1. A
  2. B
  3. C
  4. D
  5. E
  6. F
  7. G
  8. H
  9. I
  10. J
  11. K
  12. L
  13. M
  14. N
  15. O
  16. P
  17. Q
  18. R
  19. S
  20. T
  21. U
  22. V
  23. W
  24. Z

Saalkirche

Neben der Basilika, der Hallenkirche und dem Zentralbau ist die Saalkirche ein wichtiger Kirchen-Grundtyp. Es handelt sich um einschiffige Kirchengebäude, die aus einem einzigen Saal bestehen.

Saarabstimmung

Nach dem Versailler Vertrag von 1919 (Inkraftgetreten 10.1.1920) wurde das Saargebiet dem Völkerbundrat unterstellt und dem französischen Wirtschaftsgebiet eingegliedert. Nach 15 Jahren sollte eine Volksabstimmung über die zukünftige staatsrechtliche Zuordnung stattfinden. Die Abstimmung vom 13.1.1935 ergab ein Ergebnis zugunsten der sofortigen Rückkehr zu Deutschland (90,8 Prozent gegenüber 8,8 Prozent für den status quo und 0,4 Prozent für Frankreich). Am 17. Januar beschloss der Völkerbundrat die Rückgabe an Deutschland, die zum 1.3.1935 erfolgte.

Sabbat

Hebräisch, Ruhetag zur Erinnerung an das Ruhen Gottes nach der Erschaffung der Welt am siebten Tag und an den Auszug aus Ägypten. Festlicher Höhepunkt der jüdischen Woche, der am Freitagabend beginnt und am Samstagabend nach Eintritt der Dunkelheit endet.

Säkularisation/Säkularisierung

Durch französischen Konsularbeschluss wurden linksrheinisch alle geistlichen Institute mit Ausnahme der Bischofssitze, Domkapitel, Pfarreien und ausschließlich der Krankenpflege und dem Unterricht dienenden Anstalten aufgelöst. Im Rechtsrheinischen schuf der Reichsdeputationshauptschluss vom 25.2.1803 die gesetzliche Grundlage, im Linksrheinischen wurde nicht nur geistlicher, sondern auch weltlicher Besitz konfisziert und zum Nationalgut deklariert.

Salland

In der mittelalterlichen Grundherrschaft vom Grundherrn selbst bewirtschaftetes Land.

Sanctimonialium

Mittelalterliche Bezeichnung für ein wie ein Domkapitel aufgebautes Frauenstift, Sanctimonialis wurde der weibliche Inhaber eines Kanonikats, die Kanonisse genannt; siehe auch Kollegiatstift.

Sansculotten

Französisch (ohne Kniehose), bezeichnet den proletarischen Revolutionär der Französischen Revolution.

Schadenszauber

Bezeichnet die abergläubische Vorstellung durch einen Zauber anderen Menschen an Körper, Geist, und Besitz Schaden zufügen zu können. In der Antike zu den niederen magischen Praktiken gezählt, stand der Schadenszauber nicht unter Strafe. Vom Christentum der Schwarzen Magie zugerechnet, hatte der Schadenszauber eine herausragende Bedeutung in den frühneuzeitlichen Hexenprozessen.

Schändliches Dekret

Unter Napoleon 1808 erlassenes Dekret, "die Juden betreffend", das so genannte "Schändliche Dekret“ (décret infâme). Es beseitigte die Freizügigkeit und freie Erwerbstätigkeit der Juden und setzte für sie in wichtigen Punkten die Bürgerrechte außer Kraft. Es beeinträchtigte für fast ein halbes Jahrhundert Existenz und Erwerbstätigkeit der rheinischen Juden in entscheidender und oft einschneidender Weise. Am 13.7.1843 beschloss der 7. Rheinische Provinziallandtag die Abschaffung des "Infamen Dekrets" von 1808 und die Gewährung der völligen staatsbürgerlichen und politischen Gleichstellung der Juden in der Rheinprovinz. Es war das erste Mal, dass sich ein deutsches Parlament - sofern die preußischen Landtage des Vormärz als solche anzusehen sind - vorbehaltlos und mit großer Mehrheit für die politische Emanzipation der Juden aussprach.

