Rheinischer Städteatlas Adenau. Teil 5: Wirtschafts- und Sozialstruktur

Wirtschafts- und Sozialstruktur

Ortsansicht Adenau von Westen um 1800. (Verein für Heimatpflege Adenau)

5. 1 Einwohner- und Häuserzahlen

1532 wer­den im bur­ger­meis­ter ambt A (vgl. III 6) zur Tür­ken­steu­er ver­an­lagt: 87 Ein­woh­ner und 21 Dienst­bo­ten in Adenau, 19 Ein­woh­ner und 6 Dienst­bo­ten in Leim­bach, 15 Ein­woh­ner in Wim­bach, 11 Ein­woh­ner und 4 Dienst­bo­ten in Quid­del­bach, 8 Ein­woh­ner und 6 Dienst­bo­ten in Brei­dscheid, 8 Ein­woh­ner und 9 Dienst­bo­ten in Hersch­b­roich (LAV NRW R Kk VI 1118)
1614 wohl cir­ca 48 Fa­mi­li­en in Adenau (P. Blum, Adenau am Nür­burg­ring, Adenau 1952, S. 45)
1663 1 Kom­tu­rei, 2 ade­li­ge Häu­ser, 79 Haus­stät­ten, 3 Müh­len in Adenau (LHAK 2/2388)
1666 48 Fa­mi­li­en in Adenau (eb­da. 2/2179)
1669 82 Häu­ser in Adenau (G. Reitz, Der kirch­li­che und ad­li­ge Grund­be­sitz in Kur­k­öln. In: Mit­tel­rhein. Ge­schichts­bl. 5, 1925, S. 2)
1683 182 Haus­stät­ten im Schult­hei­ßen­amt Adenau (LHAK 2/2234)
1687 230 Häu­ser und 1200 Kom­mu­ni­kan­ten in der Pfar­rei Adenau (P. Schug, Ge­schich­te der zum ehe­ma­li­gen köl­ni­schen Ei­fel­de­ka­nat ge­hö­ren­den Pfar­rei­en der De­ka­na­te Adenau, Daun, Ge­rol­stein, Hil­le­s­heim und Kel­berg, Trier 1956, S. 45 f)
1786 224 Bür­ger (eb­da.)
1794 210 be­wohn­te und 5 un­be­wohn­te Häu­ser, 4 le­di­ge Sohl­stät­ten im Markt­fle­cken Adenau (LAV NRW R Kk II 3256)
1808 225 Häu­ser (Hand­buch für die Land­leu­te vom Rhein-Mo­sel-De­par­te­ment für das Jahr 1808, Ko­blenz 1808, S. 109)
1809 4725 Ein­woh­ner in Mai­rie Adenau, da­von 2102 in der Ge­mein­de Adenau (J. F. Schan­nat, G. Bärsch, Eif­lia il­lus­tra­ta oder geo­gra­phi­sche und his­to­ri­sche Be­schrei­bung der Ei­fel, Köln [u.a.] 1824-55, S. 375)

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Tab. 2: Einwohner- und Häuserzahlen 1817-1984. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

 

5. 2 Agrarwirtschaft

1448 Wein­berg in Adenau be­zeugt (LHAK 55 B 141)
1669 293 Mor­gen Acker­land (da­von 51 geist­lich und 52 ad­lig), 223 Mor­gen Wie­sen und Baum­gär­ten (da­von 27 geist­lich und 38 ad­lig) (E. Schaus, Stadt­rechts­or­te und Fle­cken im Re­gie-rungs­be­zirk Ko­blenz. In: Rhein. Hei­mat­pfle­ge 7, 1935, S. 2)
1808 Baum­schu­le (AHVN 61, 1895, S.41), 1866 noch er­wähnt (P. Schla­ger, Zur Ge­schich­te des Fran­zis­ka­ner­klos­ters Adenau in der Ei­fel. In: AHVN 80, 1906, S. 90)
1809 ent­fal­len in der Ge­mar­kung Adenau (mit Hersch­b­roich, Quid­del­bach, Wim­bach, Ho­nerath und Kot­ten­born) 624 Mor­gen auf Acker­land, 122 Mor­gen auf Wie­sen, 412 Mor­gen auf Wald (J. F. Schan­nat, G. Bärsch, Eif­lia il­lus­tra­ta oder geo­gra­phi­sche und his­to­ri­sche Be­schrei­bung der Ei­fel, Köln [u.a.] 1824-55, III/l, S. 375)
1885 ent­fal­len in der Ge­mein­de Adenau von ins­ge­samt 1474 Hekt­ar 829 auf Hol­zun­gen, 283 auf Acker­land, 99 auf Wie­sen
1891-93 Re­gu­lie­rung des Ade­nau­er Ba­ches zwi­schen Adenau und Düm­pel­feld zur He­bung der Lan­des­kul­tur. Be­tei­li­gung der Wie­sen­ge­nos­sen­schaft Adenau an den Kos­ten (H. Schu­bert, Die preu­ßi­sche Re­gie­rung in Ko­blenz, Bonn 1925, S. 127)

