Biographie Fritz Gräbe Fritz Gräbe wurde als Geschäftsführer und Bauingenieur einer Solinger Baufirma im besetzten Wolhynien (westliche Ukraine) 1941/1942 Zeuge der Massenerschießungen an Juden. Er entschloss sich zum Schutz „seiner" Juden, die er teilweise mit falschen Papieren ausstattete und rettete. Nach 1945 verfasste er eine Zeugenaussage für den Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess. Da er politisch angefeindet wurde, konnte er in seiner Heimat nicht mehr Fuß fassen und wanderte 1948 in die USA aus.
Biographie Robert Lehr Robert Lehr war ein bedeutender Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf in der Weimarer Republik. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich für eine Neuordnung der Bundesländer und die Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen ein. Von 1950 bis 1953 gestaltete er als Bundesinnenminister die Innenpolitik der Anfangsjahre der Bundesrepublik maßgeblich mit. Als erster Präsident der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" (SDW) engagierte er sich für den Natur- und Umweltschutz.
Biographie Wilhelm Warsch Wilhelm Warsch verkörperte einen in den 1920er Jahren auftretenden neuen Typus von Beamten, die neben dem Instrumentarium der Verwaltung auch das der Politik souverän beherrschten. In seiner (im "Dritten Reich" unterbrochenen) Laufbahn gelangte er schon früh auf Führungspositionen zunächst im kommunalen, nach 1945 auch im staatlichen Bereich.
Biographie Heinrich Hüpper Heinrich Hüpper, der in der Weimarer Zeit in Neuss, später in Krefeld als Oberbürgermeister tätig war, ist im historischen Bewusstsein beider Städte insgesamt nicht sehr präsent geblieben. Seine berufliche Laufbahn wurde während des „Dritten Reiches“ zwar unsanft, aber nicht existentiell unterbrochen. Während des Zweiten Weltkrieges fand er als Dienstverpflichteter wieder Verwendung im öffentlichen Dienst und konnte danach seine Karriere in der Finanzverwaltung im neugebildeten Land Rheinland-Pfalz fortsetzen.
Biographie Julius Friedrich Friedrich war Landrat der Landkreise Hattingen (1920-1929) und Düsseldorf-Mettmann (1929-1931), Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal (1931-1937) und Dezernent bei der Regierung Düsseldorf (1938-1950). Julius Friedrich war ein versierter Verwaltungsjurist mit großer Erfahrung und ein national-konservativer Kommunalpolitiker, der sowohl Steigbügelhalter als auch Opfer der nationalsozialistischen Diktatur war.
Biographie Joseph Kentenich 1914 gründete der Pallottiner-Pater Joseph Kentenich die spätere Schönstatt-Bewegung. Die spirituellen Schwerpunkte der Marienverehrung, der Gottesbeziehung im Alltag und der apostolischen Sendung im Dienst der Kirche sind heute Inspirationsquelle für Menschen aus allen Kontinenten.
Biographie Andreas Hermes Der in Köln geborene Agrarökonom, Zentrumspolitiker, Reichsminister und Widerstandskämpfer sowie spätere Mitbegründer der CDU in Berlin gehört zu den vielseitigsten politischen Gestalten und Gestaltern im Bereich des bürgerlich-katholischen Milieus in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als überzeugter Demokrat und gläubiger Christ fielen ihm wichtige Positionen in der Weimarer Republik wie in der Bundesrepublik zu, doch zeigt das Schicksal seiner Familie auch die Abgründe des 20. Jahrhunderts.
Thema Von „unförmigen Giganten“ und „barbarischen Steinhaufen“ - Industriedörfer und die „Unfähigkeit zur Stadtentwicklung“ im Ruhrgebiet Wenn die so genannten „shrinking cities“, die prophezeiten „Schrumpfstädte“ das scheinbar bedrohliche Szenario einer schon nahen Zukunft als das Ergebnis des demografischen Wandels im 21. Jahrhundert darstellen, dann mag es schon verwundern, wenn sich Historiker heute einer Urbanisierungsvariante erinnern, die im Deutschen Kaiserreich geradezu klassisch war im Kontext von Industrialisierung, Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum: die industriellen Riesendörfer, vor allem entlang der Emscher, die die Geschichte der Stadtentwicklung im Ruhrgebiet so nachhaltig und bis heute spürbar geprägt haben.
Biographie Johannes Hoffmann Kein Name ist so eng mit der Geschichte des Saarlandes verknüpft wie der von Johannes Hoffmann. Als Ministerpräsident war er in hohem Maße mitverantwortlich für einen halbautonomen Kleinstaat, der als Gebietsteil des untergegangenen Deutschen Reiches zunächst keinen Anteil nahm am Schicksal der jungen Bundesrepublik, die für sich in Anspruch nahm, Nachfolgestaat des Deutschen Reiches zu sein. Das Saarland unter Hoffmann ging eigene Wege und setzte auf eine enge Bindung an Frankreich im Rahmen einer Wirtschafts- und Währungsunion. Wegen dieser Rolle wird Johannes Hoffmann oft als Politiker kritisch gesehen, mit anderen Worten, er ist als Person umstritten. Im Kern wird ihm vor allem vorgeworfen, dem deutschen Vaterland gegenüber untreu geworden zu sein.
Biographie Heinrich Maria von Hess Heinrich Maria von Hess war ein Historien- und Porträtmaler der Romantik und trug im Geist der Nazarener zur Wiederbelebung der religiösen Monumental- und Glasmalerei bei. Heinrich Maria von Hess wurde am 19.4.1798 als Sohn von Karl Christoph Hess (1755-1828) und seiner Ehefrau Maria Katharina (1765-1820/1826), Tochter des Düsseldorfer Galerie- und Akademiedirektors Lambert Krahe (1712-1790), in Düsseldorf geboren. Der Vater war evangelisch, die Mutter katholisch. Ab 1782 war der Vater – ein Kupferstecher und Zeichner - Professor an der Kunst-Akademie in Düsseldorf und ab 1806 an der Königlichen Akademie in München.