Thema „Deutsches Theater am Rhein“. Landmarken des rheinischen Theaters aus zwei Jahrtausenden In einem Grußwort an die Deutsche Lehrerversammlung in Düsseldorf 1928 schrieb die aus Köln gebürtige Schauspielerin Louise Dumont, die mit ihrem Mann Gustav Lindemann in Düsseldorf ein Theater betrieb, unter dem Titel „Deutsches Theater am Rhein“: „Der deutsche Genius am Rhein beginnt seine Instrumente zu stimmen. Lange genug waren sie schweigsam.“ Der Aufbruch der als „gleichgültig“ und „rückständig“ verspotteten Rheinländer begann im Theater mit der Abkehr vom äußerlichen Ausstattungsluxus und der Besinnung auf die Sprache . Als im 18.Jahrhundert das Theater noch darum kämpfte, als freye Kunst anerkannt zu werden, begab es sich gleichzeitig durch die Propagierung und Einführung des „regelmäßigen“ Dramas in die Abhängigkeit zur Literatur. Auch heute noch wird Theatergeschichte bei Publikum und Fachleuten als Dramengeschichte, das heißt Geschichte der Uraufführungen kanonisierter Dramatik verstanden.
Biographie Franz Kaspar von Francken-Sierstorpff Franz Kaspar von Francken-Sierstorpff (Franken-Siersdorf) stammte aus einer Familie, die seit dem 17. Jahrhundert zahlreiche Geistliche hervorbrachte, die als Stiftsherren, Priesterherren im Kölner Domkapitel, Universitätsprofessoren und Regenten des Gymnasium Laurentianum wirkten. Ein Bruder wurde Bischof, zwei Neffen wurden Generalvikar. Franz Kaspar von Francken-Sierstorpff selbst wirkte seit 1711 als Professor an der Universität Köln und amtierte 1724-1728 als deren Rektor. 46 Jahre diente er der Kölner Kirche als Weihbischof und nahm zahlreiche Weihehandlungen vor. Wichtige Impulse für das kirchliche Leben gingen von ihm als Kommissar des 1736 errichteten Priesterseminars, des Seminarium Clementinum, aus.
Biographie Hubert Maurer Hubert Maurer war ein rheinisch-österreichischer Maler, der – aus ärmsten Verhältnissen kommend – es trotz seines Analphabetismus schaffte, bis zum Professor an der Wiener Kunstakademie aufzusteigen. Künstlerisch stand er am Übergang zwischen ausgehendem Barock und Klassizismus, der sich besonders in seinen Porträts den Weg bahnte.
Biographie Heinrich Foelix Heinrich Foelix war ein kurtrierischer Hofmaler in Koblenz-Ehrenbreitstein, dessen feudale Repräsentationsporträts in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angesichts des kulturellen und politischen Wandels zum letzten Mal die höfische Welt des Ancien Régime im Rheinland spiegeln.
Biographie Caspar Anton Reichsgraf von Belderbusch In einer Doppelkarriere gelang es dem aus einem limburgischen Adelsgeschlecht stammenden Caspar Anton von Belderbusch zum Landkomtur des Deutschen Ordens aufzusteigen und als Erster Minister nahezu unumschränkt die Geschicke des Kurstaates Köln zu lenken.
Biographie Anton Raaff Anton Raaff war ein berühmter und geschätzter Tenor, der im 18. Jahrhundert zu den Großen seiner Zunft zählte. Engagiert war er an allen großen europäischen Bühnen seiner Zeit. Nicht nur wegen seiner fantastischen Stimme, sondern auch als väterlicher Freund von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) ging er in die Musikgeschichte ein.
Biographie Heinrich Lindenborn Heinrich Lindenborn war einer der frühesten Vertreter der Aufklärung im Rheinland, der in seinen satirischen Schriften auf Missstände in der barocken Gesellschaft im Kurfürstentum Köln aufmerksam machte.
Biographie Joseph Clemens von Bayern Nach dem Tod des Erzbischofs und Kurfürsten Maximilian Heinrich war die gerade etablierte bayrische Vormachtstellung im Erzstift Köln in ernster Gefahr. Maximilian Heinrich hatte sich zeitlebens geweigert, seinen Großneffen zweiten Grades, Joseph Clemens, als Koadjutor und damit Prätendenten für den Erzstuhl anzunehmen. Nur durch eine Minderheit gewählt, gelang es Joseph Clemens nie, sich größeren Rückhalt in seinem Territorium zu verschaffen, und erst 1715, knapp drei Jahrzehnte nach seiner Wahl, konnte er dauerhaft am Rhein seine Residenz nehmen.
Biographie Maximilian Friedrich von Königsegg Zum Zeitpunkt des Todes von Erzbischof Clemens August stand die bayrische Linie der Wittelsbacher vor dem Aussterben, sein Neffe Kurfürst Maximilian III. Joseph (1727-1777) war der letzte männliche Vertreter. Nach fast zwei Jahrhunderten musste also im Jahr 1761 erstmals ein Kölner Erzbischof gewählt werden, der nicht aus dem Umfeld des Münchener Hofes stammte. Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels war dabei ein Kompromisskandidat, der allen unterschiedlichen Interessen gerecht wurde, schon allein dadurch, dass er selbst keine Ambitionen für eine persönliche Regentschaft zeigte. Diese überließ er gänzlich seinem Kanzler Caspar Anton von Belderbusch.
Biographie Maximilian Franz von Österreich Der Erzbischof und Kurfürst Maximilian Franz von Österreich steht für die in den letzten Jahrzehnten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sich durchsetzende Dominanz der österreichischen Habsburger auch in den Territorien. Diese war jedoch nur von kurzer Dauer, denn mit der Eroberung des linken Rheinlands durch die Franzosen im Jahr 1794 hörte das Erzstift Köln faktisch auf zu existieren; Maximilian Franz engagierte sich zwar für den Erhalt des Kurfürstentums, das ja auch Teile Westfalen umfasste, reüssierte dabei jedoch nicht. Die formelle Auflösung der geistlichen Fürstentümer durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 erlebte der stark den Ideen der Aufklärung verbundene und reformfreudige Fürstbischof nicht mehr.