Zu den Kapiteln
Schlagworte
- Kloster (Architektur)
- Klosterkirche
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- Benediktinerorden
- Wallfahrt
- Kirchspiel
- Pfarrei (Körperschaft)
- Pfarrkirche
- Kapuzinerorden
- Jesuitenorden
- Hospital
- Armenhaus
- Apotheke
- Gegenreformation
- Jüdischer Friedhof
- Synagoge
- Judentum
- Gymnasium (Institution)
- Schule (Institution)
- Reformation
4. 1 Erste Erwähnungen der Kirche bzw. des Geistlichen
(844) pars quedam antiqui templi niedergelegt (AHVN 20, 1869, S. 173) = erste Erweiterung der Kloster- (= insgesamt dritter Vorgängerbau der heutigen Kirche, erster Bau archäologisch um 800 datiert, W. Sölter, Archäologische Ausgrabungen in der ehemaligen Stiftskirche St. Chrysanthus und Daria zu Münstereifel. In: Chateau Gaillard II, Köln Graz 1967, S. 87-93, S. 87 ff und W. Löhr, Kanonikerstift Münstereifel. Von den Anfängen der Stiftskirche bis zum Jahre 1550. Buskirchen 1969, S: 8; vgl. auch II 2 ) und Pfarrkirche (W. Löhr, Kanonikerstift Münstereifel. Von den Anfängen der Stiftskirche bis zum Jahre 1550, Buskirchen 1969, S. 38) Chrysanthus und Daria (urspr. Petrus IV 2), 1312 ecclesia parochalis (G. Rotthoff, Die Urkunden des Archivs der Pfarrkirche St. Chrysanthus und Daria in Münstereifel, Euskirchen 1959, Nr. 2)
1312 capella sancti Johannis in monte (ebda.) = städt. Filial- bzw. Bürgerkirche (LAV NRW R ME Jesuiten Akt 3 III = 1625 und Kleve-Mark XVI A 34 a = 1612) mit Pfarrgottesdienst seit 1345 (LAV NRW R ME Stift 52 und W. Löhr, Kanonikerstift Münstereifel. Von den Anfängen der Stiftskirche bis zum Jahre 1550, Buskirchen 1969, S. 38) in der Nähe des Johannistores, 1808 abgebrochen (StaME 20/6 b)
4. 2 Patrozinium
Stiftskirche
1113 ad altare sanctorum martyrum Chrysanti et Darie (LAV NRW R ME Stift 6)
1197 ad altare bb. apostolorum Petri et Pauli, Crisanti et Darie (MrhUB II 177), indirekt bereits (844) Petrus als ältestes Patrozinium durch NN _ex familia beati Petri novi scilicet monasteri _(= ME, AHVN 20, 1869, S.179)
Nebenaltäre
1291 BMV (in der Krypta)
1409 Elftausend Jungfrauen
1425 Nikolaus
(1450) Aegidius und Martin
1453 Philipp und Jakob
1465 Severin
1470 Sebastian
1490 Laurentius (in der Krypta)
(1540) Antonius und Hubertus (insges. W. Löhr, Kanonikerstift Münstereifel. Von den Anfängen der Stiftskirche bis zum Jahre 1550, Buskirchen 1969, S. 125)
Johanniskirche
1312 Johannes (IV 1) ev. (LAV NRW R ME Jesuiten Akt 3 III 1627; Korr. zu W. Löhr, Kanonikerstift Münstereifel. Von den Anfängen der Stiftskirche bis zum Jahre 1550, Buskirchen 1969, S. 38)
Nebenaltar
1456 Ursula mit den elftausend Jungfrauen (M. Scheins, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Stadt Münstereifel und ihrer Umgebung, I. Bd., Münstereifel 1894, S. 142 Anm. 4 und S. 486)
4. 3 Patronats- und Zehntherr
(1079/83) Erzbischof Sigewin von Köln schenkt Kloster Münstereifel decimationem novalium in Münstereifel (REK I 1150)
1105 durch Erzbischof Friedrich von Köln bestätigt und auf die noch zu seinen Lebzeiten entstehenden Rodungen erweitert (ebda. II 34)
1115 Ders. bestätigt Stift Münstereifel ipsius loci (= Münstereifel) decimas (NrhUB IV 616)