Scharführer

Fünfter Dienstgrad bei SS, NS-Fliegerkorps und NS-Kraftfahrerkorps. Entsprach dem Rang eines Oberscharführers der SA, bzw. eines Unterfeldwebels der Wehrmacht.

Schatzanweisungen

Kurz- und mittelfristige Schuldverschreibungen, die von öffentlichen Gebietskörperschaften (vor allem Staatsregierungen) vergeben werden, um vorübergehenden Geldbedarf zu finanzieren.

Schauprozess

Öffentliche Gerichtsverhandlung in Diktaturen zumeist gegen politische Gegner unter Missachtung aller rechststaatlichen Prinzipien, bei der die Verurteilung bereits feststeht. Ein Schauprozess soll der Abschreckung dienen.

Schiff

(1) Wasserfahrzeug, (2) in der Baukunst Laienhaus in der christlichen Kirche, in der Basilika und der Hallenkirche eingeteilt in Mittel- und Seitenschiffe, die Saalkirche ist einschiffig.

Schlacht bei Worringen

Die Schlacht am 5.6.1288 auf der Fühlinger Heide bei Worringen (heute Stadt Köln) entschied den seit 1283 währenden Limburger Erbfolgestreit. Verlierer waren der Erzbischof von Köln und seine Verbündeten, gleichzeitig wurde damit die Vormachtstellung des Erzstifts am Niederrhein gebrochen. Die Schlacht bestimmte auch das politische Schicksal der Stadt Köln, die zu den Gegner des Erzbischofs gehört hatte. Köln war seitdem Freie Stadt, 1475 formell Reichsstadt.

Schlacht von Fehrbellin

Am 28.6.1675 siegte Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (Regierungszeit 1640-1688) bei Fehrbellin (nordwestlich von Potsdam) überraschend über die militärische Großmacht Schweden und eroberte Schwedisch-Pommern.

Schlacht von Jena und Auerstedt

In der Doppelschlacht vom 14.10.1806 erlitt die preußische Armee eine vernichtende Niederlage gegen die Truppen Napoleon, der am 27.10.1806 in Berlin einzog. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. (Regentschaft 1797-1840) floh nach Ostpreußen. Der zusammen mit Russland weitergeführte Krieg endete am 14.6.1807 in der Niederlage von Friedland. Im anschließenden Frieden von Tilsit verständigten sich Frankreich und Russland, Preußen wurde zum Verhandlungsobjekt degradiert. Es verlor mehr als der Hälfte seines Territoriums und musste hohe Kontributionszahlungen leisten. Die Festungen Stettin, Küstrin und Glogau blieben französisches Faustpfand, das preußische Heer wurde auf 42.000 Mann begrenzt. Tiefpunkt der preußischen Geschichte.

Schlacht von Poitiers

Schlacht (1) von Oktober 732, in der der fränkische Hausmeier Karl Martell (um 688/689-741) die muslimischen Araber besiegte, (2) vom 19.9.1356, schwerste Niederlage Frankreichs im Hundertjährigen Krieg mit England.