5. 3 Bergbau

1856 Grün­dung der „Ac­ti­en Ge­sell­schaft für Berg­bau und Hüt­ten­we­sen“ zu Adenau un­ter dem Na­men „Thub­al­ka­in“. Die Ge­sell­schaft er­wirbt al­le Rech­te zum Ab­bau von Blei- und Kup­fer­er­zen im Fel­de Rhein-Mo­sel. Grö­ße des Schürf­ge­bie­tes: 4109695 Qua­drat­lach­ter. Nach ei­nem Be­richt des preu­ßi­schen Berg­am­tes Bonn sol­len vor al­lem Erz­gän­ge bei Hersch­b­roich bei Adenau un­ter­sucht wer­den (LHAK 441/17639)
1858 Kup­fer­erz-Hüt­te in Re­ma­gen ge­grün­det, wo die Er­ze aus dem Ei­fel­raum ver­ar­bei­tet wer­den (eb­da.)
1860 lie­gen die Gru­ben der AG Thub­al­ka­in fast still. Au­ßer den Er­z­wä­schen hat die ge­nann­te Ge­sell­schaft im Kreis Adenau kei­ne Eta­blis­se­ments. Der Sitz der Ge­sell­schaft soll von Adenau nach Re­ma­gen ver­legt wer­den, 1862 Wie­der­auf­nah­me der Ar­bei­ten in Adenau (eb­da.)
1863 Die in der Nä­he von Adenau lie­gen­de Berg­werks Con­ces­si­on Rhein-Mo­sel, zu de­ren Aus­beu­tung die AG Thub­al­ka­in ur­sprüng­lich ge­grün­det wur­de, hat bis her­an gro­ße Geld­op­fer zu Ver­suchs­ar­bei­ten be­an­sprucht, oh­ne je-doch nen­nens­wer­the Re­sul­ta­te zu lie­fern. Ge­gen­wär­tig ruht der Be­trieb ganz (eb­da.)

Tab. 3: Größe und Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Adenau 1858 (in Mg) und Bodennutzung in Adenau 1858 (in Mg). (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Tab. 4: Bodennutzung in Adenau 1951 und 1960 in Hektar. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Tab. 5: Größe und Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Adenau 1960-1979. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Tab. 6: Viehbestand in Adenau 1821-1979. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

 

5. 4 Mühlen

1216 mo­len­di­na­ri­us (I 3)
1421 Walk­müh­le in Quid­del­bach (LHAK 55 B 2)
1614 Öl­müh­le in Adenau und Öl­müh­le in Müllen­wirft (eb­da. 2/2188), Öl­müh­le in Adenau noch 1790 er­wähnt (eb­da. 2/2231). Die Öl­müh­le im Orts­teil Bot­te­maat wird erst kurz vor dem 1. Welt­krieg ge­baut (Hei­mat­fest der Stadt Adenau. Fest­schrift 1982, 1982, S. 15)
1621 Loh­müh­le (LHAK 2/2191), auch 1660 er­wähnt (eb­da. 2/3794), lag an der Ein­mün­dung ei­nes Ba­ches in den Ade­nau­er Bach un­weit des Orts­kerns Adenau (Ta­fel 1, Grund­riß), be­stand (1850) nicht mehr (LHAK 441/17788)
1666 Walk­müh­le ober­halb Aden­aus (eb­da. 2/2115); die Walk­müh­le bei Leim­bach auch 1729 er­wähnt (eb­da. 2/2181)
1670 ist die Öl­müh­le zu Adenau in der Mit­tel­bahr Lehn­gut von Nür­burg (eb­da. 2/2203), 1720 wer­den er­wähnt die Ol­ligs­müh­le un­d­er­halb Brei­dscheid und die Ol­lichs­müh­le zu Adenau in der Mit­tel­bahr (eb­da. 2/2210)
1720 die neu­er­bau­te Muhl un­d­er­halb Ber­ren­bach zur Fuhrt ge­nant (eb­da.)
1729 Kon­zes­si­on zur Er­rich­tung ei­ner neu­en Walk­müh­le negst de­ro­sel­ben Ham­mer­stei­ner Mahl­müh­len im Ambt Nür­burg (eb­da. 2/2181)
1750 Kon­zes­si­on zur Er­rich­tung ei­ner Mahl­müh­le zwi­schen Adenau und Brei­dscheid, 1782 Er­neue­rung der Kon­zes­si­on (eb­da. 2/2256). Es han­delt sich hier of­fen­bar um die Ex­müh­le, die an­geb­lich kurz von 1750 er­baut sein soll (eb­da.2/2145)
1785 Kon­zes­si­on ei­ner neu­en Walk­müh­le für die Wol­len­we­ber­zunft Aden­aus un­ter der Lu­cken­bach an dem Wer­th­chen (eb­da. 2/2257)
1790 die Exm­uhl (ist) nur fur den Marck­fle­cken Adenau, nicht aber fur Prei­dscheid, so dann dem Ex­mül­ler nicht er­laubt seye, das ge­mähl zu Brei­dscheid ab­zu­neh­men (eb­da.)
1850 Kon­zes­si­on zur Er­rich­tung ei­ner Walk­müh­le als Tuch­zu­be­rei­tungs­an­la­ge an der Stel­le, wo die al­te Loh­müh­le bei Adenau stand (eb­da. 441/17788; vgl. Ta­fel 1, Grund­riß)
1858 3 Was­ser­müh­len, 1 Walk­müh­le in Adenau (LHAK 655,2/9)
1984 kei­ne Müh­le mehr in Be­trieb

