Kaisertage am Rhein. Besuche Wilhelms II. in Bonn zwischen 1891 und 1913
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1. Einleitung
Der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. (Regentschaft 1888-1918) hielt sich vor dem Ersten Weltkrieg siebenmal zu Besuch in Bonn auf.[1] Seit seinem Studium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität von 1877 bis 1879 fühlte sich der spätere Monarch der Stadt am Rhein besonders zugetan. Noch in seinen im holländischen Exil verfassten Jugenderinnerungen brachte er das folgendermaßen zum Ausdruck: Ein goldener Schein umstrahlt in meiner Erinnerung das vom lieblichen Rheinland eingefaßte Bild von Bonn. Bonn und seiner Alma Mater ein Dankesgruß! Bonna soll leben![2]
Das Studium an der rheinischen Universität und die – zumindest symbolische Mitgliedschaft im vornehmen Korps Borussia waren für den damaligen Prinzen ein idyllisches Intermezzo[3] einer ansonsten als freudlos beschriebenen Kindheit und Jugendzeit. In der Frühphase seiner Herrschaft bis Anfang des 20. Jahrhunderts bildeten Feierlichkeiten im Zusammenhang mit der Universität und dem studentischen Verbindungswesen deshalb meist den Hauptgrund der Besuche Wilhelms II. in Bonn. Hierzu trug bei, dass der Kaiser auch seine Söhne an der „Prinzenuniversität“ am Rhein studieren ließ. Besondere Aufmerksamkeit richtete sich dabei auf den Kronprinzen Wilhelm, den Thronfolger, der von 1901 bis 1903 zum Studium in Bonn weilte. Die Immatrikulationsfeier am 24.4.1901 fand in Anwesenheit des kaiserlichen Vaters statt.
Die späteren Besuche des Monarchen seit Mitte der 1900er Jahre hatten meist privaten Charakter und lassen sich eher als Verwandtenbesuche bezeichnen. Der zweite Grund für die Bonn-Verbundenheit des Monarchen bestand darin, dass die Schwester Wilhelms II., Viktoria von Preußen (1866-1929), mit ihrem Ehemann, dem Fürsten Adolf zu Schaumburg-Lippe (1859-1916), in Bonn im Palais Schaumburg lebte.[4] Die späteren Aufenthalte enthielten kaum noch öffentliche Termine des Monarchen und bestanden wesentlich aus Ausflügen in das Bonner Umland.
Als Grundlage dieser Untersuchung dienen vor allem Presseartikel aus der „Bonner Zeitung“. Für die Rekonstruktion der Besuchsabläufe bieten sie häufig die einzige detaillierte Quelle. Kritisch in Rechnung zu stellen ist jedoch deren subjektive Färbung, denn es handelte sich zumeist im wahrsten Sinne des Wortes um Hofberichterstattung.
2. Die Rückkehr des ehemaligen Studenten an die Universität
Bereits vor seiner Thronbesteigung hielt sich Wilhelm 1886 und 1887 in Bonn auf. Ein gutes Jahrzehnt nach Beginn seines Studiums kehrte der Prinz somit an den Ort zurück, mit dem er persönliche Freiheit und Unbeschwertheit verband. So äußerte er rückblickend in den besagten Erinnerungen, nichts Schöneres wüßte ich als einige Semester an der rheinischen Alma mater! Es liegt wie ein sonniger Glanz über der Erinnerung an jene Jugendjahre.[5] Nachdem er bereits im Februar 1886 beim Altherren-Festmahl der Bonner Borussen teilgenommen hatte, war er auch beim 60. Stiftungsfest der Verbindung am 1. Juli des Jahres zugegen. In seiner Ansprache verglich er das Korps mit dem ersten Garderegiment der preußischen Armee, welches traditionell der militärischen Ausbildung der Hohenzollernprinzen diente. Eine ähnliche Rolle, so Wilhelm, erfüllten mit Blick auf das Universitätsstudium heute auch die Bonner Preußen.[6] Am nachfolgenden Festmahl der alten Herren des Korps am 8.3.1887 nahm der Prinz ebenfalls teil.[7]
Der erste Besuch Wilhelms als Monarch in Bonn fand vom 5.-8.5.1891 statt. Wie die „Bonner Zeitung“ in ihrem Leitartikel „Heil dem Kaiser“ hervorhob, wünsche der neue Herrscher keinen großen Einzug, sondern wolle in Anknüpfung an seine Studentenzeit die Tage in Bonn in „privater Einfachheit“ zu verbringen. Diese Bescheidenheit sah praktisch so aus, dass Wilhelm II. aus Köln kommend, am 5. Mai gegen sieben Uhr abends auf dem Schiff „Deutscher Kaiser“ am Bonner Rheinufer anlegte, wo er von einer großen Menschenmenge begeistert empfangen und vom Prinzen zu Schaumburg sowie dessen Gattin Viktoria begrüßt wurde. Am Rheinufer war eigens ein Pavillon errichtet worden, der an drei Seiten offen war, und an dessen geschlossenen Rückseite ein Thronsessel stand, worüber das Reichswappen thronte.[8] Wilhelm II. wurde anschließend zum Palais Schaumburg gefahren, wo nach Einbruch der Dunkelheit ein Fackelzug der Bonner Studenten die Koblenzer Straße (heute Adenauerallee) entlang stattfand, dem Wilhelm II. in Begleitung des Rektors der Universität Hermann Hüffer (1830-1905) und des Universitätskurators Franz von Rottenburg (1845-1907, Kurator 1896-1907) beiwohnte.[9] Um zehn Uhr abends ging es weiter zur Kneipe des Korps Borussia in der Kaiserstraße. Der Kaiser übernahm, als Korpsstudent gekleidet, selbst das Präsidium über die Veranstaltung und suchte die zu singenden Lieder aus.
Am 6. Mai fand bereits um acht Uhr früh am Tannenbusch eine militärische Übung der Bonner Garnison mit anschließendem Parademarsch vor Wilhelm II. statt. Nach der gemeinsamen Manöverkritik ritt der Kaiser an der Spitze der Soldaten an einer jubelnden Menge am Straßenrand vorbei Richtung Innenstadt.[10] Später folgten Privatbesuche des Monarchen bei verschiedenen Familien sowie ein Konzert der Kapelle des Bonner Husarenregiments im Garten des Palais Schaumburg. Am Abend nahm Wilhelm II. an einem weiteren Kommers in den „Kölner Höfen“ teil, dieses Mal veranstaltet von der Gesamtheit der im Kösener SC zusammengefassten Korps in Bonn. Nach mehreren Salamandern – einer besonderen studentischen Form des Zuprostens - und gemeinsamem Gesang rühmte ein Alter Herr in seiner Begrüßung den Kaiser als den höchsten Schützer und Förderer unseres deutschen Corpslebens.[11] Anschließend ergriff der Monarch selbst das Wort und hielt eine seiner berüchtigt-forschen Ansprachen. Zunächst hob er die angebliche pädagogische Bedeutung der Studentenverbindungen hervor. Für die Erziehung eines jungen Mannes sei nichts besser als der Eintritt in ein Korps. Anschließend verteidigte der Kaiser die in der Öffentlichkeit häufig kritisierte Praxis der Mensur, also des studentischen Fechtens, mit einem gewagten historischen Vergleich: Unsere Mensuren werden im Publikum vielfach nicht verstanden. […] Wir, die wir Corpsstudenten gewesen sind, wie ich, wir wissen das besser. Wie im Mittelalter durch die Turniere der Mut und die Kraft des Mannes gestählt wurden, so wird auch durch den Geist und das Leben im Corps der Grad von Festigkeit erworben, der später im großen Leben nötig ist.[12] Außerdem kündigte Wilhelm II. an, sein ältester Sohn werde dereinst auch zu den Bonner Korpsstudenten gehören, sprich: an der Universität Bonn studieren[13] – der Kronprinz Wilhelm war zu diesem Zeitpunkt freilich erst neun Jahre alt (1882-1951). Abschließend brachte der Monarch seine Hoffnung zum Ausdruck, dass aus dem Kreis der versammelten jungen Studenten später viele tüchtige Beamte oder Offiziere hervorgehen möchten. Hier zeigt sich exemplarisch die Bedeutung der Korps zur konservativen Elitenrekrutierung, die sie in den Augen mancher Beobachter geradezu zum „Idealbild einer Epoche“[14] werden ließen.
