Rheinischer Städteatlas Euskirchen. Teil 2: Topographie

Urmessstichblatt Euskirchen im Verhältnis 1 : 25.000, Ausschnitt des Blattes 5306 Euskirchen der Topographischen Aufnahmen im Verhältnis 1 : 25.000 des Preußischen Bureaus, Uraufnahme 1845. (Landesvermessungsamt NRW)

2. 1 Burg

Die seit 1531(LAV NRW R JB III R Eusk. 2) be­zeug­te (nach ih­ren Be­sit­zern be­nann­te) Blei­vers- bzw. (seit 1617) Schal­len­burg (LAV NRW R Eusk. Ka­pu­zi­ner Akt 2)in der Schal­len­bur­ger Stra­ße (Ta­fel 2, Grund­riss) hat seit ih­rer ers­ten Nen­nung zu kei­ner Zeit die Funk­ti­on ei­ner Orts- oder Lan­des­burg ge­habt, sie war ein ur­sprüng­lich be­fes­tig­ter Rit­ter­sitz (III 1 Grund­herr­schaft)

2. 2 Vorstädtische Siedlung, Siedlungsentwicklung, Befestigung

Seit dem 7./8. Jahr­hun­dert (I 2) im Um­kreis (1–2 km) der Ur­pfarr­kir­che Eus­kir­chens (St. Mar­tin, I 2 un­d IV 1), die zu­ge­hö­ri­gen Wei­ler Kes­se­nich und Dis­ter­nich (I 6) so­wie die Hof­sied­lung Rü­des­heim mit Hof(pfarr)kir­che St. Ge­org (I 6 un­d IV so­wie ins­ge­samt (Fink). Seit et­wa 1270 (III 1 Ge­richts­herr­schaft) Auf­ga­be die­ser Sied­lun­gen und Neu­an­sied­lung ih­rer Be­woh­ner bei der Mar­tins­kir­che so­wie gleich­zei­ti­ge Be­fes­ti­gungs­an­la­ge (Wall und Gra­ben, III 2 zu 1302). Da­bei ge­rät die Kir­che in­ner­halb der neu­en Ge­samt­sied­lung auf­grund der Be­rück­sich­ti­gung des 250 m süd­öst­lich der Kir­che ge­le­ge­nen Vil­li­ka­ti­ons­zen­trums (Müh­le und Ding­hof) der Her­ren von Heins­berg (Orts­her­ren) bzw. der Ab­tei St. Pan­ta­le­on (III 1 Ge­richts- und Grund­herr­schaft) und un­ter Nut­zung des Vey­ba­ches in ei­ne nord­west­li­che Rand­la­ge. Vier­tel­wei­se An­sied­lung der drei ge­nann­ten Dör­fer in­ner­halb der neu­en Sied­lung un­ter Bei­be­hal­tung ih­rer al­ten Nach­bar­schafts- bzw. Hon­schafts­or­ga­ni­sa­tio­nen (III 6). Den Ge­samt­vor­gang schil­dert um 1494 (bei Un­ter­su­chung in­ner­städ­ti­scher Pfarr­gren­zen) ein auf­ge­nom­me­nes Pro­to­koll ei­nes Eus­kir­che­ne­rer Zeu­gen­aus­sa­gen:
So haint et­li­gen da­van un­der­rich­ton­ge ge­da­in ind spre­chen, dat si van iren vur­fa­ren hain gehoirt, wie dat vier dor­per bi Euss­kir­chen bi­ein­an­dern gel­ei­gen ha­ven, dat ei­ne dorp ge­hei­schen Euss­kir­chen, dat nu de stat ist, dat an­der Dis­ter­nich, dat dier­de Kes­se­nich ind dat veir­de Ro­edes­he­ym. De vier dor­per sint des oever­ko­men mit hul­pen der hern, umb dat si in kriegs­le­uf­fen, so si am or­de sit­zen ind vie­lich sin moch­ten ei­ne stat ge­maicht uis ei­me dorp, dat nu Euss­kir­chen ist, de lu­de der an­dern dor­per sint bin­nen de stat al­len­ze­len ge­zo­e­gen mit der wo­en­on­gen, der ei­ne boeven in de stat, der an­der me­den in de stat, dar­na dat ein ie­der ge­b­li­ven kon­de ind mal­lich ist in sin­re kirspel­kir­chen ind bi sin­re ho­en­schaft ble­ven, da he vur gehoirt (Red­lich I, S. 112)
 