5. 4 Sozial- und Gewerbestruktur

Seit dem Spät­mit­tel­al­ter sind in Adenau ver­schie­de­ne Ge­wer­be nach­zu­wei­sen, von de­nen das Tuch­ge­wer­be das wich­tigs­te war. Vom 17. Jahr­hun­dert an be­stan­den in Adenau Zünf­te (Le­der­zunft, Wol­len­we­ber-, Ham­mer-, vgl. III 7 Zünf­te). Bis in die Ge­gen­wart sind die Hand­wer­ke für die Wirt­schafts­struk­tur in Adenau von er­heb­li­cher Be­deu­tung (vgl. auch V 4 Ge­wer­be­ta­bel­le). Seit dem 19. Jahr­hun­dert er­ge­ben sich aus dem Frem­den­ver­kehr wich­ti­ge Er­werbs­quel­len

Grundriss Adenau nach der Urkarte von 1823 im Verhältnis 1 : 2.500, Entwurf: Werner Krötz, Zeichnung: M. Karabaic. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

 

5. 4 Gewerbe

1216 car­ni­fex, gla­dia­tor, cam­pa­na­ri­us, mo­len­di­na­ri­us, mer­ce­na­rii (I 3)
1421 schome­cher (LHAK 55 B 130)
1494 2 Wir­te (eb­da. 2/2183)
1499 1 Bä­cker, 1 Schmied (eb­da. 2/2186)
1514 1 Faß­ben­der (eb­da.2/1183)
1559 Ger­ber (STA Wert­heim Best. Vir­ne­burg Akt F 75)
1589 Schlos­ser (LHAK 2/1185)
1601 Ger­ber, Schus­ter, Satt­ler, Kürsch­ner (III 2 Markt)
1603 Ham­ma­cher (STA Wert­heim Best. Vir­ne­burg Akt F 78)
1604 Schnei­der (eb­da.)
1618 As­sen­ma­cher (LHAK 2/3793)
1619 Schrei­ner (eb­da. 2/2189)
(1660) 1 Brau­er, 1 Schnei­der, 1 Krä­mer, Wol­len­we­ber (eb­da. 2/3794)
1740 1 Na­gel­schmied, 1 Köh­ler (eb­da. 55 B 80)
1746 2 Schlos­ser, 7 Schrei­ner, 7 Mau­rer, 18 Schmie­de, 8 Na­gel­schmie­de, 6 Zim­mer­leu­te, 1 Lei­en­de­cker (M. Leh­mann, Ge­sam­mel­te Bei­trä­ge zur Ge­schich­te von Adenau, 1978, o. S.; HK Ahr­wei­ler 1957, S. 55)
1750 1 Lei­en­de­cker (LHAK 2/2611)
1752 1 Sei­ler (eb­da. 2/2135)
1794 Weiß- und Rot­gerber und Kauf­leu­te (LAV NRW R Kk II 3256)
1795 1 Schrei­ner, 1 Metz­ger, 1 Blau­fär­ber, 1 Pfer­de­arzt, 1 Rot­gerber, 1 Huf­schmied, 4 Schus­ter (LHAK 256/ 1463)
1902 stellt der letz­te Na­gel­schmied den Hand­werks­be­trieb ein (HK Ahr­wei­ler 1958, S. 72)
Vom 16. Jahr­hun­dert an gibt es zahl­rei­che Be­le­ge da­für, daß Ade­nau­er Hand­wer­ker auch für Aus­wär­ti­ge ar­bei­ten: 1515 macht ein Faß­bin­der aus Adenau Fäs­ser auf Burg Al­te­n­ahr (LHAK 2/1183). 1557 ist ein Schlos­ser aus Adenau auf Burg Arem­berg tä­tig (En­ghi­en Arch Arem­berg Akt D 1606). Ein Schlos­ser aus Adenau ar­bei­tet 1589 auf Burg Al­te­n­ahr (LHAK 2/1185); für die Vir­ne­burg ver­ar­bei­tet 1559 ein Ger­ber Kuh- und Kalb­häu­te (STA Wert­heim, Best. Vir­ne­burg Akt F 75), 1603 ar­bei­tet dort ein Ham­ma­cher aus Adenau (eb­da. 78), 1604 ein Ade­nau­er Schnei­der (eb­da.), 1605 stellt ein Faß­bin­der Fäs­ser für die Vir­ne­burg her (eb­da. 64), 1606 ar­bei­tet wie­der ein Ade­nau­er Ger­ber für die dor­ti­ge Burg­herr­schaft (eb­da. 79), 1607 stel­len We­ber Tu­che für sie her (eb­da.), 1691 ist ein Schrei­ner aus Adenau auf der Vir­ne­burg be­schäf­tigt (eb­da. 117). Auf der Nür­burg war 1619 ein Schrei­ner (LHAK 2/2189), 1785 ein Dach­de­cker aus Adenau tä­tig (eb­da. 1200). 1790 baut ein Bau­meis­ter aus Adenau die Pfarr­kir­che in Kal­ten­born (VI 3 v, S. 44)
In Adenau wa­ren ge­le­gent­lich auch aus­wär­ti­ge Hand­wer­ker tä­tig, zum Bei­spiel 1613 ein Mau­rer aus Ar­burg beim Brü­cken­bau (PfaA Akt 23), 1648 malt ein Co­che­mer Ma­ler die Pfarr­kir­che aus (P. Schug, Ge­schich­te der zum ehe­ma­li­gen köl­ni­schen Ei­fel­de­ka­nat ge­hö­ren­den Pfar­rei­en der De­ka­na­te Adenau, Daun, Ge­rol­stein, Hil­le­s­heim und Kel­berg, Trier 1956, S.36), 1742 ist ein Mau­rer aus Mit­tel­baar in Adenau be­schäf­tigt (LHAK 2/2611)