Pfarrei Münstereifel war Stift (Dechanei) inkorporiert, 1112 durch Prümer Abt bestätigt (ebda. 614, vgl. dazu W. Löhr, Kanonikerstift Münstereifel. Von den Anfängen der Stiftskirche bis zum Jahre 1550, Buskirchen 1969, S. 37 f und 93 f), Stiftsdechant war auch Kollator der Johanniskirche (Redlich II 1, S. 55:4 Anm. d = 1536), deren Instandhaltung dem Magistrat oblag (ebda. S. 556 = 1560)
4. 4 Pfarrbezirk
Zur Pfarrei gehörten die Johanniskirche, die alte Hospitalkapelle (M. Scheins, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Stadt Münstereifel und ihrer Umgebung, I. Bd., Münstereifel 1894, S. 146 = 1456), die Apolloniakapelle (ebda. S. 216 = 1723) des neuen Hospitals (IV 6) in der Orchheimer Straße, die Mathiaskapelle außerhalb der Stadt vor dem Orchheimer Tor (LAV NRW R ME Stadt Akt 5 = 1478), die auswendige Bürgerschaft zu Bergrath, Hohn, Rodert (Schmerzhafte Mutter Gottes), Eiderscheid (Brigida) und Kolvenbach (III 4) sowie die Vikarien Iversheim (Laurentius), Eschweiler (Margaretha) Nöthen (Willibrord) und Bouderath (Gertrud, NrhUB IV 616 = 1115 und Redlich II 1, S. 551 = 1536)
Erzdiözese Köln, Archidiakonat des Propstes von Bonn, Eifeldekanat; seit 1827 Dekanat Münstereifel im Erzbistum Köln
4. 5 Klöster und Stifter
Chrysanthus- und Daria-Stift
Nach der Überlieferung um 830 als cella der Prümer Benediktinerabtei durch Abt Markward gegründet, rascher Aufschwung nach Erwerb der Reliquien der hl. Chrysanthus und Daria 844 (Wallfahrt) und durch Sammel- und Umschlagfunktion für Prümer Gefälle (898 Markt III 2). Wahrscheinlich Anfang des 12. Jahrhunderts Umwandlung in Kanonikerstift und Ausbau zu der (heute noch bestehenden) Stiftskirche (insges. W. Löhr, Kanonikerstift Münstereifel. Von den Anfängen der Stiftskirche bis zum Jahre 1550, Buskirchen 1969)
Innerhalb der Stiftsimmunität (vgl. auch II 2) ehem. Katharinen- (auf dem Friedhof östl. bis südöstl. der Stiftskirche, LAV NRW R ME Stift 20 = 1221), Michaels- (auf dem Tonnengewölbe des Pörzelings II 5, Tagungsort des Landkapitels des Eifeldekanats, Redlich II 1, S. 846 = 1482) und Barbarakapelle (am Freihof westl. der Stiftskirche, M. Scheins, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Stadt Münstereifel und ihrer Umgebung, I. Bd., Münstereifel 1894, S. 341 = 1669, Kapelle 1829 abgebrochen, StaME Chronik II)
Stift 1802 aufgehoben, Stiftskirche nach Abbruch der Johanniskirche 1808 wieder Pfarrkirche
Salvatorkloster
1594 durch bürgerliche Stiftung begründeter Nonnenkonvent in der Kloster- bzw. Kapuzinergasse (mit Mädchenschule IV 11), 1831 Umzug in das 1802 aufgelöste Karmelitessenkloster (s. u.), das seitdem Salvatorkloster und die zugehörige Klosterkirche Salvatorkirche genannt wurde (altes Salvatorkloster 1872 abgerissen), 1879 (Kulturkampf) aufgelöst (insges. J. Becker, Geschichte der Pfarreien des Dekanates Münstereifel, Bonn 1900, S. 243 ff und S. Elsner, Die Ursulinen von St. Salvator, Trier 1913; vgl. auch IV 11 St.-Angela-Mädchengymnasium)
Kapuzinerkloster