Schlesische Kriege

Bezeichnung für drei Kriege des preußischen Königs Friedrich II. (Regierungszeit 1740-1786) gegen Kaiserin Maria Theresia von Österreich (Regierungszeit 1740-1780, vor allem um den Besitz Schlesiens, die Vormachtstellung im Reich und die Großmachtstellung Preußens. (1) Der erste Krieg 1740-1742 endete mit der Abtretung Schlesiens einschließlich Glatz (ausgenommen die südwestlichen Gebiete mit Jägerndorf, Troppau und Teschen) an Preußen. (2) Der zweite Krieg 1744/1745 endete mit dem Frieden von Dresden am 25.12.1745, worin Preußen im Besitz Schlesiens bestätigt und der zum römischen Kaiser gewählte Gemahl Maria Theresias, Franz I. , von Friedrich II. anerkannt wurde. (3) Der dritte Krieg ist der Siebenjährige Krieg 1756-1763, ein globaler Krieg, in dem es auch um die Hegemonie Englands und Frankreichs ging, um deren Rivaliät in den Kolonien (Amerika, Indien) und auf den Weltmeeren. Er endete mit dem Frieden von Hubertusburg am 15.2.1763, der für Österreich den endgültigen Verlust Schlesiens brachte, die Großmachtstellung Preußens bestätigte und den Beginn eines neuen Mächstesystems in Europa bedeutete.

Schöffen

Seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Amtsträger in Städten fassbar, die im Namen der Stadt oder des Landesherrn die Rechtssprechung wahrnahmen; das Schöffenkollegium wurde entweder zum städtischen Rat oder blieb daneben bestehen.

Scholastik

Von lateinisch scholasticus (Gelehrter, der einer Schule
Vorstehende). Fälschlicherweise als einheitliche philosophische Richtung missverstanden, die an den mittelalterlichen Universitäten gelehrt wurde, bezeichnet die Scholastik eine Reihe in der Philosophie und Theologie des Spätmittelalters entwickelten Lehrmethoden und Techniken, unter anderem den Kommentar und die disputatio (disputierte Frage).

Schoss

Bezeichnung für Abgabe, Steuer.

Schosszahlung (Hanse)

s. Schoss

Schuldverschreibung

Wertpapier, mit dem sich der Schuldner gegenüber dem Gläubiger zur Tilgung der Schuld sowie zur Zahlung einer festgelegten Verzinsung verpflichtet

Schultheiß

(Vollzugs-)Beamter der weltlichen oder geistlichen Gewalt mit administrativen und richterlichen Befugnissen als Dorfvorsteher und Richter im Dorfgericht beziehungsweise als Stadtschultheiß Richter für die niedere (in Reichsstädten auch hohe) Gerichtsbarkeit; später auch Synonym für Bürgermeister.

Schutzstaffel

Abkürzung SS, gegründet am 1.4.1925 als Leibgarde Adolf Hitlers. 1929 Berufung Heinrich Himmlers zum Reichsführer SS. Zunächst der SA unterstellt, war die SS 1934 maßgeblich am Röhm-Putsch und der Ermordung politischer Gegner beteiligt. 1934-1945 als selbständige Organisation innerhalb der NSDAP agierend. Die SS spielte eine entscheidende Rolle bei der Planung und Durchführung des Holocaust. Die an den militärischen Kampfhandlungen beteiligten Divisionen der Waffen-SS zeichneten für etliche schwere Kriegsverbrechen verantwortlich. 1945 von den Alliierten verboten und im Verlauf der Nürnberger Prozesse 1946 als verbrecherische Organisation eingestuft.

Schweinezehnt

Abgabe für Ausübung der Eichelmast.

SED

Siehe Sozialistische Einheitspartei Deutschlands

Sein

Das Sein bezeichnet sowohl (1) die Gesamtheit dessen, was allem Dasein zugrunde liegt, als auch dasjenige, (2) das jedem einzelnen Ding in der Welt seine Existenz gibt (das Sein des Dinges).

Sekundogenitur

Bezeichnet die von einem nachgeborenen Sohn begründete Nebenlinie eines fürstlichen oder hochadeligen Hauses.

Separatismus

Bezeichnung für das politische Bestreben, ein Territorium aus einem bestehenden Staatsverband zu lösen, um dieses einem anderen Staat anzugliedern beziehungsweise unabhängig werden zu lassen. 1919 und 1923 scheiterten separatistische Gruppierungen mit dem Versuch, das Rheinland aus dem Staatenbund des Deutschen Reiches beziehungsweise aus dem Land Preußen auszugliedern und eine unabhängige Rheinische Republik zu gründen.