Ortsbildausschnitt Marktplatz Adenau mit Hauptstraße um 1900. (Verein für Heimatpflege Adenau)

 

Tuchgewerbe

Die An­fän­ge der Tuch­her­stel­lung in Adenau las­sen sich bis zum Spät­mit­tel­al­ter zu­rück­ver­fol­gen; 1421 be­steht in Quid­del­bach be­reits ei­ne Walk­müh­le (V 4 Müh­len), im Nür­bur­ger Weis­tum von 1515 wird ein Woll­maß er­wähnt (III 1 Wei­stü­mer)
1583 Die Pfarr­kir­che Adenau er­hält jähr­lich 17 Pfund Wol­le (PfaA Akt 23)
1595 fal­len bei ei­ner Plün­de­rung in Adenau hol­län­di­schen Rei­tern Lei­nen­tuch, Wol­len­tuch, Werk­tuch, Lei­nen­bar­chent und Tisch­tuch in die Hän­de (LHAK 2/2234)
1601 vi­si­tiert der Schult­heiß zu Adenau die Wullen­tu­cher zu Adenau (eb-da. 2/2253)
1604 und 1607 lä­ßt die Burg­herr­schaft Vir­ne­burg Woll­tuch in Adenau her­stel­len (STA Wert­heim, Best. Vir­ne­burg, Akt 78)
1620 er­hält der Herr von Nür­burg von der Wol­wa­gen im Amt Adenau jähr­lich 1 Pfund Pfef­fer (LHAK 2/2195), auch in den fol­gen­den Jahr­zehn­ten be­legt
1700 wird die Wol­len­we­ber­zunft mit 71 Meis­tern ge­grün­det (III 7 Bru­der­schaf­ten und Zünf­te)
Im 18. und 19. Jahr­hun­dert wer­den Tu­che aus Adenau auf den Märk­ten in Frank­furt am Main und Leip­zig ver­kauft (eb­da.)
(1770) wer­den in Adenau jähr­lich 70-80000 El­len Tuch her­ge­stellt (HK Ahr­wei­ler 1955, S. 90)
1780 kur­fürst­li­ches Ver­bot, Wol­le vor Lau­ren­ti­us (10. Au­gust) aus dem Amt Nür­burg - zum Scha­den der Ade­nau­er Wol­len­we­ber­zunft - au­ßer Lan­des zu ver­kau­fen (LAV NRW R Kk II 5350)
1783 Der Markt­fle­cken Adenau hat vie­le Wol­len­we­ber-Stüh­le im Gan­ge, wel­che be­son­ders Waa­ren, wie sie der Land­mann und die mitt­le­re Klas­se von Leu­then braucht, lie­fert, und al­so viel Geld im Lan­de er­hal­ten (E. G. Zit­zen, Schol­le u. Strom, NF Tie­re u. Fors­ten, 1960, S. 119)
1784 Die Wol­len­we­ber­zunft hat kei­ne ei­ge­ne Walk- und Öl­müh­le; be­nutzt wer­den die Müh­len ober­halb Leim­bach und in der Bir­ren­bach. Die Zunft will ei­ne ei­ge­ne Müh­le un­ter der Lu­cken­bach an dem Wer­th­chen er­rich­ten. Der Erz­bi­schof von Köln lehnt Walk­zwang für die­se Müh­le ab. 1785 Ge­neh­mi­gung der neu­en Walk­müh­le für die Wol­len­we­ber­zunft (LHAK 2/2257)
1808 lie­fert die im ehe­ma­li­gen Fran­zis­ka­ner­klos­ter ein­ge­rich­te­te Tuch­ma­nu­fak­tur (10 Ar­bei­ter) jähr­lich 4000 Me­ter Mit­tel­tuch. Im Ort Adenau ar­bei­ten noch 80 wei­te­re Tuch­we­ber, die zu­sam­men 27000 Me­ter Tuch her­stel­len (Hand­buch für die Land­leu­te vom Rhein-Mo­sel-De­par­te­ment für das Jahr 1808, Ko­blenz 1808, S. 109)
1819 73 Web­stüh­le für Wol­le, 3 Web­stüh­le für Lei­nen in Adenau (Krug-Müt­ze­el V, S. 248 ff)
1831 Tuch­fa­brik, 1898 Ein­bau ei­nes me­cha­ni­schen Web­stuhls, (1910) Stil­le­gung (HK Ahr­wei­ler 1962, S. 111)
1836 Woll­spin­ne­rei in Leim­bach lie­fert ih­re Pro­duk­ti­on an die Tuch­ma­cher nach Adenau (Adel­mann, Rhein­pro­vinz, S. 241)
1849 3 Ma­schi­nen­spin­ne­rei­en für Wol­le mit 420 Fein­spin­deln, 225 Web­stüh­le, 3 Walk­müh­len (P. A. Engst­feld, Raum­ord­nungs­zie­le und geo­gra­phi­sche Struk­tur­ent­wick­lung. Dar­stel­lung am Bei­spiel der Ver­bands­ge­mein­de Adenau (= Düs­sel­dor­fer geo­gra­phi­sche Schrif­ten 3), Düs­sel­dorf 1976, S.22). Doch sol­len die Ade­nau­er Tu­che we­gen ih­rer Grob­heit nicht mehr ge­hen, ob­wohl man sie beim Land­volk fast aus­schlie­ß­lich im Ge­brauch sieht (E. G. Zit­zen, Schol­le u. Strom, NF Tie­re u. Fors­ten, 1960, S. 119)
1850 Ge­wer­be­rol­le nennt 1 Spinn­ma­schi­nen­in­ha­ber (LHAK 655,2/48)
1858 In Adenau sind laut Ge­wer­be­rol­le 27 Web­stüh­le für Baum­wol­le mit 1 Meis­ter und 28 Ge­hil­fen, 2 Web­stüh­le für Halb­lei­nen mit 2 Meis­tern, 8 Web­stüh­le für Halb­wol­le mit 8 Meis­tern und 4 Ge­hil­fen, 6 Web­stüh­le für Lein­wand, 1 Tuch­be­rei­tungs­ma­schi­ne als Mühl­werk und 1 Walk­müh­le mit 1 Meis­ter (eb­da. 655,2/9)
1866 Her­stel­lung von blau­em Tuch, zwar von et­was gro­bem Stof­fe, aber es wird all­ge­mein von den Land­leu­then in der Um­ge­gend als Sonn­tags­staat ge­tra­gen und auch häu­fig zu Mi­li­tär-Uni­for­men ver­wen­det (Ph. Wirt­gen, Die Ei­fel in Bil­dern und Dar­stel­lun­gen. T. 2: Das Ahr­tal, Bonn 1866, S. 90 f)
1887 sind von den in Adenau an­säs­si­gen Händ­lern 10 im Tuch­ge­schäft tä­tig (LHAK 655,2/48)
1950 Grund­stein­le­gung zu den „Ade­nau­er Woll­wer­ken“, 1951 Be­ginn der Pro­duk­ti­on (HK Ahr­wei­ler 1961, S. 113), 1965 Schlie­ßung