Die Sied­lungs­leit­li­ni­en (bzw. Zen­tren) der Hon­schaf­ten Dis­ter­nich und Kes­se­nich wa­ren die in­ner­städ­ti­schen Aus­läu­fer der al­ten Kirch­we­ge von Dis­ter­nich und Kes­se­nich zur Mar­tins­kir­che, die Dis­ter­ni­cher und Kes­se­ni­cher Stra­ße (Ta­fel 2, Ur-Mess­tisch­blatt und Grund­riss), wo­ge­gen die kleins­te, die Rü­des­hei­mer Hon­schaft in süd­west­li­cher Rand­la­ge (am Aus­gangs­punkt des Kirch­we­ges zur au­ßer­halb, am al­ten Sied­lungs­platz ver­blie­be­nen Rü­des­hei­mer Pfarr­kir­che St. Ge­org) ein schma­les, durch Vieh­markt, Ka­pel­len­stra­ße (mit dem jün­ge­ren, neu­en Kir­chen- und Ge­richts­zen­trum, III 1 Ge­richts­herr­schaft, der An­to­ni­us­ka­pel­le, IV 4) und Wolfs­gä­ßchen (mit dem Zehnt­hof der Ge­orgs­pfar­rei) um­schrie­be­nes Vier­tel (Ta­fel 2, Grund­riss) be­sie­del­te. Die Hon­schaft Eus­kir­chen gab den Na­men (der in vor­städ­ti­schen Zeit viel­leicht so­gar nur auf die Mar­tins­kir­che zu be­zie­hen ist, vgl. hier­zu die Be­le­ge bei I 3 bis zu 1302) für die Ge­samt­sied­lung ab und ging in der Hon­schaft Dis­ter­nich auf (1710/11 woh­nen von ins­ge­samt 229 Fa­mi­li­en (StaE B I a 4) 113 in der Dis­ter­nich­ter Hon­schaft, eb­da. C VI a). Die Vier­tel der Dis­ter­ni­cher und Kes­se­ni­cher Hon­schaf­ten ent­spra­chen dem in­ner­städ­ti­schen Be­reich der Mar­tins-, das Vier­tel der Rü­des­hei­mer Hon­schaft dem der Ge­orgs­pfar­rei (= so­ge­nann­te klei­ne Pfar­rei mit 1536 ca. 100 Kom­mu­ni­kan­ten in­tra mu­rosV 1 und 4)
 
Auf­grund der Drei­zahl der Hon­schaf­ten nur drei (statt der für die­sen Grund­riss nor­ma­len vier) nach den Hon­schaf­ten be­nann­te Stadt­to­re (II 3), die (nach ih­rer Bau­wei­se) im Zu­sam­men­hang mit der zwei­ten Be­fes­ti­gung, dem Mau­er­bau Mit­te des 14. Jahr­hun­derts ent­stan­den sind. 1538 wird die Nord­oste­cke der Stadt­be­fes­ti­gung durch ein vor­ge­la­ger­tes Boll­werk (Ta­fel 2, Grund­riss) ver­stärk­t (v. Be­low, Land­tags­ak­ten I, S. 253) 
Stadt­brän­de: 1533 (mit Pfarr­hof St. Mar­tin, Rat­haus und Ar­chiv, 561 brand­ge­schä­dig­te Eein­woh­ner, V 1), 1624 (36 Häu­ser, Hos­pi­tal und Schal­len­burg, Hei­mat 8, S. 35) 1646 bei Be­la­ge­rung und Be­schie­ßung durch die kai­ser­li­che Trup­pen ⅓ der Stadt ab­ge­brannt(eb­da. 5, S. 27), 1734 (49 Häu­ser, 43 Scheu­nen und Stäl­le, Pfarr­haus St. Mar­tin und neu­es Hos­pi­tal, StaE B VI i 1 un­d LAV NRW R ­Müns­ter­ei­fel Je­sui­ten Akt 13), 1886 (12 Häu­ser, 25 Scheu­nen und Stäl­le, Syn­ago­ge,Hei­mat 3, S. 58); 1944/45 zu über 80% zer­stört
 