Das kaiserliche Programm am 7. Mai (Christi Himmelfahrt) begann mit einem Gottesdienst in der erst 1871 eingeweihten Evangelischen Kirche am Kaiserplatz (heute Kreuzkirche); anschließend empfing der Kaiser den Großherzog von Luxemburg zu einem Besuch. Nach einem Arbeitsfrühstück fand am Nachmittag eine gemeinsame Schifffahrt der beiden Monarchen mit dem Dampfer „Lohengrin“ auf dem Rhein statt. Nach der Rückkehr nach Bonn begleitete Wilhelm II. den Großherzog zum Bahnhof, um ihn persönlich zu verabschieden. Abends gab er für lokale Würdenträger ein Diner.
Die Abfahrt des Kaisers am 8.5.1891 erfolgte morgens vom Bahnhof des damals noch eigenständigen Godesberg (heute Stadt Bonn) aus. In der „Bonner Zeitung“ wurde bilanzierend das Auftreten des Monarchen als ehemaliger Student in den altehrwürdigen Formen des Burschenthums[15] und seine Nähe zur jungen Generation betont. In diesem Zusammenhang wurde auch das Versprechen des Kaisers, dereinst auch seinen Erben […] nach Bonn auf die rheinische Hochschule zu senden, besonders hervorgehoben.
3. Der Kaiser auf Korpsbesuch
Der zweite Aufenthalt des Kaisers in Bonn am 18.6.1897 dauerte nur wenige Stunden und trug inoffiziellen Charakter. Zuvor hatte er in Köln ein Denkmal zu Ehren seines Großvaters, Wilhelms I. (Regentschaft 1858/61-1888, ab 1871 als Deutscher Kaiser), eingeweiht. Wie bereits im Vorfeld der Bonner Reise berichtet wurde, galt der Aufenthalt des Monarchen ausschließlich dem Besuch seines alten Corps.[16] Auf Empfänge oder öffentliche Veranstaltungen wurde daher verzichtet, gleichwohl wurden die Bewohner der Innenstadt aufgefordert, ihre Häuser vorsorglich festlich zu schmücken für den Fall, dass das Staatsoberhaupt bei seinem Aufenthalt durch ihre Straßen käme.[17] Wiederum wurde in der Lokalpresse auf die besondere Nähe der Stadt zum Monarchen verwiesen, denn [a]ls Student war der Prinz Bonner.[18] Kurz vor sieben Uhr abends erreichte Wilhelm II. wiederum per Schiff das Rheinufer. Dieses Mal befand er sich in Begleitung der Kaiserin Auguste Victoria (1858-1921). Nach einem kurzen Erfrischungsaufenthalt im Hause des Landrats Max von Sandt (1861-1918, Landrat 1888-1903) verließ die Kaiserin Bonn wieder mit dem Zug, während Wilhelm II. zum Borussenhaus in der Kaiserstraße gebracht wurde und an der Kneipe des Korps teilnahm. Kurz nach zehn Uhr wurde der Monarch zum Bahnhof gefahren und reiste ab.
4. Die Immatrikulation des Kronprinzen
Zehn Jahre nach der beim Besuch in Bonn gemachten Ankündigung des Kaisers kam es zum Sommersemester 1901 zur Immatrikulation des Kronprinzen Wilhelm an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität. Dafür hielt sich Wilhelm II. vom 24.-27.4.1901 in Bonn auf. Wie im Vorfeld der lokalen Presse zu entnehmen war, sei mit einem Ansturm auswärtiger Besucher zu rechnen, Wirte und Hoteliers hätten die Preise bereits erhöht, aus München sei ein Zug mit Bierwagen unterwegs an den Rhein, da allein für den geplanten Kaiserkommers 70 Hektoliter Bürgerbräu benötigt würden.[19] Die Bonner Bürgerschaft wurde von Oberbürgermeister Wilhelm Spiritus aufgefordert, ihre Häuser festlich zu beflaggen. Der Kaiser und sein ältester Sohn trafen am 24. April gegen zehn Uhr mit einem Sonderzug auf dem Bonner Bahnhof an und wurden durch eine jubelnde Menge direkt zum Hauptgebäude der Universität gefahren. Die Immatrikulationszeremonie des Kronprinzen in der Aula begann um zwölf Uhr, in der Mitte des Raumes befand sich eine große, palmengeschmückte Büste des Universitätsgründers, Friedrich Wilhelms III. (Regentschaft 1797-1840), davor ein mit grünem Tuch behängter Tisch, auf dem sich das Album der Universität und die weiteren Utensilien der Einschreibung befanden.[20] Der Rektor der Universität, Adolph Freiherr von La Valette St. George (1831-1910) hielt zunächst eine kurze Ansprache, in der er hervorhob, dass auch der verstorbene Kaiser Friedrich III. (Regentschaft 1888) und der anwesende Wilhelm II. dereinst die Universität Bonn besucht hätten. Unter der Führung unseres genialen Kaisers stehe Deutschland heute stark und blühend dar. Anschließend fand die eigentliche Einschreibung durch den Kronprinzen statt, der aus den Händen des Rektors die in lateinischer Sprache gehaltene Matrikel überreicht bekam. Der Rektor begrüßte den Kronprinzen sodann als den jüngsten Kommilitonen an der Universität, die Veranstaltung endete mit dem Absingen der Kaiserhymne „Heil Dir im Siegerkranz“.