Tab. 7: Zahl der Meister in der Wollenweberzunft 1700-1788. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

 

Holzverarbeitung, Holzindustrie

1670 Schmie­de in Adenau be­zieht Holz­koh­le aus dem na­hen Wald Ho­he Acht, dort ar­bei­ten Köh­ler, des­glei­chen 1677 und 1680 (LHAK 2/2203)
1671 Pot­ta­sche-Ak­zi­se geht an das Amt Nür­burg (eb­da.)
1677 We­gen des Krie­ges kei­ne Pot­ta­sche-Her­stel­lung im Amt Nür­burg; 1679/80 wer­den 31 Zent­ner Pot­ta­sche ge­brannt (eb­da. 2/2205); 1740 ver­kauft die Ge­mein­de Adenau Pot­täsch-Bäum an ein­zel­ne Bür­ger (eb­da. 2/2611)
1701 Holz­händ­ler aus Adenau schwem­men Ei­chen­stäm­me die Ahr hin­un­ter (VI 2e, Nr. 1549, S. 457)
1784  Ade­nau­er Holz­händ­ler flö­ßen 300 Klaf­ter Holz die Ahr hin­un­ter (eb­da.)
1816 Grün­dung der Ober­förs­te­rei Adenau. Sie legt bis 1833 1371 Mor­gen Na­del­holz­wal­dun­gen an (M. Reu­ter, Bei­trä­ge zur Ge­schich­te der Hoch­ei­fel. Land zwi­schen Adenau und Daun, Schlei­den 1979, S. 25)
1951 32 Wald- und Holz­ar­bei­ter in Adenau (Kra Ahr­wei­ler 172/4,2)
1958 1 Holz­hand­lung und ei­ne Fa­ßdau­ben­fa­brik zur Her­stel­lung von Wein -und Holz­fäs­sern