Kei­ne Er­wei­te­rung des Eus­kir­che­ner im 13. Jahr­hun­dert um­wehr­ten Sied­lungs­are­als; ers­ter Mau­er­durch­bruch (Neu­tor, II 3) zur Ver­kehrs­an­bin­dung (I 1) 1809; seit den 40er-Jah­ren des 19. Jahr­hun­derts (ver­gleichs­wei­se spät) Ab­bruch der Stadt­be­fes­ti­gung (Di­cker Turm mit an­schlie­ßen­dem Teil­stück der Stadt­mau­er hin­ter der Mar­tins­kir­che er­hal­ten), 1879 Durch­bruch der An­na­turm-, 1881 der Kirch­stra­ße; zu­letzt wur­de der süd­öst­li­che Teil der Stadt­be­fes­ti­gung beim Bau der Herz-Je­su-Kir­che (IV 1) 1906/08 nie­der­ge­legt (ins­ge­samt Hei­mat 5, S. 50 ff). Durch- und Ab­brü­che als Rich­tungs­hin­wei­se für die Sied­lungs­ent­wick­lung über die Stadt­mau­er hin­aus, wo­bei ins­be­son­de­re die seit den 20er-Jah­ren des 19. Jahr­hun­derts ge­bau­ten Land­stra­ßen (I 1, zu­erst Köl­ner- und Kom­mer­ner-, da­nach auch Müns­ter­ei­feler Stra­ße) zu Be­bau­ungs­leit­li­ni­en wur­den. Ins­ge­samt aber ein ring­för­mi­ges Wachs­tum (vgl. Ta­fel 2, Luft­bild)
 
Ent­schei­den­de Ver­än­de­rung des Stadt­bil­des durch den Bahn­hofs­bau 1863 ca. 200 m süd­öst­lich der Alt­stadt mit Schwer­punkt­ver­la­ge­rung vom Nord­wes­ten (Mar­tins­kir­che, Rat­haus) zu dem im Zu­ge der Neu- und Bahn­hofs­stra­ße ent­stan­de­nen Ge­schäfts­vier­tel (Markt­funk­ti­on, IV 5), dem der­zei­ti­gen Haupt­ge­schäfts­stra­ßen­zug zwi­schen Markt und Bahn­hof
Leit­li­nie für die An­sied­lung (au­ßer­halb der mit­tel­al­ter­li­chen Stadt) der äl­te­ren Fa­bri­ken der in Eus­kir­chen in der ers­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts auf­blü­hen­den Tex­til­in­dus­trie (IV 4 und 5) war der Vey­bach, ins­be­son­de­re im Süd­wes­ten der Stadt (Ta­fel 2, Ur-Mess­tisch­blatt), jün­ge­re (nicht mehr so auf Was­ser an­ge­wie­se­ne) An­la­gen such­ten da­ge­gen Gleis­an­schluss, da­her ei­ne brei­te In­dus­trie­zo­ne im Süd­wes­ten bis Süd­os­ten im Ge­gen­satz zu den wei­ter­hin vor­herr­schend agrar­wirt­schaft­lich aus­ge­rich­te­ten nörd­li­chen und nord­west­li­chen Stadt­tei­len. Zur­zeit Be­mü­hun­gen um ei­ne Sa­nie­rung des Alt­stadt­be­reichs und um Voll­endung ei­ner (ring­för­mi­gen) Um­ge­hungs­stra­ße (vgl. ins­ge­samt die Stadt­plä­ne von 1877, 1906 und 1924,Fest­schrift II, S. 379 ff )

2. 3 Tore

Drei Stadt­to­re (vgl. hier­zu auch II 2)
1501 Dis­ter­ni­cher, Ro­des­hei­mer (= Rü­des­hei­mer) und Keysse­ni­cher (= Kes­se­ni­cher) To­re (LAV NRW R JB III R Eusk. 172)
1809 Rhein­ba­cher oder Neu­tor = Durch­bruch der Stadt­mau­er an der Kelk bzw. Neu­stra­ße, 1825 bei Aus­bau der Köl­ner Stra­ße ab­ge­bro­chen (vgl. ins­ge­samt Ta­fel 2, Grund­riss und Hei­mat 5, S. 25 ff)

2. 4 Türme

1501 gro­ßer = 1628 Di­cker Turm (LAV NRW R JB III R Eusk. 172 und 173)
1531 Vanckt­horn = 1730 Hel­len­turm (Hei­mat 5, S. 65 f)
1543 Cal­len­turm (LAV NRW R JB III R Eusk. 2)
1546 Fre­ßen (eb­da. 3) = 1697 Blan­ken­hei­mer Turm (StaE C VI a)
1667 Mul­len­stro­turm (eb­da. A 43)  = 1790 An­na­turm (Hei­mat 5, S. 58)