Die Kaiserbesuche und die Rolle als „Prinzenuniversität“ waren für die Stadt Bonn mit erheblichem organisatorischem Aufwand und Mehrausgaben verbunden. Beim Aufenthalt Wilhelms II. 1901 etwa wurden von der Polizei Personengruppen wie Vorbestrafte, Irre und Anarchisten überwacht. Während des Prinzenstudiums stellte die Polizei permanent zwei Wachen vor der Villa der Hohenzollernsöhne ab und unterzog die in Bonn gastierenden Fremden einer besonderen Überprüfung. Darüber hinaus trug die Stadt auch die Kosten für das Jahresabonnement der Theaterloge des Kronprinzen in Höhe von 1.000 Mark.[21]
Am Abend des 24. April wurde ein Kaiserkommers aller Bonner studentischen Verbindungen in der Beethovenhalle mit etwa 1.200 Teilnehmern veranstaltet.[22] Bei dieser Gelegenheit hielt Wilhelm II. wieder eine seiner forschen Reden, in welcher er ausführte: Warum sank das Deutsche Reich dahin? Weil das alte Reich nicht auf streng nationaler Basis begründet war. Der Universalgedanke des alten römischen Reichs deutscher Nation ließ eine Entwicklung im deutschnationalen Sinne nicht zu. Das Wesen der Nation ist die Abgrenzung nach außen, die Persönlichkeit eines Volkes, seiner Rasseneigentümlichkeit entsprechend.[23] Die anwesenden Studenten bejubelten diese markigen Sprüche ebenso wie den anschließenden Trinkspruch des Kronprinzen an seine neuen Kommilitonen.[24]
Das kaiserliche Besuchsprogramm vom 25. April begann mit einer Besichtigungsfahrt zur Abtei Maria Laach, deren Hausherr er als König von Preußen war. Hier ließ sich Wilhelm II. die Sehenswürdigkeiten und die Restaurierungsarbeiten zeigen, insbesondere den von ihm gestifteten und von dem Berliner Architekten Max Spitta (1842-1902) geschaffenen neoromanischen Hochaltar in der Abteikirche. Anschließend ging es von Andernach aus auf dem Rheindampfer „Kaiser Friedrich“ zurück nach Bonn. Der Abend stand wiederum im Zeichen des studentischen Korporationswesens. Die Veranstaltung fand erneut in der Beethovenhalle statt, der Teilnehmerkreis jedoch war ein anderer. Es handelte sich nun speziell um den Kommers der Bonner Korps. Die Festansprache hielt Generaloberst Walter Freiherr von Loë (1828-1908), Kommandeur der Bonner Königshusaren im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 und ein früherer Vertrauter Wilhelms I. Er erinnerte daran, wie die Bonner Studenten 1870 massenweise und begeistert dem Aufruf des Königs zu den Waffen gefolgt seien. In Anwesenheit Wilhelms II. legte er im Namen der versammelten Studenten die Bürgschaft dafür ab, dass die akademische Jugend, solle es einmal notwendig sein, wie einst in der ersten Reihe der Soldaten zu finden sein würden.[25] In seiner kurzen Erwiderung nahm der Kaiser den Tenor der Festansprache auf. Er hoffe fest auf die Unterstützung der jungen Generation bei seiner Aufgabe, das Deutsche Reich nach innen und außen zu festigen. Insbesondere im Falle einer Bedrohung aber werde ich an Sie appellieren und ich erwarte, daß Sie Mich nicht sitzen lassen werden.[26] In ähnlicher Weise sollte das Gesagte 13 Jahre später zur blutigen Realität werden.
Am Morgen des 26. Juli gab der Bonner Gesangverein dem Kaiser ein Ständchen aus rheinischen Volksliedern. Wilhelm II. schritt - wie in der „Bonner Zeitung“ zu lesen war - währenddessen die Veranda des Palais Schaumburg auf und ab und deutete mit der Zigarette als Taktstock bisweilen das Dirigieren des Chors an.[27] Die folgenden Stunden wurden mit Regierungsgeschäften verbracht, wozu einige Minister und Beamte extra aus Berlin angereist waren. Währenddessen wurde der Kronprinz Freitagvormittag in feierlicher Weise als Konkneipant in das Korps Borussia aufgenommen und besichtigte anschließend den Fechtsaal der Universität. Der Abend stand wiederum im Zeichen des studentischen Vergnügens, denn der Kaiser und der Kronprinz nahmen gemeinsam an der Kneipe auf dem Verbindungshaus der Borussen teil.
Im Rückblick äußerte sich Kronprinz Wilhelm überraschend zurückhaltend zu einigen zentralen Aspekten des Verbindungswesens. So kritisierte er in seinen Anfang der 1920er Jahre erschienenen Erinnerungen etwa eine Überschätzung der Mensur sowie Übertreibungen beim Trinkkomment, für den ich selbst niemals viel Sinn besessen und dem ich mich als Student auch ungern unterworfen habe.[28]
Bereits gegen acht Uhr morgens am 27.4.1901 verließ der Kaiser Bonn. Auf dem Weg zum Bahnhof hatten neben einer großen Menschenmenge auch das Bonner Husarenregiment und das Bonner Infanterieregiment am Kaiserplatz beziehungsweise am Bahnhofsplatz Aufstellung genommen. Beim Vorbeifahren der Wagenkolonne stimmten sie den preußischen Präsentiermarsch an.[29] Für Bonn war die Immatrikulation des Kronprinzen ein besonderes Ereignis, standen Stadt und Universität doch wie einige Jahrzehnte zuvor anlässlich der Immatrikulation der späteren Kaiser Friedrich III. und Wilhelm II. wiederum im Fokus der interessierten Öffentlichkeit.
5. Das akademisch-militärische Doppeljubiläum
Zwei renommierte Bonner Institutionen standen exemplarisch als Stützen der Hohenzollern-Herrschaft, das Militär und der Adel. Die in der Bonner Sterntorkaserne stationierten Königshusaren begingen im Jahr 1902 ihr 50. Jubiläum am Garnisonsstandort Bonn und das Korps Borussia Bonn feierte sein 75. Stiftungsfest. Anlässlich dieses Doppeljubiläums hielt sich Wilhelm II. vom 17.-19.6.1902 erneut am Rhein auf.
Das Königs-Husaren Regiment König Wilhelm I. Nr. 7 (1. Rheinisches) war bereits 1815 gegründet worden und hatte seit 1852 seinen Sitz in Bonn. Wie der Name andeutet, hatte der damalige Kronprinz Wilhelm, der spätere Kaiser Wilhelm I., im Rahmen seiner militärischen Ausbildung einst dem Husarenregiment vorgestanden, welches dem Herrscherhaus seitdem besonders verbunden war. Die Feierlichkeiten zum Garnisonsjubiläum erstreckten sich über eine ganze Woche und hatten bereits am 14. Juni mit einem Festessen im Offizierskasino begonnen, bei dem noch einige „Veteranen“ des Einzugs in die neue Garnison von 1852 anwesend waren. In einer Ansprache hob Regimentskommandeur Oberstleutnant Friedrich von Hertzberg (1853-1928) die besondere Bedeutung der Armee als eine der Hauptstützen des Thrones hervor.[30] In der lokalen Presse wurde in Erwartung des hohen Besuchs wieder das besondere Verhältnis des Monarchen zu Bonn betont, das über die Jahre hinweg Bestand habe. Sichtbarer Beleg hierfür sei, dass momentan, wie einst sein Vater, auch der Kronprinz als Student an der Universität weile.[31] Dieses Mal begleitete die Kaiserin Auguste Victoria ihren Mann auf der Reise, denn es bot sich ihr so die Gelegenheit, einen näheren Eindruck vom Studienort ihres ältesten Sohnes zu erhalten. Zum kaiserlichen Reisetross gehörte außerdem Reichskanzler Bernhard von Bülow (1849-1929, Reichskanzler 1900-1909). Bereits am frühen Morgen des 17.6.1902 traf das Kaiserpaar am Bonner Bahnhof ein und wurde sogleich zum Palais Schaumburg gefahren. Einen subjektiv gefärbten Eindruck von der Stimmung in der Stadt an diesen „Kaisertagen“ vermittelt exemplarisch ein Bericht der „Bonner Zeitung“: Allenthalben herrschte das regste Leben und Treiben. Hier zog ein Kriegerverein mit entfalteter Fahne durch die Straßen, dort stand ein kleiner Trupp weißgekleideter Schulmädchen mit Schärpen um die Schultern. […] Selbstverständlich fehlten in diesem ewig wechselnden Bilde auch die ‚fliegenden Händler’ nicht. Einige von ihnen boten Postkarten mit den Bildern der Majestäten und des Kronprinzen aus, andere verkauften ‚Kaiserzeichen’, d. h. das in Wachs geprägte Reliefbild des Kaisers auf einer Unterlage von Eichenblättern. […] Von auswärts brachten die Vormittagszüge Tausende von Neugierigen heran, die der Wunsch, das Kaiserpaar zu sehen, nach Bonn getrieben hatte, und unter klingendem Spiel zogen von den benachbarten Ortschaften unablässig neue Militär- und Kriegervereine in die Stadt.[32]
Am späten Vormittag nahm Wilhelm II. zu Pferd vor einer großen Zuschauermenge eine Militärparade der Bonner Königshusaren auf der Hofgartenwiese vor der Universität ab. Im Anschluss an die Kaiserparade setzte sich der Monarch selbst an die Spitze des Regiments und führte die Husaren durch die Bonner Innenstadt hindurch zurück in die Sterntorkaserne. Dort fand ein gemeinsames Frühstück im Offizierskasino statt. Über die Mittagsstunden widmeten sich der Kaiser und der Reichskanzler den Regierungsgeschäften, bevor am Nachmittag eine Ausflugsfahrt per Schiff nach Rolandseck unternommen wurde, zu der unter anderem auch der Völkerrechtsprofessor Philipp Zorn (1850-1928) und der Bonner Oberbürgermeister Spiritus eingeladen waren. Der Abend stand dann ganz im Zeichen einer „akademischen Huldigung“ durch die studentischen Korporationen, die die offizielle Repräsentanz der Bonner Studentenschaft bildeten. Zu Ehren des Monarchen wurde ein Fackelzug veranstaltet, der am Koblenzer Tor beginnend den Rhein entlang an der Festgesellschaft auf der Rückseite des Palais Schaumburg vorbeizog.[33]
Die Feierlichkeiten zum Garnisonsjubiläum der Königshusaren waren mit der Kaiserparade abgeschlossen, der zweite Besuchstag am 18.6.1902 stand nun ganz im Zeichen der anderen Hälfte des Bonner Doppeljubiläums, dem 75. Stiftungsfest des Korps Borussia. Bereits am Morgen begab sich der Kaiser auf das Verbindungshaus, wo er einem Festkonvent präsidierte. Anschließend fand der Umzug des Korps Borussia durch die Bonner Innenstadt statt, der aus 60 Wagen mit Aktiven und Alten Herren bestand, an der der Kaiser selbst jedoch nicht teilnahm. Im Anschluss gab es im bekannten Restaurant „Zur Lese“ ein Festmahl, bei dem auch Wilhelm II. wieder zugegen war. In seiner eher nachdenklichen Tischansprache ermahnte er die anwesende Jugend, neben der Freude den notwendigen Ernst des Lebens nicht zu vergessen und sich im Falle einer Gefahr für das Vaterland, sei es von innen oder von außen, hinter ihm als König zu versammeln.