Sequesterverwaltung

Lateinisch, treuhänderische Verwaltung durch Gerichtsbeschluss, Zwangsverwaltung.

Siamose

Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen.

Sicherheitsdienst

Abkürzung SD, 1931 unter Reinhard Heydrich von Reichsführer SS Heinrich Himmler (1900-1945) als „Ic-Dienst“ gegründete parteiinterne Überwachungsorganisation der SS. Seit 1933 als Sicherheitsdienst des Reichsführers SS zuständig für das gesamte deutsche Reich, arbeitete der SD ab 1939 eng mit der Sicherheitspolizei zusammen. Als Nachrichtendienst der NSDAP zuständig für das Sammeln von Informationen über politische Gegner und die Stimmungslage des deutschen Volkes sowie Auslandsspionage und Gegenspionage. 1946 durch den Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg zur verbrecherischen Organisation erklärt und verboten.

Sicherheitspolizei

Dem Reichsführer SS unterstellte Polizeiorganisation, bestand seit 1936 aus der Kriminalpolizei und der Gestapo. Mit der Schaffung des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) am 27.9.1939 wurde die Sicherheitspolizei mit dem Sicherheitsdienst (SD) zusammengelegt. 1946 durch den Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg zur verbrecherischen Organisation erklärt und verboten.

Siebenjähriger Krieg

1756-1763, bezeichnet die in diesem Zeitraum in Mitteleuropa, Nordamerika, Indien und der Karibik geführten kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen einer preußisch-englischen und einer aus Österreich, Frankreich und Russland bestehenden Koalition. Im Verlauf des Krieges konnte sich Preußen endgültig als europäische Großmacht etablieren, Großbritannien setzte sich gegen die Franzosen in Nordamerika durch.

Simultaneum

Eine von verschiedenen christlichen Konfessionen gemeinsam genutzte Kirche (Kirchhof, Schule).

Soester Fehde

Die Fehde wurde ausgelöst durch den Wunsch der Stadt Soest, sich von der Herrschaft des machtbewußten und geldbedürftigen Kölner Erzbischofs Dietrich II. von Moers zu befreien und sich der klevisch-märkischen Herrschaft zu unterstellen. Letztlich ging es jedoch um die Vorherrschaft am Niederrhein und am Hellweg. Mit dem Kampf Kurkölns gegen den mit Burgund verbündeten Herzog von Kleve scheiterte der letzte Versuch Kurkölns, die Vorherrschaft am Niederrhein zu erringen. Kurköln verlor an Kleve-Mark die Städte Soest (Mark) und Xanten (Kleve).

Sowjetunion

Kurzbezeichnung für die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR), gegründet 1922 nach dem Ende des russischen Reiches (1917). Bis zu ihrer Auflösung 1991 war sie das politische Zentrum des Ostblocks und des real existierenden Sozialismus. Sie umfasste in etwa das Gebiet der heutigen Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS), dazu Estland, Lettland und Litauen. Völkerrechtlicher Nachfolgestaat ist die Russische Föderation (Russland ).

Sozialanthropologie

Wissenschaft vom Menschen als soziales Wesen und von dessen sozialer Organisation.

Sozialdemokratische Partei Deutschlands

Abkürzung SPD, gegründet 1869 in Eisenach als Sozialdemokratische Arbeiterpartei, zweite Arbeiterpartei in Deutschland nach dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) von 1863. Zusammenschluss beider Parteien auf dem Gothaer Einigungsparteitag 1875 zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands, die seit 1891 Sozialdemokratische Partei Deutschlands heißt.

Soziale Frage

Im 19. Jahrhundert aufkommende Frage nach dem Umgang mit sozialen Missständen (etwa Pauperismus, Arbeitsbedingungen) infolge der Industrialisierung

Soziale Marktwirtschaft

Wirtschaftspolitisches Konzept, das neben der staatlichen Gewährleistung einer freien Wettbewerbsordnung auch sozialpolitische Ziele formuliert; entwickelt von Alfred Müller-Armack und Ludwig Erhard und in Deutschland ab 1948 umgesetzt.