2. 5 Straßen, Plätze, Gebäude

Ur­riss der seit et­wa 1270 ent­stan­de­nen und 1302 zur Stadt er­ho­be­nen (III 3) Ge­samt­sied­lung (mit fast kreis­run­dem, im Süd­os­ten – durch Vey­bach be­ding­ten – be­gra­dig­tem Grund­riss) wahr­schein­lich durch die in­ner­städ­ti­schen Tei­le der We­ge von Kes­se­nich (Kes­se­ni­cher Stra­ße) und Dis­ter­nich (Dis­ter­ni­cher Stra­ße) zum Heins­ber­ger bzw. Pan­ta­leo­ner Vil­li­ka­ti­ons­zen­trum (Müh­len­hof am En­de der Löh­rer­gas­se, s. u., die ur­sprüng­lich wahr­schein­lich in di­rek­ter Ver­bin­dung mit der Kes­se­ni­cher Stra­ße stand) und de­ren Ab­zwei­ge zur Mar­tins­kir­che (Baum- und Hoch­stra­ße) be­stimmt. Ver­bin­dung nach Rü­des­heim da­ge­gen se­kun­där, da dort ei­ge­ne Pfarr­kir­che (St. Ge­org, IV 1) und Vil­li­ka­ti­on (III 1 Grund- und Ge­richts­herr­schaft). 1628 in­ner­halb des ge­nann­ten Drei­ecks (Dis­ter­ni­cher, Löh­rer-, Kes­se­ni­cher, Baum- und Hoch­stra­ße) 99 (von ins­ge­samt 222) Häu­ser (LAV NRW R JB III R Eusk. 173) und 1801 in 142 (von ins­ge­samt 274) Häu­sern 753 (von ins­ge­samt 1337) Ein­woh­ner (V 1). An der wich­ti­gen Stra­ßen­ga­bel der Dis­ter­ni­cher Stra­ße und Löh­rer­gas­se la­gen die zur Heins­ber­ger bzw. Pan­ta­leo­ner Vil­li­ka­ti­on ge­hö­ren­den Rit­ter­sit­ze Kür­ten­hof und ne­ben der Müh­le Schal­len­burg (III 1 Grund­herr­schaft). Vor der Kir­che die un­ge­wöhn­lich brei­te Kirch­gas­se (Ver­samm­lungs­platz), an de­ren an­de­rem En­de das vor 1533 er­bau­te Rat­haus (s. u.). Der wahr­schein­lich zwi­schen 1302 und 1322 (III 2 und 3) ab­ge­steck­te Markt­platz (= al­ter Markt im Ver­gleich zum jün­ge­ren Markt bzw. Gei­ßen- oder Vieh­markt am Rü­des­hei­mer Tor; der in der Ur­kar­te von 1829 – Ta­fel 2, Grund­riss – vor der Mar­tins­kir­che ein­ge­tra­ge­ne Markt ist dort erst im 19. Jahr­hun­dert ein­ge­rich­tet wor­den, III 2) lag an der West­sei­te des ur­sprüng­lich wohl durch­lau­fen­den Stra­ßen­zu­ges der Kes­se­ni­cher Stra­ße und Löh­rer­gas­se. Schwa­che Be­bau­ung und Bau­re­ser­ven in den bis ins 19. Jahr­hun­dert sumpf­feuch­ten Vier­teln am En­t­en­pfuhl im Sü­den und auf der Kelk (Ab­wässer­sam­mel­stel­le der Ger­ber) im Nord­os­ten (vgl. Ta­fel 2, Grund­riss). Ger­ber­be­trie­be (V 4) bis ins 18. Jahr­hun­dert ent­lang des Stadt­ba­ches in der Löh­rer­gas­se, dann auf der Kelk. Grö­ße­re Bau­ern­hö­fe vor­nehm­lich an den Aus­fall­stra­ßen am Dis­ter­ni­cher und Kes­se­ni­cher Tor