1618 nach Kauf von drei Häusern (II 2) und Förderung durch Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm Klosterbau zwischen Altegasse, Kapuzinergasse, Langenhecke und Stadtmauer. Einrichtung einer Tuchmanufaktur zur Versorgung der gesamten Kölner Ordensprovinz (W. Gugat, Verfassung und Verwaltung in Amt und Stadt Münstereifel von ihren Anfängen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, Bonn 1969, S. 156).1625 Bau der Klosterkirche; Klosterbezirk mit Mauerring (mit Wehrgang und Schießscharten) umgeben (K. Hürten, Volkstümliche Geschichte der Stadt Münstereifel, Münstereifel 1926, S. 107). 1802 aufgehoben, 1805 Klostergebäude und Kirche säkularisiert und in der Folge abgebrochen (StaME 6/15 und K. Hürten, Volkstümliche Geschichte der Stadt Münstereifel, Münstereifel 1926, S. 108)
Jesuitenkolleg
1625 durch Magistrat und einige Stiftsherren Jesuiten aus Köln nach Münstereifel berufen, Johanniskirche mit Pfarrhaus und 1700 Taler für Errichtung einer Schule (IV 11) übergeben (LAV NRW R ME Jesuiten Akt 3 III), 1628 erste Niederlassung am Markt (ebda. Akt 12), in der Folge zahlreiche Grundstückserwerbungen zwischen Johanniskirche und Teichstr. (II 2) mit Unterstützung des Magistrats (LAV NRW R ME Jesuiten 61 = 1646), 1652 Grundsteinlegung für Kirchen- und Kollegbau in dem genannten Bezirk und Donatus-Reliquien für neue Kirche, die 1670 eingeweiht wurde; Kollegbauten in mehreren Abschnitten bis 1727. Donatuskirche und Kapelle auf dem Michelsberg (1632 von Graf von Blankenheim an Münstereifeler Jesuiten) sowie Gymnasium (IV 11), Zentrum einer Missions- und Wallfahrtstätigkeit (IV 7), der sogenannten Eifelischen Mission (Gegenreformation) bis weit in die Eifel hinein. 1773 aufgehoben, Jesuitenkolleg durch Kurfürst Karl Theodor in geistliche Kongregation (zur Fortführung des Gymnasiums) umgewandelt (insges. K. Hürten, Volkstümliche Geschichte der Stadt Münstereifel, Münstereifel 1926, S. 69 ff), heute St.-Michael-Gymnasium (IV 11)
Karmelitessenkloster
1657 durch Pfalzgraf Philipp Wilhelm gekauftes Haus an Düsseldorfer Karmelitessen, die 1659 nach Münstereifel kommen und nach Erwerb weiterer Häuser Kloster am Markt (neben Rathaus) errichten. 1769/70 Kirchen- und Klosterneubau an gleicher Stelle, 1802 aufgehoben, Gebäude Staatseigentum mit wechselnder Verwendung (u. a. Stadtverwaltung, Hospital, Schule, Salvatorkloster, Lehrerinnenbildungsanstalt, insges. J. Becker, Geschichte der Pfarreien des Dekanates Münstereifel, Bonn 1900, S. 243 ff, P. Heusgen, Das ehemalige Karmelitessen-Kloster zum hl. Josef in Münstereifel. In: Unsere Heimat 6, 1929, S. 123 ff und StaME Chronik II), heute Gymnasium St. Angela (IV 11)
4. 6 Hospitäler und Krankenhäuser, Ärzte und Apotheken
(844) hospitalis pauperum bzw. domus hospitum (AHVN 20, 1869, S. 179) = Klosterhospital (W. Löhr, Kanonikerstift Münstereifel. Von den Anfängen der Stiftskirche bis zum Jahre 1550, Buskirchen 1969, S. 69 f)
1221 domus, que quondam hospitalis dicebatur wird Küsterwohnung der Katharinenkapelle (IV 5 Stift), Stift verwendet 7 Mark in structuram novi hospitalis an einem günstigeren Ort (LAV NRW R ME Stift 20)
1393 up der spijdaels brucke (AHVN 15, 1864, S. 198) = erster (indirekter) Beleg für 1430 genanntes städtisches Hospital z. hl. Quirinus (M. Scheins, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Stadt Münstereifel und ihrer Umgebung, I. Bd., Münstereifel 1894, S. 6), das