Sozialistengesetze

Zwei Attentate auf Kaiser Wilhelm I. (Regentschaft 1858/1861-1888, Kaiser seit 1871), mit denen die Sozialdemokraten nichts zu tun hatten, lieferten Reichskanzler Otto von Bismarck den Vorwand für das Ausnahmegesetz "gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie", das am 21.10.1878 vom Reichstag verabschiedet wurde. Das so genannte Sozialistengesetz machte die Sozialdemokraten rechtlos, zerschlug ihre Organisation und die ihr nahestehender Einrichtungen sowie ihre Presse. Das zunächst auf drei Jahre befristete, letztmals 1887 verlängerte Gesetz blieb bis zum 30.9.1890 in Kraft. Es erwies sich als Fehlschlag, radikalisierte die Arbeiterschaft und trieb sie in einen immer schärferen Gegensatz zum Staat. Die Sozialdemokratie wurde nicht zerstört, sondern gestärkt. Bei den Reichstagswahlen 1890 stand die SPD der Stimmenzahl nach an der Spitze aller Parteien.

Sozialistische Einheitspartei Deutschlands

Abkürzung SED, bis zur Wende 1989 die Staatspartei der DDR. Der verfassungsrechtliche Führungsanspruch der SED in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft wurde im Dezember 1989 von der Volkskammer der DDR aufgehoben; auf einem außerordentlichen Parteitag ebenfalls noch im Dezember 1989 wurden die höchsten Organe der Partei, das Politbüro und das Zentralkomitee abgeschafft, ein provisorisches neues Parteistatut verabschiedet und die Partei in "Partei des demokratischen Sozialismus/SED" und später in PDS umbenannt. Daraus ging die Linkspartei PDS hervor und 2007 die Partei Die Linke.

Sozialstaat

Gesamtheit staatlicher Maßnahmen zur Herstellung sozialer Sicherheit und sozialer Gerechtigkeit.

Sozioökonomie

Wissenschaftliche Disziplin, die den Zusammenhang von wirtschaftlichen Aktivitäten und gesellschaftlichen Prozessen interdisziplinär untersucht.

Spanisch-Niederländischer Krieg

Erhebung der Provinzen der nördlichen Niederlande gegen die spanische Herrschaft. In diesem Konflikt war auch das westliche Rheinland über Jahre betroffen, vor allem das Herzogtum Geldern. Nur das südlich gelegene geldrische "Oberquartier" blieb bei Spanien.

Spanischer Bürgerkrieg

Der von 1936 bis 1939 geführte Bürgerkrieg zwischen der demokratisch gewählten linken Regierung der Spanischen Republik und den nationalspanischen Putschisten unter General Francisco Franco (1892-1975). Die Putschisten erhielten militärische Unterstützung in Form der "Legion Condor" von der deutschen nationalsozialistischen Regierung, die spanische Regierung durch Frankreich, die Sowjetunion und Freiwilligenverbände, den sozialistischen Internationalen Brigaden.

Spanischer Erbfolgekrieg

1701-1714, entzündete sich nach dem Tod des letzten spanischen Habsburgers Karl II. am 1.11.1700. Ansprüche auf die Nachfolge hatten der Sohn des Kaisers, der spätere Kaiser Karl VI. (Regierungszeit 1711-1740) und Philipp von Anjou (1683-1746), Enkel Ludwigs XIV. von Frankreich (Regierungszeit 1643-1715). Mit dem Frieden von Utrecht (1713/1715) wurde der Krieg beendet: Der Bourbone Philipp erhielt den spanischen Thron, der Kaiser die spanischen Niederlande (Österreichische Niederlande bis 1795). Den wittelsbachischen Mitkämpfern des französischen Königs, den Kurfürsten Max Emmanuel von Bayern (Regierungszeit 1679-1706, 1714-1726) und Kurfürst Joseph Clemens von Köln, die wegen dessen Unterstützung seit 1706 in der Reichsacht waren, wurden ihre Länder restituiert.