Zigarretten- und Zigarrenherstellung

1850 Ge­wer­be­rol­le weist 3 Ta­bak­spin­ner aus, die sich aber gleich­zei­tig auch als Krä­mer be­zeich­nen, 1860 3 Ta­bak­spin­ner und 1 Zi­gar­ren­ma­cher ge­nannt (LHAK 655,2/48)
(1900) Zi­gar­ren­fa­brik in Adenau, ist 1926 be­reits still­ge­legt (A. Lell­mann, Ge­schich­te der Stadt Adenau. In: Han­del und Wan­del im Kreis Adenau, Düs­sel­dorf 1926, S.13; P. Blum, Adenau am Nür­burg­ring, Adenau 1952, S.42)
1928 ar­bei­tet die Zi­gar­ren­fa­brik wie­der; es wird be­rich­tet, die Zi­gar­ren­fa­brik, die frü­her bis zu 80 Per­so­nen be­schäf­tig­te, ha­be in den letz­ten Jah­ren sehr nach­ge­las­sen. Ge­gen­wär­tig sei­en cir­ca 30 Per­so­nen be­schäf­tigt, die je­doch wohl in Zu­kunft nicht zu hal­ten sei­en. Die klei­nen Ta­bak- und Zi­gar­ren­fa­bri­ken, die frü­her in Adenau be­stan­den, sei­en zum Teil ein­ge­gan­gen und zum Teil ar­bei­te­ten sie nur noch mit ei­ge­nem Per­so­nal (Kra Ahr­wei­ler 172/4,2)
1951 noch 3 Zi­gar­ren­ma­cher in Adenau ge­nannt (eb­da.)
1969 En­de der Zi­gar­ren­pro­duk­ti­on

Luftbild Adenau von 1979 im Verhältnis ca. 1 : 6.000, Bildflug 1979. Die weiße Umrandung kennzeichnet den Urkartenausschnitt. (Landesvermessungsamt RLP)

 

Gaststätten und Fremdenverkehr

1494 2 Wir­te ver­zap­fen Wein (LHAK 2/2183)
1499 4 Schank­wir­te zah­len Zins an Burg Nür­burg (eb­da. 2/2186)
1850 22 Gast- und Schank­wir­te in Adenau, die oft gleich­zei­tig als Krä­mer aus­ge­wie­sen sind (eb­da. 655,2/48)
1887 be­zeich­nen sich von den 27 Wir­ten 12 als Kaf­fee­wirt mit Kaf­fee­aus­schank (eb­da.)
1905 6 Gast­stät­ten und Ho­tels in Adenau (Ei­fel­ver­eins­blatt 1905, S.25)
1950 19 Ho­tels, Ca­fes oder Gast­häu­ser (Kra Ahr­wei­ler 172/4)
1970 16 Be­trie­be für Frem­den­ver­kehr in Adenau (P. A. Engst­feld, Raum­ord­nungs­zie­le und geo­gra­phi­sche Struk­tur­ent­wick­lung. Dar­stel­lung am Bei­spiel der Ver­bands­ge­mein­de Adenau (= Düs­sel­dor­fer geo­gra­phi­sche Schrif­ten 3), Düs­sel­dorf 1976, S. 183)
(1970) Er­öff­nung von Win­ter­sport­an­la­gen bei Adenau

Tab. 8: Übernachtungen in Adenau 1960-1973. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

 

Nürburgring als Wirtschaftsfaktor

1925 Grund­stein­le­gung zur Au­to­renn­stre­cke Nür­burg­ring
1927 Er­öff­nung der 22,5 km lan­gen Nord­schlei­fe und der 8 km lan­gen Süd­schlei­fe
1929 Grün­dung der Nür­burg-Ring GmbH mit 40% Be­tei­li­gung des Rei­ches, 30% Be­tei­li­gung Preu­ßens, 9% Rhein­pro­vinz, 1 % Kreis Adenau (P. Kes­sel, Die Geo­gra­phie der Ei­sen­bah­nen und Land­stra­ßen im Wirt­schafts­ge­biet der Ei­fel. Diss. rer. pol. Köln, Eus­kir­chen 1931, S. 88)
1976 Stil­le­gung der Renn­stre­cke, 1984 er­neut in Be­trieb ge­nom­men
Seit Be­ste­hen ist der Nür­burg­ring An­zie­hungs­punkt für zahl­rei­che Renn­sport­ler, Aus­tra­gung vie­ler Ren­nen zur Au­to­mo­bil-Welt­meis­ter­schaft oder der Deut­schen Meis­ter­schaft

