Biographie Zvi Asaria (Hermann Helfgott) Zvi Asaria (bis 1948: Hermann Helfgott) war ein Rabbiner, der in den 1950er Jahren als geistiges Oberhaupt der Kölner Synagogengemeinde das rheinische Judentum der Nachkriegszeit geprägt hat und einen erheblichen Anteil am Wiederaufbau der zerstörten Kölner Gemeinde nach dem Holocaust hatte. Als Gemeinderabbiner in Köln und später als Landesrabbiner von Niedersachsen half er nicht nur die zerstörten Gemeinden wiederaufzubauen, sondern auch durch sein öffentliches Mahnen, die Erinnerung an den Holocaust in der deutschen Gesellschaft zu verankern.
Thema Abstimmungskampf und Rückgliederung des Saarlandes 1955-1959 Am 23.10.1955 waren die Menschen im Saarland aufgerufen, in einem Referendum mit „Ja“ oder „Nein“ über das Europäische Saarstatut zu entscheiden. Doch Bevölkerung und Parteien waren in der Abstimmungsfrage tief gespalten in Befürworter und Gegner des Statuts. Die Befürworter hofften, mit einer Annahme werde das Saarland zu einem ersten Baustein einer künftigen europäischen Staatengemeinschaft. Die Gegner verbanden mit ihrem „Nein“ ein Bekenntnis zur Zugehörigkeit zu Deutschland. So schlugen während des Abstimmungskampfes im Sommer und Herbst 1955 die Wogen hoch an der Saar.
Biographie Ernst Schwering Ernst Schwering war Politiker und Kölner Oberbürgermeister. Zwar gehört er mit einer gewissen Stellung zwischen Konrad Adenauer und dem äußerst populären Theo Burauen nicht zu den bekannteren Kölner Oberbürgermeistern, die kommunale Aufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg prägte Schwering jedoch maßgeblich mit. Auch über das insbesondere in Kunst und Kultur geförderte Köln hinaus entfaltete Schwering politisches Gewicht, etwa als Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland sowie als Präsident des Deutschen Städtetages.
Biographie Maria Luise Raskin Marie Luise Raskin war ursprünglich Kindermädchen, wurde Kindergärtnerin und schließlich Leiterin der „Fachschule für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen des Zentralverbandes katholischer Kindergärten und Horte Deutschlands e.V.“ in Köln. Seit den 1930er Jahren war sie von den pädagogischen Erneuerungsbestrebungen der italienischen Ärztin Maria Montessori überzeugt und verhalf der Montessori-Pädagogik in Deutschland zum Durchbruch.
Biographie Amélie Thyssen Als Erbin ihres 1951 verstorbenen Ehemanns Fritz Thyssen galt Amélie Thyssen im Stahlboom der 1950er Jahre als die reichste Frau Westdeutschlands. Überraschend stiftete sie 1960 die Hälfte ihres industriellen Vermögens für einen gemeinnützigen Zweck: Mit ihrer Tochter Anita (1909-1990) errichtete sie die erste große private Stiftung zur Wissenschaftsförderung in der Bundesrepublik – die dem Andenken an ihren Mann gewidmete „Fritz Thyssen Stiftung“.
Thema Dabei sein ist alles? Kölns Bewerbung für die Olympischen Spiele 1936 und ihr Scheitern im Wettstreit mit Berlin Die Olympischen Spiele 1936 sind untrennbar mit Berlin verbunden; ebenso wie mit dem nationalsozialistischen Deutschland. Die NS-Diktatur nutzte diese „Sechzehn Tage im August“, um ihr Regime gegenüber der Weltöffentlichkeit positiv in Szene zu setzen und seinen mörderischen Charakter zu verschleiern.
Thema Der Rheinpark in Köln - Garten am Strom Das Gelände des heutigen Rheinparks blickt auf eine wechselvolle städtebauliche und grünplanerische Entwicklung zurück, die eng mit der Topographie der Auenlandschaft am rechtsrheinischen Rheinufer und den Ansprüchen einer wachsenden Großstadt an freien und nutzbaren Flächen verbunden ist. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war der Bereich durch sanft zum Fluss hinabfallende Wiesen mit Pappel- und Weidenbeständen geprägt, die von Zeit zu Zeit von Hochwasser überflutet wurden. Weite Teile des Areals zwischen Hohenzollernbrücke und Mülheimer Hafen waren unbebaut.
Biographie Maria Schlüter-Hermkes Maria Schlüter-Hermkes engagierte sich in vielen gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Bereichen. Mit ihren religiös-philosophischen und religiös-ethischen Vorträgen, Referaten und Publikationen setzte die Katholikin nachhaltig wirkende Impulse. Zu ihrem Netzwerk gehörten herausragende Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und Wissenschaft.
Biographie Johannes (Jean) Meerfeld Der Sozialdemokrat Johannes Meerfeld verbrachte den Großteil seines politischen Wirkens in Köln. Ursprünglich ein scharfer Kritiker des politischen Katholizismus, arbeitete er andererseits in Köln, wo er 1920-1933 Beigeordneter und Dezernent für Kultur und Volksbildung war, vertrauensvoll mit Oberbürgermeister Konrad Adenauer zusammen. Er war Mitglied des (alten) Reichstags 1917-1919 für den Wahlkreis Köln-Stadt.
Biographie Peter Hermes Die Biographie des einzigen überlebenden Sohnes von Andreas Hermes zeigt nicht nur dessen enge Verwobenheit mit dem politischen Schicksal des Vaters, sondern darin auch die Abgründe der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Familiär tief geprägt von den Exzessen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, den Fronterlebnissen während des Zweiten Weltkrieges mit anschließender fünfjähriger russischer Lagerhaft gehört der Lebensweg des überzeugten Christen Peter Hermes schließlich zu den eindrucksvollsten Diplomatenkarrieren in der Bonner Republik.