Kreis Birkenfeld

Kreis Birkenfeld, 2010. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Der im Süd­wes­ten von Rhein­land-Pfalz ge­le­ge­ne Land­kreis Bir­ken­feld grenzt im Nor­den an den Rhein-Huns­rück-Kreis, im Os­ten an den Kreis Bad Kreuz­nach, im Süd­os­ten an den Kreis Ku­sel, im Süd­wes­ten an den saar­län­di­schen Kreis St. Wen­del, im Wes­ten an den Kreis Trier-Saar­burg und im Nord­wes­ten an den Kreis Bern­kas­tel-Witt­lich. Sitz der Kreis­ver­wal­tung ist die Stadt Bir­ken­feld.

Bis 1794 ver­teil­te sich das Ge­biet des spä­te­ren Krei­ses Bir­ken­feld auf das Kur­fürs­ten­tum Trier, das Her­zog­tum Pfalz-Zwei­brü­cken und ver­schie­de­ne klei­ne­re Herr­schaf­ten (Graf­schaft Spon­heim, Herr­schaft Dag­stuhl). 1798 kam das Ge­biet an Frank­reich und wur­de 1801 dem Saar­de­par­te­ment ein­ge­glie­dert. Dort zähl­te es zum Ar­ron­dis­se­ment Bir­ken­feld.

1817 wur­de das im Jahr zu­vor an Preu­ßen ge­kom­me­ne Ge­biet des ehe­ma­li­gen Kan­tons Bir­ken­feld zu­sam­men mit ein­zel­nen Ge­mein­den der ehe­ma­li­gen Kan­to­ne Baum­hol­der, Her­mes­keil, Herrstein, Rhau­nen, St. Wen­del und Wa­dern als Fürs­ten­tum Bir­ken­feld dem Her­zog von Ol­den­burg über­tra­gen. 1937 kam das Fürs­ten­tum Bir­ken­feld im Zu­ge des Gro­ßham­burg-Ge­set­zes an Preu­ßen zu­rück und wur­de mit dem Rest­kreis St. Wen­del-Baum­hol­der zum preu­ßi­schen Kreis Bir­ken­feld im Re­gie­rungs­be­zirk Ko­blenz zu­sam­men­ge­legt. In den Jah­ren bis 1940 muss­ten 14 Ge­mein­den der An­le­gung des Trup­pen­übungs­plat­zes Baum­hol­der wei­chen. 1946 wur­den 17 Ge­mein­den so­wie der Noh­fel­der Orts­teil Tür­kis­müh­le dem Saar­land zu­ge­schla­gen, 1947 wei­te­re sie­ben Ge­mein­den.

Im Zu­ge der kom­mu­na­len Ge­biets­re­form von 1969/1970 ver­lor der Kreis Bir­ken­feld 19 Ge­mein­den an den Kreis Ku­sel so­wie die Ge­mein­de Kirn­sulz­bach an die Stadt Kirn im Kreis Bad Kreuz­nach. Im Ge­gen­zug er­hielt der Kreis Bir­ken­feld 20 Ge­mein­den aus dem auf­ge­lös­ten Kreis Bern­kas­tel so­wie die Ge­mein­de Bör­fink-Muhl aus dem auf­ge­lös­ten Kreis Trier-Land. Der Orts­teil Muhl wur­de 1970 der Ge­mein­de Neu­hüt­ten im Kreis Trier-Saar­burg ein­ge­glie­dert. Der 777 Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ße Kreis Bir­ken­feld mit 87.007 Ein­woh­nern (2007) setzt sich heu­te zu­sam­men aus der gro­ßen ver­bands­frei­en Stadt Idar-Ober­stein und den vier Ver­bands­ge­mein­den Baum­hol­der, Bir­ken­feld, Herrstein und Rhau­nen. Grö­ß­te Or­te sind ne­ben Idar-Ober­stein mit gut 30.000 Ein­woh­nern die Städ­te Bir­ken­feld mit knapp 7.000 und Baum­hol­der mit gut 4.000 Ein­woh­nern.

Wirt­schaft­lich be­deu­tend für den Kreis ist ne­ben der tra­di­ti­ons­rei­chen Edel­stein- und Schmuck­in­dus­trie vor al­lem das mit­tel­stän­di­sche pro­du­zie­ren­de Ge­wer­be (Au­to­zu­lie­fe­rer, Koch­ge­schirr). Der Flug­ha­fen Frank­furt-Hahn ist mitt­ler­wei­le der vier­grö­ß­te Fracht­flug­ha­fen Deutsch­lands.

Allgemeine Literatur

Brandt, Hans Pe­ter, Von der ol­den­bur­gi­schen Pro­vinz zum preu­ßi­schen Land­kreis Bir­ken­feld. Bei­trag zum 50-jäh­ri­gen Kreis­ju­bi­lä­um, Idar-Ober­stein 1987.
Ho­nig, Chris­ta, Die fran­zö­si­sche Ver­wal­tung 1792-1797 im Ge­biet des heu­ti­gen Krei­ses Bir­ken­feld, Bir­ken­feld 1973.
Mais, Ed­gar (Hg.), En­de und An­fang 1945 Die Kriegs- u. Nach­kriegs­zeit des Jah­res 1945 im Kreis Bir­ken­feld, Bir­ken­feld 1985.
Mais, Ed­gar, Die Ver­fol­gung der Ju­den in den Land­krei­sen Bad Kreuz­nach und Bir­ken­feld 1933-1945. Ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on, Bad Kreuz­nach 1988.

Verwaltungsgeschichtliche Literatur

Bär, Max, Die Be­hör­den­ver­fas­sung der Rhein­pro­vinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rü­di­ger (Be­arb.), Grund­riß zur deut­schen Ver­wal­tungs­ge­schich­te, Rei­he A, Preu­ßen, Band 7: Rhein­land, Mar­burg 1978.

Kreisperiodika

Hei­mat­ka­len­der für den Land­kreis Bir­ken­feld (seit 1956).

Online

Web­site des Krei­ses Bir­ken­feld. [On­line]

Zitationshinweis

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Rönz, Andrea, Kreis Birkenfeld, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/kreis-birkenfeld/DE-2086/lido/57d1220dea7256.43656924 (abgerufen am 19.03.2024)

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