Höhepunkt des Stiftungsfestes war am Abend der Kommers in der Beethovenhalle. Für die weiblichen Gäste, die dem Geschehen nur als Zuschauerinnen beiwohnen durften, war auf der linken Galerie eine Loge errichtet worden, in der die Kaiserin, ihre Begleiterinnen und die Hofdamen das Geschehen verfolgen konnten. In seiner Rede stellte Wilhelm II. die bei dieser Art Veranstaltung eigentlich ungewöhnliche Anwesenheit der Damen in den Mittelpunkt: Von unseren Urahnen und Vorfahren weiß die Chronik zu vermelden, daß, wenn sie im Waffengang zusammenkamen und im Turnier die Lanze mit einander brachen, es sich von selbst verstand, daß ein schöner Kreis von Damen um sie versammelt war und auf sie herabblickte. Mit Stolz empfing der Sieger einen Kranz aus schöner Hand. […] Noch nie, solange die Geschichte deutscher Universität geschrieben ist, ist einer Universität eine solche Ehre zuteil geworden, wie am heutigen Tage. Im Kreise der Schönen Bonns, umgeben von fürstlichen Damen, ist Ihre Majestät die Kaiserin erschienen, die erste Landesfürstin, die einem Kommers der Studentenschaft beiwohnt. Diese beispiellose Ehre wird der Stadt Bonn zu teil und in der Stadt Bonn dem Korps Borussia. Ich hoffe und erwarte, daß alle jungen Borussen, auf denen heute das Auge Ihrer Majestät ruht, dadurch eine Weihe für ihr ganzes Leben empfangen werden.[34] Gegen Mitternacht verließ das Kaiserpaar die Veranstaltung.
Für den 19. Juni standen keine öffentlichen Termine mehr auf dem Besuchsprogramm; im Palais Schaumburg empfing der Kaiser die Chefs des Zivil- und des Militärkabinetts zum Vortrag.[35] Gegen Mittag reisten Wilhelm II. und Gattin mit dem Zug in Richtung Aachen ab.
6. Die Erinnerung an „Wilhelm den Großen“
Beim Kaiserbesuch des Jahres 1906 stand die preußisch-deutsche Geschichte im Mittelpunkt. Den Anlass bot die Enthüllung des Denkmals für den Großvater des Monarchen, Wilhelm I., dem Wilhelm II. besonders nahe gestanden hatte, auf dem Kaiserplatz.[36] Der Monarch hielt sich vom 15.-20.10.1906 in Bonn auf, begleitet während seiner Termine zumeist von seinem Sohn August Wilhelm (1887-1949), dem späteren glühenden Nationalsozialisten[37] -, der in Bonn studierte und somit die Tradition der Hohenzollern an der „Prinzenuniversität“ fortsetzte.
Dass die Kaiserbesuche auch immer wichtige lokale Wirtschaftsfaktoren waren und von der Bonner Geschäftswelt für ihre Verkaufsinteressen zu nutzen versucht wurden, zeigt exemplarisch eine Schilderung der „Bonner Zeitung“: Mit großer Sorgfalt haben fast alle Geschäftszweige ihren Schaufensterschmuck so gewählt, daß er in irgend einer, wenn oft auch lockerer Beziehung zu der Denkmalsenthüllung steht. Vielfach bildet eine Büste des Kaisers den Mittelpunkt der Dekorationen. […] In Konditorläden sieht man Statuen des Kaisers oder gar das ganze Denkmal in Schokolade und Zucker gegossen. Die großen Buchhandlungen am Hof bringen den Kaiser in allen Lebensaltern und Uniformen.[38]
Der 16. Oktober war der Tag der Denkmalseinweihung. Vor der Evangelischen Kirche (Kreuzkirche) und ihr gegenüber waren zwei Tribünen für die geladenen Gäste aufgebaut worden, die Zutritt zum Kaiserplatz hatten. Für den Kaiser und die anderen Ehrengäste war zudem ein weißer Pavillon errichtet worden. Zu den Ehrengästen gehörten der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, der preußische Kultusminister Konrad von Studt (1838-1921, Kultusminister 1899-1907) sowie die Oberbürgermeister von Köln und Düsseldorf.[39] Der Standort des Denkmals war markant direkt vor der Universität gewählt, also an der Schmalseite des Kaiserplatzes, in Sichtachse zum Poppelsdorfer Schloss. Pünktlich zum Glockengeläut um zwölf Uhr traf die Wagenkolonne mit Wilhelm II. am Kaiserplatz ein, wo er von den Bonner Regimentern mit dem Preußischen Präsentiermarsch empfangen wurde. Nach einer Begrüßungsrunde der Ehrengäste im Festzelt stimmte der Männer-Gesangverein das Lied „Heil Kaiser und Reich“ an. In seiner Funktion als Vorsitzender des Denkmalausschusses hielt der Bonner Oberbürgermeister Wilhelm Spiritus die Festansprache. Er verwies darauf, dass ehemalige Bonner Studenten aus allen Teilen des Deutschen Reiches mit ihrer Initiative zur Errichtung des Denkmals und ihrer großzügigen Spendenbereitschaft wesentlich zur Realisierung des Projekts beigetragen hätten. Für die Jugend solle das Denkmal ein Ansporn sein, dem alten Kaiser nachzueifern in Gottesfurcht, Pflichttreue und Vaterlandsliebe. Spiritus verwies auf die besondere Rolle Bonns als Universität der Hohenzollernfürsten und dankte dem Kaiser abschließend für seine Anwesenheit als einem erneute[n] Gnadenbeweis für Universität und Stadt.[40] Während die Kaiserhymne „Heil Dir im Siegerkranz“ gespielt wurde, trat Wilhelm II. an das Denkmal heran. Nach dem Verklingen der letzten Töne fiel das Tuch und gab den Blick auf das Standbild Wilhelms I. frei, welches von dem Berliner Bildhauer Harro Magnussen (1861-1908) geschaffen worden war. Da die Initiative von Schülern und Lehrern der rheinischen Alma Mater ausgegangen war und das Denkmal auf dem Grund der Universität errichtet worden war, ergriff auch der Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität des Akademischen Jahres 1905/1906, Geheimrat Hermann Georg Jacobi (1850-1937), das Wort. Er nahm das Denkmal, das mit der Einweihung offiziell an die Universität überging, symbolisch in Empfang, es solle ein heiliges Besitztum, ein Palladium im antiken Sinne sein, das wir in guten und bösen Tagen treu zu hüten und zu ehren wissen werden.[41] Die Einweihungszeremonie schloss mit dem Absingen des Liedes der Deutschen „Deutschland, Deutschland über alles“. Der Kaiser und die Ehrengäste besichtigten gemeinsam mit dem Bildhauer Magnussen im Anschluss das Denkmal. Hiermit war das Geschehen auf dem Kaiserplatz jedoch noch nicht beendet. Gegen halb eins begann eine Militärparade, die Wilhelm II. auf den Stufen des neuen Monuments abnahm. Anschließend kehrten die Ehrengäste im Restaurant „Zur Lese“ zu einem gemeinsamen Festessen ein, das von etwa 13 bis 17 Uhr dauerte, wohl in Abwesenheit des Kaisers. Am Nachmittag besichtigte er stattdessen die Kirchen in Schwarzrheindorf und in Siegburg und führte vor Ort Gespräche mit lokalen Würdenträgern.
