland/DE-2086/lido/57d134244c46a7.71858520 (abgerufen am 15.12.2024)