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Der im Südwesten von Rheinland-Pfalz gelegene Landkreis Birkenfeld grenzt im Norden an den Rhein-Hunsrück-Kreis, im Osten an den Kreis Bad Kreuznach, im Südosten an den Kreis Kusel, im Südwesten an den saarländischen Kreis St. Wendel, im Westen an den Kreis Trier-Saarburg und im Nordwesten an den Kreis Bernkastel-Wittlich. Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Birkenfeld.
Bis 1794 verteilte sich das Gebiet des späteren Kreises Birkenfeld auf das Kurfürstentum Trier, das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und verschiedene kleinere Herrschaften (Grafschaft Sponheim, Herrschaft Dagstuhl). 1798 kam das Gebiet an Frankreich und wurde 1801 dem Saardepartement eingegliedert. Dort zählte es zum Arrondissement Birkenfeld.
1817 wurde das im Jahr zuvor an Preußen gekommene Gebiet des ehemaligen Kantons Birkenfeld zusammen mit einzelnen Gemeinden der ehemaligen Kantone Baumholder, Hermeskeil, Herrstein, Rhaunen, St. Wendel und Wadern als Fürstentum Birkenfeld dem Herzog von Oldenburg übertragen. 1937 kam das Fürstentum Birkenfeld im Zuge des Großhamburg-Gesetzes an Preußen zurück und wurde mit dem Restkreis St. Wendel-Baumholder zum preußischen Kreis Birkenfeld im Regierungsbezirk Koblenz zusammengelegt. In den Jahren bis 1940 mussten 14 Gemeinden der Anlegung des Truppenübungsplatzes Baumholder weichen. 1946 wurden 17 Gemeinden sowie der Nohfelder Ortsteil Türkismühle dem Saarland zugeschlagen, 1947 weitere sieben Gemeinden.
Im Zuge der kommunalen Gebietsreform von 1969/1970 verlor der Kreis Birkenfeld 19 Gemeinden an den Kreis Kusel sowie die Gemeinde Kirnsulzbach an die Stadt Kirn im Kreis Bad Kreuznach. Im Gegenzug erhielt der Kreis Birkenfeld 20 Gemeinden aus dem aufgelösten Kreis Bernkastel sowie die Gemeinde Börfink-Muhl aus dem aufgelösten Kreis Trier-Land. Der Ortsteil Muhl wurde 1970 der Gemeinde Neuhütten im Kreis Trier-Saarburg eingegliedert. Der 777 Quadratkilometer große Kreis Birkenfeld mit 87.007 Einwohnern (2007) setzt sich heute zusammen aus der großen verbandsfreien Stadt Idar-Oberstein und den vier Verbandsgemeinden Baumholder, Birkenfeld, Herrstein und Rhaunen. Größte Orte sind neben Idar-Oberstein mit gut 30.000 Einwohnern die Städte Birkenfeld mit knapp 7.000 und Baumholder mit gut 4.000 Einwohnern.
Wirtschaftlich bedeutend für den Kreis ist neben der traditionsreichen Edelstein- und Schmuckindustrie vor allem das mittelständische produzierende Gewerbe (Autozulieferer, Kochgeschirr). Der Flughafen Frankfurt-Hahn ist mittlerweile der viergrößte Frachtflughafen Deutschlands.
Allgemeine Literatur
Brandt, Hans Peter, Von der oldenburgischen Provinz zum preußischen Landkreis Birkenfeld. Beitrag zum 50-jährigen Kreisjubiläum, Idar-Oberstein 1987.
Honig, Christa, Die französische Verwaltung 1792-1797 im Gebiet des heutigen Kreises Birkenfeld, Birkenfeld 1973.
Mais, Edgar (Hg.), Ende und Anfang 1945 Die Kriegs- u. Nachkriegszeit des Jahres 1945 im Kreis Birkenfeld, Birkenfeld 1985.
Mais, Edgar, Die Verfolgung der Juden in den Landkreisen Bad Kreuznach und Birkenfeld 1933-1945. Eine Dokumentation, Bad Kreuznach 1988.
Verwaltungsgeschichtliche Literatur
Bär, Max, Die Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rüdiger (Bearb.), Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte, Reihe A, Preußen, Band 7: Rheinland, Marburg 1978.
Kreisperiodika
Heimatkalender für den Landkreis Birkenfeld (seit 1956).
Online
Website des Kreises Birkenfeld. [Online]
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Rönz, Andrea, Kreis Birkenfeld, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/kreis-birkenfeld/DE-2086/lido/57d1220dea7256.43656924 (abgerufen am 09.10.2024)