War in der Presse ursprünglich nur von einem nur zwei- bis dreitägigen Besuch des Monarchen in Bonn die Rede gewesen, so verlängerte Wilhelm II. anscheinend seinen Aufenthalt, um als begeisterter Automobilist weitere Ausflüge in das Bonner Umland zu unternehmen.[42] So gab es am 17. Oktober einen Tagesausflug in die Eifel. Auf dem kaiserlichen Besuchsprogramm standen die Burg Elz sowie wiederum die Abtei Maria Laach. Am Abend suchte Wilhelm II. das Korpshaus der Borussia in der Kaiserstraße auf und aß gemeinsam mit den Aktiven und einigen Alten Herren zu Abend.
Die aus vier motorisierten Wagen bestehende Kolonne des Kaisers brach am 18. Oktober zu einem weiteren Ausflug auf, in ähnlicher personeller Zusammensetzung wie am Vortag. Teilnehmer waren unter anderen der Prinz und die Prinzessin zu Schaumburg-Lippe, der Kaisersohn August Wilhelm sowie Paul Clemen Professor für Kunstgeschichte und Provinzialkonservator der Rheinprovinz, der als Experte für fachliche Fragen fungierte. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Siegburg bildete die Besichtigung des Altenberger Doms den Höhepunkt der Tour. Anschließend besuchte der Kaiser die Kadettenanstalt von Bensberg (heute Stadt Bergisch Gladbach) inklusive eines kurzfristig angesetzten Parademarschs, der den einfachen Rekruten anscheinend nicht angekündigt worden war. Am Abend empfing er in kleiner Runde einige Gäste zum Abendessen im Palais Schaumburg, darunter die Kommandeure des Bonner Husaren- und des Bonner Infanterieregiments sowie den Kurator der Universität, Franz von Rottenburg. Der private Charakter der Aktivitäten an diesem Tag wurde damit begründet, dass es sich um den 75. Geburtstag des verstorbenen Kaisers Friedrich III. handelte.[43] In der Öffentlichkeit und an der Universität scheint es die Erwartung gegeben zu haben, dass der Kaiser wie einst 1902 beim Kronprinzen persönlich an der anstehenden Immatrikulationsfeier für seinen Sohn teilnehmen würde. So berichtete der „General-Anzeiger“ in seiner Ausgabe vom 16. Oktober, an der Universität ist man eifrig mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt für den erwarteten Besuch des Kaisers bei der Immatrikulation des Prinzen August Wilhelm, für die der Termin aber noch nicht bestimmt ist.[44] Doch der Prinz kehrte mit seinem Vater erst einmal wieder nach Potsdam zurück. Die Immatrikulationsfeier fand daher erst weit nach Semesterbeginn am 30. Oktober statt.[45] Anders als bei vorangegangenen Besuchen nahm Wilhelm II. während seines Aufenthalts auch nicht am Kommers der Bonner Korps teil, sondern überließ dies seinem Sohn.
In besonderer Erinnerung bleiben sollte den Bonner Schülerinnen und Schülern der 19.10.1902. Nachdem einige Jugendliche eine entsprechende Bitte an den Monarchen gerichtet hatten, verfügte der Kaiser für diesen Tag unterrichtsfrei an allen Bonner Schulen. Die kaiserlichen Besichtigungsfahrten fanden an diesem Tag ihre Fortsetzung.[46] Erste Station war Euskirchen, wo die Bevölkerung Wilhelm II. einen begeisterten Empfang bereitet haben soll. Anschließend ging es weiter nach Gemünd zur Besichtigung der Urfttalsperre, die erst im Vorjahr fertig gestellt worden war. Höhepunkt war eine Motorbootfahrt auf dem Stausee. Auf der Rückfahrt wurde in Burg Nideggen, einstmals Sitz der Grafen von Jülich, Station gemacht. Wilhelm II. hatte Maßnahmen zum Erhalt der Ruine anscheinend finanziell unterstützt, und ließ sich nun über den Stand der Restaurierungsarbeiten informieren. Nach der Rückkehr nach Bonn war er am Abend bei einem Essen im neuen Offizierskasino des Husarenregiments zugegen.
Am Morgen des 20. Oktober stand wiederum eine Autotour an. Die Abfahrt bedeutete zugleich die Abreise des Kaisers aus Bonn, da anschließend sofort weitergefahren wurde. Um viertel vor zehn brach die kaiserliche Wagenkolonne in Bonn auf, die Fahrt führte über Münstereifel, wo Wilhelm II. den Ortskern und die alte Stadtmauer besichtigte, an die Mosel nach Schloss Lieser, das sich im Besitz des Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Clermens Freiherr von Schorlemer-Lieser (1856-1922, Oberpräsident der Rheinprovinz 1905-1910) befand, und wo die kaiserliche Entourage übernachtete, bevor es am folgenden Tag zurück nach Potsdam ging.
Der fünfte Kaiserbesuch hatte einen öffentlichen Teil, in dessen Mittelpunkt die Denkmalseinweihung stand, und einen privaten Teil, der insbesondere den Ausflügen in das Umland gewidmet war. Anders als bei vorangegangenen Anlässen hielt Wilhelm II. keine größeren Ansprachen und nahm auch nicht an Veranstaltungen der Universität und des Korps Borussia teil. Ein neues Ritual des Kaisers, über das auch die lokale Presse berichtete, waren die allmorgendlichen Spaziergänge am Rhein, bei denen er auch mit Passanten ins Gespräch kam, die überrascht waren, ihrem Monarchen persönlich zu begegnen.