Sonstige Wirtschaftszweige

1899 Fer­ti­gungs­be­trieb zur Her­stel­lung von Dach­pfan­nen im Burch­gra­fen­hain, Orts­teil Bot­te­maat (Hei­mat­fest der Stadt Adenau. Fest­schrift 1971-1982, 1982, S. 13), (1910) Ver­le­gung der Pro­duk­ti­on zum Bahn­hof 1969 Ein­stel­lung
(1950) Grün­dung ei­nes Be­trie­bes für Ra­dio­me­ß­prüf­ge­rä­te und elek­tro­ni­sche Ge­rä­te (eb­da., 1978, o. S.), (1965) Be­trieb ein­ge­stellt
(1950) Spe­zi­al­be­trieb für Lam­pen­her­stel­lung, Be­trieb ar­bei­tet 1984 noch
(1955) Fa­ßdau­ben­fa­brik für Wein- und Bier­fäs­ser, (1965) Be­trieb ein­ge­stellt
1965 An­sied­lung ei­nes me­tall­ver­ar­bei­ten­den Be­trie­bes mit 5 Be­schäf­tig­ten, 1975 50 Be­schäf­tig­te (P. A. Engst­feld, Raum­ord­nungs­zie­le und geo­gra­phi­sche Struk­tur­ent­wick­lung. Dar­stel­lung am Bei­spiel der Ver­bands­ge­mein­de Adenau (= Düs­sel­dor­fer geo­gra­phi­sche Schrif­ten 3), Düs­sel­dorf 1976, S. 166)
1966 Ma­schi­nen- und Ap­pa­ra­te­bau
1961 279 Selb­stän­di­ge, 149 mit­hel­fen­de Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, 355 Be­am­te und An­ge­stell­te, 414 Ar­bei­ter, 60 Lehr­lin­ge in Adenau-Stadt (Ge­mein­de­s­tat. Rh.-Pfalz 1960/61, T. 1 = Stat. v. Rh.-Pfalz 109, Bad Ems 1964)
1969 7 Be­trie­be mit 65 Be­schäf­tig­ten in Adenau-Stadt (Die In­dus­trie in Rh.-Pfalz 1969 = Stat. v. Rh.-Pfalz 210, Bad Ems 1970)
1977 54 Un­ter­neh­men mit 475 Be­schäf­tig­ten in Adenau (Das Hand­werk in Rh.-Pfalz 1977 = Stat. v. Rh.-Pfalz 283, Bad Ems 1978)

5. 4 Zeitungen

1848-50 Kreis­blatt für die Krei­se Ahr­wei­ler und Adenau, Er­schei­nungs­ort: Ahr­wei­ler (HK Ahr­wei­ler 1939, S. 110)
1853 Kau­ti­ons­frei­es Kreis Wo­chen­blatt für den Kreis Adenau und Um­ge­bung, ab Nr. 12 fällt das Wort Kau­ti­ons­frei­es weg (Her­mann Stahl, Ei­feler Pres­se. In: Ei-fel­ka­len­der 1944, S. 125)
1880 Ade­nau­er Zei­tung (eb­da.), er­scheint bis 1944
1884 Ade­nau­er Volks­zei­tung, als ka­tho­li­sche Zei­tung ge­grün­det (H. Weinand, Die preu­ßi­schen Staats- und Be­zirks­s­tra-ßen im Re­gie­rungs­be­zirk Ko­blenz bis zum Jah­re 1876 (= Rhein. Ar­chiv 77), Bonn 1971, S. 45)

5. 5 Handel und wirtschaftliche Gesamtentwicklung

Über Markt (vgl. auch III 2) und Han­del in Adenau ist für Spät­mit­tel­al­ter und Neu­zeit nur we­nig zu er­fah­ren. Der in­ner­ört­li­che Markt (Ter­mi­ne Mit­te des 16. Jahr­hun­derts erst­mals be­zeugt, III 2) dien­te aus­schlie­ß­lich der De­ckung des lo­ka­len Be­darfs. Die Vieh­märk­te hat­ten seit dem 19. Jahr­hun­dert Be­deu­tung (vgl. da­zu P. Blum, Adenau am Nür­burg­ring, Adenau 1952, S. 14 f)

Einfuhrgüter

Aus Vir­ne­burg ka­men: 1567 Ge­trei­de (STA Wert­heim, Best. Vir­ne­burg Akt F 75), 1575 Ha­fer (eb­da.), 1601 Wein (eb­da. 77), 1606 Rin­der­häu­te (eb­da. 78), 1626 18½ Wa­gen Holz­koh­le aus dem Wald Et­scheid (eb­da. 62), 1679 Wol­le (eb­da. 106). An­de­re Gü­ter ka­men vor­nehm­lich aus der nä­he­ren und wei­te­ren Um­ge­bung: 1523 1 Glo­cke aus Aa­chen, ge­gos­sen von Jan von Trier (VI 3 v, S. 44; P. Schug, Ge­schich­te der zum ehe­ma­li­gen köl­ni­schen Ei­fel­de­ka­nat ge­hö­ren­den Pfar­rei­en der De­ka­na­te Adenau, Daun, Ge­rol­stein, Hil­le­s­heim und Kel­berg, Trier 1956, S. 39; M. Leh­mann, Ge­sam­mel­te Bei­trä­ge zur Ge­schich­te von Adenau, Adenau 1982, S. 48 mit ir­ri­ger Jah­res­zahl 1533); 1583 1 Meß­buch aus Nür­burg, Sei­le aus Ko­blenz, die Uhr für die Kir­che aus Ahr­wei­ler (PfaA Akt 23), 1587 der Klöp­pel für die Glo­cke aus Ant­wei­ler (eb­da.), 1612 ein Tauf­kes­sel und 1638 die Or­gel aus Köln (eb­da.), 1663 ein Al­tar aus Bonn (HK Ahr­wei­ler, 1978, S. 56), 1670 Holz­koh­le aus dem Wald Ho­he Acht (V 4), 1727 Stei­ne zum Kir­chen­bau aus May­en und Wei­tern und Blei aus Bonn (LHAK 2/2248), 1765 Ge­trei­de aus Ul­men (eb­da. 2611), 1775 Stei­ne für den Ka­pel­len­bau in der Pi­ckels­gas­se von der Ho­hen Acht (eb­da.), 1778 Kalk von der Mo­sel (eb­da.)
(1900) Ei­sen­ma­te­ri­al für Na­gel­schmie­de aus Düs­sel­dorf und Mül­heim/Ruhr (HK Ahr­wei­ler 1958, S. 71), 1908 1 Glo­cke aus Saar­burg (M. Leh­mann, Ge­sam­mel­te Bei­trä­ge zur Ge­schich­te von Adenau, Adenau 1982, S. 63 f)