1657 da es an das Jesuitenkolleg angrenzt, diesem übertragen wird, stattdessen von Pfalzgraf Philipp Wilhelm Burglehen (III 1 Grundherrschaft) in der Orchheimer Str. der Stadt als neues Hospital überwiesen (LAV NRW R ME Jesuiten Akt 12, Erg. zu K. Hürten, Volkstümliche Geschichte der Stadt Münstereifel, Münstereifel 1926, S. 119 ff), 1802 in den Wehrturm auf dem Werck (II 5) übertragen, 1818 in ehem. Karmelitessenkloster, 1828 in ehem. altes Salvatorkloster, 1865 von Kölner Cellitinnen übernommen, die
1873 von der Stadt erbautes Marienhospital übernehmen, daneben
1512 Convent (Haus zur Armenpflege) in der Langenhecken, ab 1717 im Wehrturm auf dem Werck (M. Scheins, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Stadt Münstereifel und ihrer Umgebung, I. Bd., Münstereifel 1894, S. 156, StaME 18/49 und insges. K. Hürten, Volkstümliche Geschichte der Stadt Münstereifel, Münstereifel 1926, S. 119 ff)
1618 Meister NN, Wundarzt für Armenversorgung aus städt. Hospitalsmitteln (M. Scheins, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Stadt Münstereifel und ihrer Umgebung, I. Bd., Münstereifel 1894, S. 192)
1669 Apotheke (ebda., S. 340)
1686 Chyrurgus und Feldscherer (ebda., S. 458)
1714 Zwei Chyrurgen in der Stadt (StaME 18/47)
1731 Medicus (medicinae doctor) und Physicus ordinarius civitatis (M. Scheins, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Stadt Münstereifel und ihrer Umgebung, I. Bd., Münstereifel 1894, S. 217 und Jak. Katzfey, Geschichte der Stadt Münstereifel und der nachbarlichen Ortschaften, 1. Teil, Köln 1854, S. 340)
1863 St.- Josefs-Krankenverein gegründet (StaME Chronik II)
1869 Elisabethen-Verein zur Unterstützung der Armen gegründet (ebda.22/214)
1929 Kneipp-Kurhaus (des Kneipp-Bundes) eröffnet, 1931 in städt. Besitz
1955 Kneipp-Heilbad Münstereifel (12 Kurhäuser und -heime, acht Ärzte, 19 Bademeister)
1967 Bad Münstereifel (28 Kurhäuser und -heime, Nachrichtenblatt des Vereins Alter Münstereifler 42, 1967, S. 2 ff)
4. 7 Wallfahrten
Wallfahrtsstätten: im Mittelalter (seit 844) Kloster- bzw. Stiftskirche als Grabstätte der römischen Märtyrer Chrysanthus und Daria (AHVN 20, 1869, S. 170 ff = IX. Jh., REK III 2319 = 1265 und W. Löhr, Kanonikerstift Münstereifel. Von den Anfängen der Stiftskirche bis zum Jahre 1550, Buskirchen 1969, S. 10 und 64); seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Wallfahrtskapelle auf dem Michelsberg (1860 Neubau) 6 km südöstlich von Münstereifel (M. Scheins, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Stadt Münstereifel und ihrer Umgebung, I. Bd., Münstereifel 1894, S. 191; Jak. Katzfey, Geschichte der Stadt Münstereifel und der nachbarlichen Ortschaften, 1. Teil, Köln 1854, S. 305; Nachrichtenblatt des Vereins Alter Münstereifler 35,1960, S. 2 ff; vgl. auch IV 5 Jesuitenkolleg); seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Donatuskirche der Jesuiten in Münstereifel (ebda. und K. Hürten, Volkstümliche Geschichte der Stadt Münstereifel, Münstereifel 1926, S. 78)
4. 8 Juden
1349 Judenverfolgung (Quellen z. Gesch. d. Juden in Deutschland III, S. 287)
1467 Wilhelm von Loen, Herzog von Jülich verleiht den Juden zu Münstereifel einen Morgen Land bei Engelau (9 km südwestl. Münstereifel) zur Anlage eines Begräbnisplatzes (STAK 703, 1 III b 3)