7. Die neue Eintracht der Studentenschaft
Fast auf den Tag genau fünf Jahre nach seinem letzten Aufenthalt kam der Kaiser im Herbst 1911 wieder nach Bonn. Die Reise vom 18.-20.10.1911 sollte ein rein private[r] Besuch bei seinen hiesigen Verwandten sein, wie die „Bonner Zeitung“ bereits am 10. Oktober betont hatte.[47] Doch dabei sollte es nicht bleiben. Der Kaiser habe, wie die Lokalpresse vom 15. Oktober berichtete, das Angebot der Bonner Studentenschaft angenommen, die einen Fackelzug zu seinen Ehren organisieren wolle.[48] Eine solche Art der Huldigung hatte zwar früher bereits stattgefunden, besaß aber dieses Mal eine besondere symbolische Bedeutung. Bereits seit Jahren waren die Bonner Studenten untereinander zerstritten. Die Mehrheit der Studenten war korporiert, die wichtigsten Gruppierungen waren die Burschenschaften, die Korps und die sogenannten konfessionellen Verbindungen, das heißt die katholischen Verbindungen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es an mehreren deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen eine Auseinandersetzung darüber, ob die katholischen Verbindungen überhaupt eine Existenzberechtigung besäßen, ihnen wurde insbesondere eine zu starke Anlehnung an die katholische Kirche und nationale Unzuverlässigkeit vorgeworfen. Im akademischen Kulturkampf[49] vollzog sich innerhalb der Studentenschaft zeitversetzt die Auseinandersetzung, die auf politischer Ebene bereits in den 1870er Jahren stattgefunden hatte. In Bonn kam noch eine Besonderheit hinzu. Hier hatte der Streit der Studenten schon Anfang der 1890er Jahre begonnen und sich seinerzeit an der Person Otto von Bismarcks (1815-1898) entzündet.[50] Während die Bonner Burschenschaft Alemannia reichsweit eine führende Rolle beim einsetzenden „Bismarckkult“ spielte, etwa die Bewegung für die Erbauung von Bismarcktürmen initiierte und die „Huldigungsfahrt“ zum 80. Geburtstag des Reichsgründers nach Friedrichsruh 1895 mitorganisierte[51], nahmen die katholische Verbindungen aufgrund der Erfahrung des Kulturkampfs eine kritische Haltung zu Bismarck ein. Da Wilhelm II. ein persönliches Interesse an der Entwicklung „seiner“ Alma Mater hatte, war der Disput der Bonner Studenten nicht nur universitätsintern von Bedeutung. Die verschiedenen Studentenverbindungen hatten sich in der Vertreterversammlung zusammengeschlossen, die quasi die offizielle Vertretung der Studentenschaft gegenüber der Universitätsleitung bildete. Infolge der Streitigkeiten zerbrach die Versammlung in zwei konkurrierende Gremien, so dass eine einheitliche Interessenvertretung nicht mehr existierte. Zwar gab es in den folgenden Jahren Phasen der Wiederannäherung, mehrere Vermittlungsversuche der Universitätsleitung scheiterten jedoch. Erst im Jahr 1911 kam es unter der Führung des renommierten Völkerrechtlers Philipp Zorn als Rektor zum Durchbruch. Es gelang ihm nicht nur, die Burschenschaften, Korps und konfessionellen Verbindungen in einer gemeinsamen Vertreterversammlung wieder zu vereinen, dem Gremium gehörten nun auch wichtige studentische Minderheiten wie die Freistudentenschaft (Finkenschaft), die Frauenverbindungen und die jüdischen Korporationen an. In seinem mündlichen Rechenschaftsbericht anlässlich des Rektoratswechsels hob der scheidende Rektor Zorn am 18.10.1911 – wenige Stunden vor dem Eintreffen Wilhelms II. in Bonn - die besondere Bedeutung der Einigung hervor, wodurch ein lange[r] unfruchtbare[r] Streit[52] überwunden worden sei. Nach einem erstmals wieder gemeinsam begangenen Kaiserkommers zu Jahresbeginn wurde der Fackelzug zu Ehren des Kaisers nun zum sichtbaren Zeichen dieser studentischen Einigung.
Wilhelm II. traf am Abend des 18. Oktober aus Aachen kommend, wo er an der Einweihung eines Denkmals für seinen verstorbenen Vater, Friedrich III., teilgenommen hatte, in einer Wagenkolonne aus sechs Kraftwagen in Bonn ein, Sein Quartier war erneut das Palais Schaumburg, der Abend fand ohne Termine im engsten Familienkreis statt. Im Gegensatz zu früheren Besuchen wurde wenig Wert auf Pomp gelegt. Das zeigte sich auch daran, dass das Bonner Husaren- und das Infanterieregiment wie bei früheren Kaiserbesuchen üblich ursprünglich eine Ehrenwache vor dem Palais Schaumburg aufstellen und ihre Regimentsfahnen aufziehen wollten. Mit dem Hinweis, der Kaiser habe für diesen Besuch keinerlei militärische Ehrenbezeugung befohlen, wurden die entsprechenden Vorbereitungen gestoppt.[53]
Nachdem der Monarch früh den neu ernannten Kommandeur der Bonner Königshusaren, Jobst-Hermann Graf und Edler Herr zur Lippe-Biesterfeld-Weissenfeld (1865-1945), zu einer Vorstellung im Palais Schaumburg empfangen hatte, brach der kaiserliche Reisetross am Morgen des 19. Oktober zur geplanten Rundfahrt durch die Eifel auf. In den betroffenen Kleinstädten und Dörfern wurde dem Kaiser und seiner Entourage bei der Durchfahrt der Wagenkolonne laut Presseberichterstattung zugejubelt. Kurze Aufenthalte gab es etwa zur Besichtigung der Burg in Lechenich (heute Erftstadt) und der Pfarrkirche von Zülpich. Das Mittagessen wurde in einem Gasthof in Altenahr eingenommen. Die Weiterfahrt führte am Nachmittag nach Mayen, wo Wilhelm II. das Schloss Bürresheim besichtigte. Anschließend besuchte er zum wiederholten Male die Abtei Maria Laach. Vom Abt des Klosters ließ er sich unter anderem das neue Christus-Pantokrator-Mosaik über dem „Kaiseraltar“ - der Kaiser hatte die Platzierung in der Hauptapsis sowie die Gestaltung nach dem Vorbild in der Kathedrale von Monreale persönlich vorgegeben - sowie die neue Orgel zeigen. Die Rückfahrt führte über Andernach und Godesberg direkt nach Bonn.
Gegen neun Uhr abends setzte sich am Hofgarten der Fackelzug der geeinten Bonner Studenten über die Koblenzer Straße in Richtung Palais Schaumburg in Bewegung. Wilhelm II., sein Gefolge und das Prinzenpaar zu Schaumburg-Lippe beobachteten das Geschehen von einem vor dem Palais errichteten Zelt aus. Ein Vertreter der katholischen Studentenverbindung „Arminia“ hielt eine kurze Ansprache, in der er betonte, dass heute die Bonner Studentenschaft [i]n voller Einheit[54] vertreten sei. Im Anschluss zogen die Studenten am Kaiser vorbei und kehrten am Rhein entlang zum Marktplatz zurück, wo unter dem Gesang des Studentenliedes „Gaudeamus igitur“ die Fackeln zu einem Feuer zusammengeworfen wurden. Professor Zorn beschrieb die Bedeutung des Ereignisses in seinen Memoiren folgendermaßen: [I]n einem dem Kaiser bei Gelegenheit eines Besuches in Bonn dargebrachten großartigen Fackelzuges feierte die Bonner Studentenschaft ihre wiederhergestellte friedliche Einheit und der Kaiser erwiderte diese Huldigung durch warme Worte der Freude über diese in der Bonner Studentenschaft wiederhergestellte deutsche Einheit.[55]
Bereits gegen neun Uhr morgens am 20. Oktober reisten der Monarch und seine Entourage wieder ab. Zur Verabschiedung hatte sich Oberbürgermeister Spiritus eingefunden. Eine Besonderheit bestand wohl darin, dass eine Filmfirma aus Metz die Abfahrt vom Palais Schaumburg aufnahm[56], was zur damaligen Zeit noch alles Andere als alltäglich war. Die Wagenkolonne verließ Bonn nach Süden über Lengsdorf und Röttgen in Richtung Meckenheim. Auf der Fahrt nach Schloss Lieser wurde ein Zwischenhalt in Münstereifel eingelegt, bei dem Wilhelm II. die Pfarrkirche und das Rathaus besichtigte. Später in Daun nahm er an der Einweihung eines sogenannten Kaiserbrunnens mit seinem Bildnis teil. Insgesamt handelte es sich um einen der kürzesten Aufenthalte am Rhein. Abgesehen vom Fackelzug der Studenten wurde der private Charakter weitgehend eingehalten. Wilhelm II. nahm an keiner Veranstaltung des Korps Borussia teil, allerdings waren die Bonner Preußen am Fackelzug beteiligt.