Spätgotik

Die Schlussphase der Gotik dauerte in Deutschland von circa 1360 bis circa 1510, während sie in Italien schon ab 1400 von der Renaissance abgelöst wurde.  Charakteristisch ist eine reiche und virtuose Kunstproduktion, die von Hallenkirchen über Werke der Bildhauerei bis zu den Flügelaltären reichte.

Spittler

Im Deutschen Orden einer der fünf Gebietiger, Oberaufseher des Spitalwesens.

SS-Mann

Niedrigster Dienstgrad der SS. Entsprach dem Rang eines Soldaten der Wehrmacht.

Standartenführer

Siebthöchster Rang bei SS, SA, NS-Fliegerkorps und NS-Kraftfahrerkorps. Entsprach dem Rang eines Oberst der Wehrmacht.

Ständige Deputation

Gewähltes Organ des seit 1860 bestehenden Deutschen Juristentags, dessen Geschäftsführender Ausschuss von den Mitgliedern der Ständigen Deputation gewählt wird.

Staufer; staufisch

Schwäbisches Adelsschlecht, das von Konrad III. (Regierungszeit 1138-1152) bis Konrad IV. (Regierungszeit 1250-1254) deutsche Könige und Kaiser stellte.

staufisch-welfisches Doppelkönigtum

Bezeichnet die Regierungszeit des Staufers Philipp von Schwaben und des Welfen Otto IV. Nach dem Tod Heinrichs VI. 1197 führte der deutsche Thronstreit zu einer Doppelwahl: Am 8.3.1198 wählten die der staufischen Partei anhängenden Kurfürsten Philipp von Schwaben, einen Bruder Heinrichs VI., zum König, am 9.6.1198 die welfische Gegenpartei Otto von Braunschweig als Otto IV. zum König. De facto gab es damit bis zur Ermordung Philipps aufgrund einer vom Thronstreit unabhängigen Privatfehde im Jahr 1208 zwei gewählte Könige im Reich. Otto IV. regierte bis 1215.

Steinwerk

In mittelalterlichen Städten, vor allem in Niedersachsen, Westfalen und Hessen verbreitete Bauform von Profanarchitektur mit Wehrcharakter.

Stoa

Nach der Säulenhalle (Stoa) in Athen benannt, ist die Stoa eine
griechisch-römische philosophische Schule von circa 300 v. - 200 n. Chr. Sie ist geprägt von einem materialistischen Pantheismus, in dem der Kosmos von einem göttlichen Logos durchwaltet ist und einer Ethik, die von einer gewissen Gleichheit der Menschen ausgeht. Der Weise, der den natürlichen (und damit göttlichen Gesetzen) folgt und seine Affekte beherrscht (apathia) gilt als das höchste Ideal.

Stralsunder Frieden

Beendete im Mai 1370 den Krieg der Hanse (Kölner Konföderation 1367) gegen König Waldemar IV. Atterdag von Dänemark (Regierungszeit 1340-1375).

Studienstiftung des deutschen Volkes

1921 Gründung der studentischen Selbsthilfeorganisation "Wirtschaftshilfe der deutschen Studentenschaft" e.V. in Tübingen, Sitz in Dresden. 1925 beschloss deren Vorstand die Gründung der Studienstiftung des Deutschen Volkes als Abteilung der Wirtschaftshilfe, finanziert vom Deutschen Reich, den Ländern und Kommunen, Sitz blieb Dresden. 1934 zusammen mit dem Deutschen Studentenwerk vom NS-Regime abgewickelt; an deren Stelle trat die "Reichsförderung" als Abteilung des neu gegründeten Reichsstudentenwerks. 1948 Neugründung der "Studienstiftung des deutschen Volkes e.V." in Köln. Für die Aufnahme sind ausschließlich Begabung und Persönlichkeit ausschlaggebend; Sitz der Stiftung ist Bonn.