1592 zwei jüdische Familien (M. Scheins, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Stadt Münstereifel und ihrer Umgebung, I. Bd., Münstereifel 1894, S. 163 Anm. 1)
(1650) drei jüdische Familien im Viertel St. Johann (LAV NRW R ME Jesuiten Akt 12)
1713 vier jüdische Familien (3 in der 2., 1 in der 4. Steuerklasse; StaME 6/23 = Kopfsteuer)
1744 nur noch eine steuerpflichtige jüdische Familie im Viertel Orchheim (ebda. 6/26), Beschränkung auf eine ansässige Familie
1793 drei jüdische Familien, 1808 insgesamt 38 Juden; Anwachsen der jüdischen Gemeinde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1871 = 117 Juden, IV 10) im Zusammenhang mit Vermehrung der Viehmärkte (III 2 Markt und V 5, vgl. auch Nachrichtenblatt des Vereins Alter Münstereifler 44, 1969, S. 1 ff)
1823 Anlage des neuen Judenfriedhofes im Quecken (seit 1961 wieder eröffnet), der alte in der Hardt wurde 1825 aufgegeben (StaME 12/3)
1879 Umbau des seit alter Zeit in dem Haus an der Orchheimer Str. (s. o. zu 1744) eingerichteten Betsaales zur Synagoge (StaME 18/157 und Nachrichtenblatt des Vereins Alter Münstereifler 45,1970, S. 5)
1941 Deportation der 15 noch in Münstereifel wohnenden Juden (ebda. 44, 1969, S. 4)
4. 9 Einführung der Reformation
1610 bis 1615 reformierte Gemeinde mit Prediger Hubert Eller, Religions-Exercitium im Privathaus ausgeübt (LAV NRW R Kleve-Mark XVI A 34 a), seit dem 19. Jahrhundert wieder einige Protestanten (IV 10), seit 1926 regelmäßiger Gottesdienst durch Pfarrer von Euskirchen, 1948 eigener Pfarrer, 1955/56 Kirchbau (Langenhecke), 1957 Pfarrstelle der Gemeinde Flamersheim für Münstereifel eingerichtet (Nachrichtenblatt des Vereins Alter Münstereifler 34, 1959, S. 8 f)
4. 10 Konfessionszahlen
4. 11 Schulen und Bildungseinrichtungen
1110 magister bzw. 1112 scholasticus der Stiftsschule (MrhUB 1417, NrhUB IV 615, VI 31, S. 71)
1344 rector scolarium (G. Rotthoff, Die Urkunden des Archivs der Pfarrkirche St. Chrysanthus und Daria in Münstereifel, Euskirchen 1959, Nr. 7)
1536 hat Münstereifel zwei oder drei scholen, studenten in der latinschen schoil (Redlich II 1, S. 551 und 553)
1556 städt. schollmeister (StaME 8/1)
1588 vom Hospital unterhaltene Armenschule (M. Scheins, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Stadt Münstereifel und ihrer Umgebung, I. Bd., Münstereifel 1894, S. 163)
1594 bürgerliche Stiftung einer Mädchenschule im Salvatorkloster (IV 5), daher zum Salvator genannt (J. Becker, Geschichte der Pfarreien des Dekanates Münstereifel, Bonn 1900, S. 245 f), 1826 mit 95 Schülerinnen, 1828 mit zweiter Mädchenschule „Zum Namen Jesu“ (s. u.) vereinigt
1613 Rector der Stadtscholen (LAV NRW R ME Stift 243), meist im Rathaus (M. Scheins, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Stadt Münstereifel und ihrer Umgebung, I. Bd., Münstereifel 1894, S. 457 = 1685), 1777 Elementarschule im neuerbauten Kapitelhaus (II 2), 1818 im ehemaligen Karmelitessenkloster (StaME Chronik II), 1857 Schulbau Langenhecken (ebda. 22/244), 1957 Neubau der Marienschule (kath. Volksschule) an der Windhecke, daneben seit