8. Das Thronjubiläum des Kaisers
Im Jahr 1913 jährte sich die Thronbesteigung Wilhelms II. zum 25. Mal. Dieses Ereignis wurde sowohl in der Hauptstadt Berlin als auch im gesamten Reich feierlich begangen. Im Vorfeld des neuerlichen Kaiserbesuchs vom 15.-17.10.1913 betonte die „Bonner Zeitung“, es sei eine besondere Freude, den Kaiser in seinem Jubiläumsjahr zu Besuch zu haben. Wiederum wurde das besondere Verhältnis von Stadt und Universität zu ihrem ehemaligen Studenten beschworen. Es sei das Gefühl treuer Anhänglichkeit, das uns mit dem Kaiser verbindet. Auch heute werden in diesem Gefühl dem Kaiser die Herzen seiner Bonner wieder entgegenschlagen. Hervorgehoben wurde außerdem die besondere Bedeutung der Universität als der geistige[n] Hauptstadt der Rheinlande.[57]
Wilhelm II. traf am Nachmittag des 15. Oktober unter dem Geläut der Glocken der Kreuzkirche an der Spitze einer aus fünf Kraftwagen bestehenden Kolonne in Bonn ein. Zuvor hatte er von der Mosel kommend am Weihegottesdienst für die neue evangelische Kirche in Gerolstein in der Eifel teilgenommen, für deren Bau Kaiserin Auguste Victoria die Schirmherrschaft übernommen hatte. Auf dem Palais Schaumburg wurde die Kaiserstandarte aufgezogen und sowohl vor dem Eingang als auch im Innern vor den Gemächern des Monarchen Ehrenposten aus den Reihen der beiden Bonner Regimenter – der Königshusaren und der Infanteristen – aufgestellt.[58] Den Abend verbrachte Wilhelm II. im Kreise der Verwandten, seiner Schwester und deren Ehemann.
Das Besuchsprogramm am 16. Oktober begann mit einem längeren Spaziergang des Kaisers und seines Gefolges an der Rheinpromenade. Anschließend empfing er den Abt des Klosters Maria Laach, Ildefons Herwegen, zudem war für den Folgetag ein weiterer Besuch des Kaisers im Kloster geplant. Am Nachmittag ging es zur Rundfahrt in das Bergische Land, die unter anderem durch Wipperfürth, Waldbröl und Eitorf führte, jedoch keinen Aufenthalt in einem der Orte vorsah.
Auch der 17. Oktober begann mit dem üblichen Rheinspaziergang. Da sich das kaiserliche Ritual mittlerweile herumgesprochen hatte, war eine größere Zahl an Bürgern an der Rheinpromenade unterwegs, um aus unmittelbarer Nähe einen Blick auf die hohen Herrschaften zu werfen. Die Wege waren öffentlich zugänglich, Absperrungen oder Einschränkungen existierten offensichtlich nicht.[59] Später führte den Kaiser eine Besichtigungstour über Remagen und durch das Brohltal mit Ziel Maria Laach. Nach einem Rundgang und einem Essen im Kreise der Patres ging es zurück nach Bonn. Neu war, dass auf dem Rückweg die kaiserliche Wagenkolonne von Brohl aus von einem Wasserflugzeug, einem neu konstruierten Flugzeugtyp, in der Luft „eskortiert“ wurde. Vor seiner Abreise empfing Wilhelm II. im Palais Schaumburg noch eine Abordnung von Schülerinnen des Herseler Ursulinenklosters. Am späten Abend verließen Wilhelm II. und sein Gefolge Bonn mit dem Hofzug, der während des gesamten Aufenthalts auf einem Nebengleis des Bahnhofs gestanden hatte. Eine Verlängerung des Aufenthalts war dieses Mal nicht möglich, weil am 18.10.1913 in Leipzig die große Einweihungsfeier für das Völkerschlachtdenkmal stattfinden sollte. Da viele studentische Verbindungen bereits Abordnungen nach Leipzig geschickt hatten, fanden bei diesem Bonner Aufenthalt des Kaisers keine entsprechenden Aktivitäten statt. Was diesem Zeitpunkt niemand ahnte: Es sollte der letzte Besuch Kaiser Wilhelms II. zu Friedenszeiten in seiner getreuen Stadt Bonn gewesen sein.[60]
9. Schlussbetrachtung
Insgesamt auffällig ist der Wandel der Kaiserbesuche über die zwei Jahrzehnte hinweg, wobei bei den ersten Aufenthalten des Monarchen die Universität und stärker noch das Korps Borussia eindeutig im Mittelpunkt standen. Der Kaiser absolvierte bei diesen frühen Besuchen eine Vielzahl öffentlicher Auftritte und Reden. Die späteren Besuche enthalten hingegen kaum noch öffentliche Termine und überhaupt keine größeren Ansprachen mehr. Auch nahm er keine Möglichkeiten zur Teilnahme an Veranstaltungen der Universität und der Korporationen mehr wahr, Wilhelm II. zog sich während seiner späteren Aufenthalte in Bonn weitgehend ins Private zurück. Der Kaiser verhielt sich nun eher wie ein Tourist denn wie ein Staatsoberhaupt und unternahm verschiedene Ausflüge in die Eifel. Folgende Gründe mag es für diese Entwicklung vielleicht gegeben haben:
- Mit zunehmendem Alter brachte Wilhelm II. den Angelegenheiten der Bonner Universität und dem studentischen Treiben „seiner“ Borussia möglicherweise weniger Interesse entgegen als in den frühen Jahren seiner Herrschaft.
- Die Rolle als Automobilist wurde für den technikbegeisterten Monarchen zu einem neuen Hobby, dem er sich ab 1902/1903 mit zunehmender Begeisterung widmete; die Nutzung des Kraftfahrzeugs „veränderte das Freizeit- und Reiseverhalten des Kaisers“[61], wofür der Wandel der Besuche Wilhelms II. in Bonn ein Beleg sein könnte.