Straßen und Plätze

Die ins­ge­samt spä­te Über­lie­fe­rung der Stra­ßen­na­men ist wohl auf den Ver­lust der städ­ti­schen Ar­chi­va­li­en beim Stadt­brand von 1533 (II 2) zu­rück­zu­füh­ren; vgl. hier­zu ins­ge­samt Ta­fel 2, Grund­riss
1368 bei dem mar­te (StaK Pan­ta­le­on 219)
1420 Ju­den­gas­se (Fest­schrift II, S. 439) = heu­te Bi­schofs­gas­se
1501 am Wall, up der bach = 1628 Löh­rer­gas­se (LAV NRW R JB III R Eusk. 173) = 1801 Ka­pu­zi­ner­stra­ße (V 1) = 1829 Schal­len­bur­ger Stra­ße = heu­ti­ge Klos­ter­stra­ße, an der Kelk = seit 1828 Neue Stra­ße, am En­den­poill = En­t­en­pfuhl (LAV NRW R JB III R Eusk. 172)
(1533) Pil­grams­ga­ße (Fest­schrift II, S. 448)  = 1628 Vu­ven­gas­se (LAV NRW R JB III R Eusk. 173)
1625 am Al­ten­mark (StaE A VI c)  = 1829 Markt
1628 da­ne­ben Ka­pel­len­gas­se, Ho­he Stra­ße, Kes­se­ni­cher Stra­ße, Spie­gel­gas­se, Zehnt­gas­se (heu­te Zehnt­hof­gas­se), Kes­se­ni­cher Wall, Bur­ger­stra­ße = ?, Blei­gasse, Müh­len­gas­se = 1801 Ka­pu­zi­ner­gas­se (V 1) = 1829 Klos­ter­stra­ße, Col­ni­sche Stra­ße = ?, Pyl­gas­se = 1829 Piels­gä­ßchen
1691 Baum­stra­ße (StaE A VI c)
1711 Verckes­marck[ (Hei­mat 1, S. 186)= 1801 Gei­ßen­markt (V 1) = 1829 Vieh­markt
1801 Thurn­gas­se (V 1) = 1829 An­na Thurm­gas­se
1829 Un­ters­te und Obers­te Markt­gas­se, bald in An­na­turm­stra­ße und Rat­haus­gas­se um­be­nannt

2. 5 Gebäude

1471 un­ser hern hoeve (LAV NRW R JB III R Eusk. 1) = lan­des­herr­li­che Kell­ne­rei Ecke Hoch­stra­ße, En­t­en­pfuhl und Blei­gä­ßchen
1501 bur­ger huyß (eb­da. 172) = 1533 ab­ge­brann­tes Rat­haus am En­de der Kirch­gas­se, in der Mit­te zwi­schen Mar­tins­kir­che und Markt; Neu­bau mit of­fe­ner Säu­len­hal­le im Erd­ge­schoss (s. u. zu 1521), 1625 ab­ge­brannt, zwei­stö­cki­ger Neu­bau, 1900 bzw. 1937 er­wei­tert, 1944 zu 80% zer­stört, bis 1952 wie­der­her­ge­stell­t (Fest­schrift I, S. 346 f)
1521 (Kauf)Hal­le (LAV NRW R JB III R Eusk. 2) = of­fe­ne Säu­len­hal­le des Rat­hau­ses, in der 4 Fleisch­bän­ke stan­den (eb­da.3)
1534 lan­des­herr­li­ches Schuyt­haus und Zehnt­scheu­ne (eb­da.1) an der Zehnt­hof­gas­se er­baut
1680 Färb­haus am Dis­ter­ni­cher Tor (StaE A VI c)

2. 6 Rechtsdenkmäler

1558 Hunds­häus­chen ne­ben dem Rat­haus, spä­ter auf dem Mark­t (Hei­mat 2, S. 434)
1625 Hals­band (Pran­ger) am Kaix­hauß er­neu­er­t (eb­da.)
1709 neu­es Trill­häus­chen un­ter dem Rat­haus auf­ge­stell­t (StaE B I g)
Lan­des­herr­li­ches Ge­fäng­nis im Fang­turm (II 4), Gal­gen auf dem Richt­platz am Or­t­holz (= lan­des­herr­li­ches Wald­stück 2 km süd­lich der mit­tel­al­ter­li­chen Stadt an der Ge­mar­kungs­gren­ze, vgl. Ta­fel 2, Ur-Mess­tisch­blatt, Hei­mat 2, S. 417)

2. 7 Größe des umwehrten Areals

West-Ost ca. 500 m, Nord-Süd ca. 450 m = ca. 22 ha

Ort wechseln

Urmessstichblatt Euskirchen im Verhältnis 1 : 25.000, Ausschnitt des Blattes 5306 Euskirchen der Topographischen Aufnahmen im Verhältnis 1 : 25.000 des Preußischen Bureaus, Uraufnahme 1845. (Landesvermessungsamt NRW)

Grundriss Euskirchen nach der Urkarte von 1829 im Verhältnis 1 : 2.500. (Katasteramt Euskirchen)

Luftbild von Euskirchen und Umgebung im Verhältnis 1 : 10.000, aufgenommen durch Hansa Luftbild GmbH Münster, 1970. (Landesvermessungsamt NRW)

 
Zitationshinweis

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Flink, Klaus, Rheinischer Städteatlas Euskirchen. Teil 2: Topographie, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-euskirchen.-teil-2-topographie/DE-2086/lido/5d760a7f6711a9.25856094 (abgerufen am 05.12.2024)

Auch über Rheinischer Städteatlas Euskirchen, bearbeitet von Klaus Flink (Lieferung II, Nr. 8, 1974)