Sturmabteilung

Abkürzung SA. 1921 gegründete, militärisch organisierte, uniformierte Kampftruppe der NSDAP zur Einschüchterung und Terrorisierung politischer Gegner während der Weimarer Republik und der ersten Phase der nationalsozialistischen Diktatur. Entwickelte sich bis 1933 zu einer einflussreichen Massenorganisation mit vier Millionen Mitgliedern. 1934 Ermordung der SA-Führung und ihres Stabschefs Ernst Röhm durch Einheiten der SS. Danach bis 1945 zwar als Organisation fortbestehend, aber ohne politischen Einfluss.

Sturmbannführer

Elfter Dienstgrad bei SS, SA, und NS-Fliegerkorps. Entsprach dem Rang eines Majors der Wehrmacht.

Sturmmann

Zweiter Dienstgrad bei SS, SA, NS-Fliegerkorps und NS-Kraftfahrerkorps. Entsprach dem Rang eines Gefreiten der Wehrmacht.

Subjektivismus

Alle philosophischen (meist ethischen oder erkenntnistheoretischen)
Positionen, die versuchen nachzuweisen, dass alle vermeintlich objektiven Aussagen sich in Wahrheit auf subjektive Urteile zurückführen lassen.

Subsidiaritätsprinzip

Lateinisch-neulateinisch, von der katholischen Soziallehre entwickeltes und später von der
säkularen Staats- und Verfassungslehre übernommenes Prinzip, nach dem im Verhältnis zwischen zwei Gemeinschaften beziehungsweise Individuum und Gemeinschaft stets die kleinere Einheit Vorrang haben soll.

Suburbium

Offene, an eine Burg (urbs) sich anlehnende Siedlung.

summa cum laude

Lateinisch (mit höchstem Lob), Bestnote bei Promotionen (Doktorprüfungen).

Supraleitung

Fällt die Temperatur eines elektrischen Leiters unter einen bestimmten Wert, geht der elektrische Widerstand gegen Null.

Supraporte

Ein Gemälde oder Relief, das über einem Türsturz angebracht ist.

Surrealismus

Eine Bewegung in Kunst und Literatur, aber auch im Film ab den 1920er Jahren, die durch spontane Mal- und Schreibtechniken das Unbewusste ausloten und das Traumhafte der Realität erkunden wollte.

Süsterhaus

Sammelbezeichnung für weltliche Frauenkonvente des späten Mittelalters (Beginen, Augustinerinnen, Schwestern des gemeinsamen Lebens, Tertiarinnen); siehe auch Fraterherren.

Swenzonen

Adelsgeschlecht, das im 13. und 14. Jahrhundert in Hinterpommern und Pomerellen ansässig war.

Symbolismus

Kunstströmung der Jahre 1880 bis 1910, die sich gegen die Detailtreue des Naturalismus sowie Romantik und Impressionismus ab. Emile Bernard und Paul Gauguin verstanden die dargestellten Gegenstände als Metaphern und Symbole.

Syndikalistisch

Diejenige Gesellschaftsform betreffend, die in Sabotage und Revolution
die einzigen Mittel zur Überwindung des Kapitalismus sehen. Der Staat als Organisationsform wird abgelehnt, statt dessen bilden Syndikat und Gewerkschaft (die sich die Produktionsmittel angeeignet haben) die nach föderalistischen Prinzipien strukturierte Organisationsform der Gesellschaft.

Syndikat

Kartell, bei dem sich die Vertragspartner zu gemeinsamer Organisation (etwa für den Vertrieb oder die Beschaffung) verpflichten.

Syndikus

Griechisch-lateinisch, der von einer Körperschaft zur Besorgung ihrer Rechtsgeschäfte beauftragte Bevollmächtigte, Rechtsbeistand.