1947 ev. Volksschule (Nachrichtenblatt des Vereins Alter Münstereifler 34, 1959, S. 6 ff)
1625 Gründung des (heute staatlichen) St.-Michael-Gymnasiums durch Jesuiten (vgl. IV 5), 1653 insgesamt 204 Schüler (Jak. Katzfey, Geschichte der Stadt Münstereifel und der nachbarlichen Ortschaften, 1. Teil, Köln 1854, S. 235), 1724/27 Schulbau neben Jesuitenkolleg, 1808 Umwandlung in Sekundärschule, seit 1814 wieder Gymnasium, 1856 mit von Lazaristen geleitetem erzbischöflichem Konvikt Collegium Josephinum, 1873 (Kulturkampf) aufgelöst, als weltliches Alumnat weitergeführt, 1888 wieder gegründet, 1894/99 Konviktbau vor dem Orchheimer Tor, 1965 Erweiterungsbau. Ehemaliges Kollegbibliothek (ca. 2500 Bücher mit 76 Inkunabeln und 230 Frühdrucken) innerhalb der (1966 mit insges. 25 000 Bänden) Gymnasialbibliothek (Festschrift zur Dreihundertjahrfeier des St. Michael-Gymnasiums zu Münstereifel, Münstereifel 1925, Hundert Jahre erzbischöfliches Konvikt Münstereifel, Münstereifel 1956 und H. Siegel, Katalog der ehemaligen Jesuiten-Kollegbibliothek in Münstereifel, Münstereifel 1960)
1716 Stiftung einer Mädchenschule (Freischule) „Zum Namen Jesu“ durch einen Münstereifeler Kanoniker im ehem. Zieveler Hof in der Werther Str., 1826 mit 72 Schülerinnen, 1828 mit Mädchenschule „Zum Salvator“ (s. o.) vereinigt (Jak. Katzfey, Geschichte der Stadt Münstereifel und der nachbarlichen Ortschaften, 1. Teil, Köln 1854, S. 210 ff), nach Umzug in ehemaliges Karmelitessenkloster 1831 als Salvatorschule durch Salvatorschwestern fortgeführt, nach deren Abzug (Kulturkampf) 1879 staatliche Lehrerinnenbildungsanstalt bis 1921 (K. Hürten, Volkstümliche Geschichte der Stadt Münstereifel, Münstereifel 1926, S. 110 ff)
1921 Gründung eines Lyzeums mit Pensionat durch die Ursulinen von St. Salvator (Nachfolgegenossenschaft der 1879 ausgewiesenen Salvatorschwestern) in ehemaligen Karmelitessenkloster, 1940 geschlossen, 1957 (nach Rückkehr der Schwestern) als Mädchengymnasium (der Ursulinen) St. Angela wieder eröffnet (Nachrichtenblatt des Vereins Alter Münstereifler 34, 1959, S. 5 f), 1961 Internatsbau am Südhang des Otterbachtales, 1971 Übernahme des Gymnasiums St. Angela durch Erzbistum Köln, seitdem erzbischöfliches Gymnasium St. Angela für Jungen und Mädchen, Fortbestand des Mädcheninternats der Ursulinen (ebda. 46, 1971, S. 7)
1757 sind von 187 inwendigen Bürgern (= ca. 60 Prozent der Gesamtzahl, vgl. V 1) 65 schreibunkundig, 1783 von 182 inwendigen 58, von 56 auswendigen 54 schreibunkundig (StaME 9 und 7/8)
1867 Casino-Gesellschaft gegründet (ebda. 11/1)
1958 Rechtspflegerschule des Landes Nordrhein-Westfalen in Münstereifel gegründet
1971 Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung (politische Bildungsprogramme) in Münstereifel eröffnet und größtes europäisches Radioteleskop bei Effelsberg (9 km südöstl. Münstereifel) errichtet
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Flink, Klaus, Rheinischer Städteatlas Münstereifel. Teil 4: Kirche, Schule, Kultur und Gesundheitswesen, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-muenstereifel.-teil-4-kirche-schule-kultur-und-gesundheitswesen/DE-2086/lido/5dea1164c48f91.71924745 (abgerufen am 06.12.2024)