Ausfuhrgüter

1499 wird 1 Axt aus Adenau an die Nür­burg ver­kauft (LHAK 2/2186); seit der 2. Hälf­te des 16. Jahr­hun­derts kauft die Burg Vir­ne­burg ein in Adenau: 1559 Kä­se, Fi­sche, Öl (STA Wert­heim, Best. Akt Vir­ne­burg F 75), 1565 Wa­gen­schmie­re (eb­da. 82), 1594 1 Holz­axt (eb­da. 76), 1602 2 Äx­te (eb­da. 77), 1604 Gar­ten­kraut, Rhein­fi­sche, Schuhnä­gel und Woll­tuch (eb­da. 78), 1605 3 Hol­z­äx­te, 1 Mes­ser, 1 Mel­kei­mer, 1 Mist­ga­bel und Fäs­ser (eb­da. 64), 1606 1 Och­sen, 1 Sat­tel, 3 neue Äx­te, 2 Schau­feln, Hop­fen, Ker­zen, Kuh­schel­len und Un­selt (eb­da. 78), 1607 Woll­tü­cher, 2 Äx­te und Öl­sa­men (eb­da.)
1591 kauft die Burg Al­te­n­ahr Pul­ver in Adenau (LHAK 2/1275), 1740 wird 1 Kalb von Adenau nach Bonn ver­kauft (eb­da. 2/2611), 1752 2 1/4 Zent­ner Pot­ta­sche nach Hersch­b­roich, 1772 2 Fä­ßchen But­ter nach Bonn (eb­da. 2/2146)
Im 19. Jahr­hun­dert ist Han­del mit Ade­nau­er Tu­chen auf den Mes­sen in Leip­zig und Frank­furt am Main be­zeugt

5. 6 Maße und Gewichte

Hohlmaße

1621 In Adenau gel­ten Nür­bur­ger Korn­ma­ße: 1 Nur­burgsch mal­der thut 8 Som­mer, 1 Som­mer thut 3 Drit­ling oder 4 Mul­fas, 1 Mul­fas thut 4 Pin­ten oder 32 Mul­fas thun 1 Mal­ter oder 128 Pin­ten thun 1 Mal­ter (eb­da. 2/2191)
1669 1 Ham­ba­cher Maß = 8 Som­ber; 1 Nür­bur­gisch Som­ber ist 1 1/2 Pin­ten grö­ßer als das Ham­ba­cher; das Müns­ter­mai­fel­di­sche Mal­ter ist 1/3 ge­rin­ger als das Ham­ba­cher oder Co­che­mer Maß (eb­da. 2/2203)
1671 5 Nür­bur­gi­sche = 7 Köl­ni­sche Mal­ter (eb­da.)
1 Ade­nau­er Mal­ter = 8 Sum­mer = 3 Schef­fel = 12,3 Met­zen preu­ßisch (M. Leh­mann, Ge­sam­mel­te Bei­trä­ge zur Ge­schich­te von Adenau, Adenau 1982, S. 31 )
Als Ade­nau­er Wein­maß gilt:
1 Ohm = 18 Vier­tel, 1 Vier­tel = 4 Maß, 1 Maß = 4 Schop­pen. 1 A.er Ohm = 13,7 Quart preu­ßisch (eb­da.)

Wollmaß

1515 1 clu­de (1553: klaudt­stein) = 21 Sil­ber­pfund (III 1 Wei­stü­mer)

Tab. 9: Gewerbetabelle 1819-1951. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Tab. 10: Gewerbebetriebe in Adenau 1928 und 1951. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Tab. 11: Branchenaufteilung der Erwerbstätigen 1950-1970. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

 
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Neu, Peter, Rheinischer Städteatlas Adenau. Teil 5: Wirtschafts- und Sozialstruktur, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-adenau.-teil-5-wirtschafts--und-sozialstruktur/DE-2086/lido/5dee70f84ca418.02801605 (abgerufen am 30.04.2024)

Auch über Rheinischer Städteatlas Adenau, bearbeitet von Peter Neu (Lieferung VIII, Nr. 42, 1985)