- Infolge zunehmender innenpolitischer Kritik an seinem Regierungsstil, die sich an umstrittenen Reden sowie an Skandalen des Kaisers und seines Hofstaats entzündete[62], mag in späteren Jahren vielleicht eine etwas größere Zurückhaltung und eine Reduktion öffentlicher Auftritte – so auch bei den Aufenthalten in Bonn - zur Folge gehabt haben. Allerdings zeigte sich das veränderte Besuchsverhalten des Monarchen bereits im Herbst 1906, während die anhaltende Kritik am Auftreten Wilhelms II. erst eine Folge des Eulenburg-Skandals 1907 und insbesondere der Daily-Telegraph-Affäre 1908 war; und selbst nach diesen Affären war die größere Zurückhaltung in den öffentlichen Auftritten und Reden Wilhelms II. nur vorübergehender Natur.[63]
In Bonn jedenfalls hielten die alten monarchischen Eliten dem Kaiser bis in den Ersten Weltkrieg hinein und noch darüber hinaus die Treue. Bei der verspäteten Feier zum 100-jährigen Jubiläum der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität am 3.8.1919 scheute sich der Universitätsrektor Ernst Zitelmann (1852-1923) in Anwesenheit des neuen preußischen Kultusministers, des Sozialdemokraten Konrad Haenisch (1876-1925, Kultusminister 1919-1921), nicht, an das besondere Verhältnis von Stadt und Universität zu Wilhelm II. zu erinnern: In Ehrfurcht und tiefstem Mitgefühl gedenke ich darum heute vor allem des erlauchtesten Zöglings dieser Universität, des erhabenen ehemaligen deutschen Kaisers. Ihm, der so oft in Bonn umjubelt worden ist, ihm senden wir in seine tragische Einsamkeit unsere ehrfurchtvollsten Grüße und zugleich die heißesten Wünsche für sein Wohl und das seines Hauses.[64]
Literatur
Geppert, Dominik, Bonna Perl am grünen Rheine. Studieren in Bonn von 1818 bis zur Gegenwart, Göttingen 2013.
Gerhardt, Hans, Hundert Jahre Bonner Corps, Frankfurt am Main 1926.
Höroldt, Dietrich, Stadt und Universität. Rückblick aus Anlaß der 150 Jahr-Feier der Universität Bonn, Bonn 1969.
Höroldt, Dietrich/van Rey, Manfred (Hg.), Bonn in der Kaiserzeit 1871-1914. Festschrift zum 100jährigen Jubiläum des Bonner Heimat- und Geschichtsvereins, Bonn 1986.
- 1: Auf Grundlage der Zeittafel in Höroldt/van Rey, Bonn in der Kaiserzeit 1871-1914, S. 491-508.
- 2: Wilhelm II., Aus meinem Leben 1859-1888, Berlin/Leipzig 1927, S. 184.
- 3: Röhl, John, Wilhelm II., Band 1: Die Jugend des Kaisers 1859-1888, München 1993, S. 301.
- 4: Ennen, Edith/Höroldt, Dietrich, Kleine Geschichte der Stadt Bonn. Vom Römerkastell zur Bundeshauptstadt, 3. Auflage, Bonn 1976, S. 278.
- 5: Wilhelm II., Leben, S. 157.
- 6: Obst, Michael A. (Hg.), Die politischen Reden Kaiser Wilhelms II. Eine Auswahl, Paderborn [u. a.] 2011, Nr. 4, S. 3-4.
- 7: Bonner Zeitung, 5.5.1891.
- 8: Bonner Zeitung, 6.5.1891.
- 9: Gerhardt, Corps, S. 293.
- 10: Bonner Zeitung, 6.5.1891.
- 11: Gerhardt, Corps, S. 296.
- 12: Obst, Reden, Nr. 43, S. 78.
- 13: Extrablatt der Bonner Zeitung, 7.5.1891.
- 14: Vgl. Biastoch, Martin, Die Corps im Kaiserreich. Idealbild einer Epoche, in: Baum, Rolf-Joachim(Hg.), „Wir wollen Männer, wir wollen Taten!“ Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute, Berlin 1998, S. 111-132.
- 15: Bonner Zeitung, 8.5.1891.
- 16: Bonner Zeitung, 15.6.1897.
- 17: Bonner Zeitung, 17.6.1897.
- 18: Bonner Zeitung, 18.6.1897.
- 19: Bonner Zeitung, 21.4.1901.
- 20: Chronik der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn für das Rechnungsjahr 1901/02. Hg. vom zeitigen Rektor Hubert Ludwig, Bonn 1902, S. 96.
- 21: Höroldt, Stadt und Universität, S. 52-53.
- 22: Gerhardt, Corps, S. 324.
- 23: Obst, Reden, Nr. 135, S. 233.
- 24: Chronik 1901/02, S. 102-103.
- 25: Gerhardt, Corps, S. 326.
- 26: Obst, Reden, Nr. 136, S. 235.
- 27: Bonner Zeitung, 27.04.1901.
- 28: Rosner, Karl (Hg.), Erinnerungen des Kronprinzen Wilhelm, Stuttgart/Berlin 1923, S. 42.
- 29: Bonner Zeitung, 28.04.1901.
- 30: Bonner Zeitung, 15.06.1902.
- 31: Bonner Zeitung, 17.06.1902.
- 32: Bonner Zeitung, 18.06.1902.
- 33: Gerhardt, Corps, S. 328.
- 34: Bonner Zeitung, 19.06.1902.
- 35: Bonner Zeitung, 20.06.1902.
- 36: Clark, Christopher, Wilhelm II. Die Herrschaft des letzten deutschen Kaisers, München 2008, S. 24.
- 37: Vgl. Machtan, Lothar, Der Kaisersohn bei Hitler, Hamburg 2006.
- 38: Bonner Zeitung, 14.10.1906.
- 39: Bonner Zeitung, 16.10.1906.
- 40: Stadthistorische Bibliothek Bonn, I i 30, Programm für die Feier der Enthüllung des Denkmals weiland seiner Majestät des hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm des Großen in Bonn.
- 41: Bonner Zeitung, 17.10.1906.
- 42: Bonner Zeitung, 18.10.1906.
- 43: Bonner Zeitung, 19.10.1906.
- 44: General Anzeiger, 16.10.1906.
- 45: Bonner Zeitung, 30.10.1906.
- 46: Bonner Zeitung, 20.10.1906.
- 47: Bonner Zeitung, 10.10.1911.
- 48: Bonner Zeitung, 15.10.1911.
- 49: Jarausch, Konrad H., Deutsche Studenten 1800-1970, Frankfurt/Main 1984, S. 100.
- 50: Geppert, Bonna Perl am grünen Rheine, S. 83-103, S. 93ff.
- 51: Oppermann, Otto, Die Burschenschaft Alemannia zu Bonn und ihre Vorläufer. Band 2: 1890-1924, Bonn 1925, S. 40ff.
- 52: Gerhardt, Corps, S. 342.
- 53: Bonner Zeitung, 19.10.1911.
- 54: Bonner Zeitung, 19.10.1911; eine Ehrenwache wurde später doch noch gestellt, Bonner Zeitung, 20.10.1911.
- 55: Zorn, Philipp, Aus einem deutschen Universitätsleben, Bonn 1927, S. 107.
- 56: Bonner Zeitung, 21.10.1911.
- 57: Bonner Zeitung, 15.10.1913.
- 58: Bonner Zeitung, 16.10.1913.
- 59: Bonner Zeitung, 18.10.1913.
- 60: So Wilhelms II. gemäß Bonner Zeitung, 15.10.1913.
- 61: König, Wolfgang, Wilhelm II. und die Moderne. Der Kaiser und die technisch-industrielle Welt, Paderborn [u. a.] 2007, S. 210.
- 62: Vgl. Kohlrausch, Martin, Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie, Berlin 2005.
- 63: Sösemann, Bernd, Hollow-sounding jubilees: forms and effects of public self-display in Wilhelmine Germany, in: Mombauer, Annika/Deist, Wilhelm (Hg.), The Kaiser. New Research on Wilhelm II’s role in Imperial Germany, Cambridge 2003, S. 37-62, hier S. 46-47.
- 64: Zitelmann, Ernst, Die Bonner Universität. Rede gehalten bei der Feier ihres hundertjährigen Bestehens am 3. August 1919, Bonn 1919, S. 9.
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Rosin, Philip, Kaisertage am Rhein. Besuche Wilhelms II. in Bonn zwischen 1891 und 1913, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/kaisertage-am-rhein.-besuche-wilhelms-ii.-in-bonn-zwischen-1891-und-1913/DE-2086/lido/5d89fb171dc5f6.17456174 (abgerufen am 09.11.2024)